Hallo, neulich war ich über ein verlängertes Wochenende in London und habe bei dieser Gelegenheit das Brighton Toy Museum besucht. Es ist nur eine Stunde mit dem Zug von London entfernt und befindet sich unter dem Bahnhof Brighton. Wer in London ist und einen Tag übrig hat, sollte sich diesen Ausflug nach Brighton gönnen, ich meine, es lohnt sich. Chris Littledale, der Gründer und Betreiber des Museums, hat schon seit seiner Schulzeit Modellbahnen aller Spurweiten gesammelt. Im großen zentralen Museumssaal befindet sich eine liebevoll gestaltete Spur-0-Anlage mit Fahrzeugen verschiedenster Hersteller und Herkunftsländer. Man sieht Märklin, Bassett-Lowke, Hornby, Leeds, Elettren, JEP und sogar einen modernen deutschen Kleinserien-Hersteller, Hans-Gerhard Mundhenke. Leider sind die Bilder unter erschwerten Bedingungen zustande gekommen. Alles, auch die zentrale große Anlage, befindet sich hinter Plexiglas-Scheiben. Man kämpft als Fotograf ständig gegen irgendwelche Reflexionen. Der Einsatz eines Blitzes ist nicht sinnvoll, weil sich dann die Reflexionen noch verstärken. Ich habe schon die Empfindlichkeit nach oben gesetzt (ISO-Zahl), aber das kann man ja auch nicht überstrapazieren, sonst bekommt man zu körnige Bilder. Man muss also mit dem vorhandenen Licht auskommen. Die Blende kann man nicht allzuweit zumachen, sonst werden die Verschlusszeiten zu lang und die Bilder werden verwackelt, trotz Bildstabilisator im Objektiv. Mit weit offener Blende bekommt man aber keine Tiefenschärfe. Ich hoffe, ihr bekommt trotzdem einen Eindruck von diesem Museum und entschuldigt die teilweise unvollkommenen Bilder.
Nee, stilecht ist das nicht. Solche Teile, die aussehen wie Labornetzteile (und vielleicht sogar welche sind), habe ich schon öfter, auch bei Tinplatern, im Einsatz gesehen. Gruß Karl
Hallo, außer der zentralen Anlage im Brighton Toy Museum gab es jede Menge Vitrinen, einige davon waren der Firma Hornby gewidmet. Frank Hornby hatte 1901 mit der Firma MECCANO und den Metallbaukästen begonnen, die Eisenbahnen wurden ab 1920 unter dem Namen HORNBY vermarktet, später kam dann noch der Markenname DINKY hinzu mit den Guß-Modellautos im Maßstab 1:43. Als Sammler bzw. Fahrer mit HORNBY-Tinplate-Sachen wird man etwas schief angesehen und etwas belächelt, sind manche Fahrzeugserien doch etwas klein und bunt. Die Pufferbohlen und Puffer sind zum Beispiel teilweise in der Wagenfarbe lackiert. Aber sind vielleicht die vernickelten Puffer von Märklin wirklichkeitsgetreu? Eben..... Die alten Wagen von Hornby haben durchbrochene Achslager, davon sind einige schöne Exemplare zu sehen, auch von Private Owner Vans. Sehr speziell waren auch Landschaftssegmente aus Pappe, die den Schienenradien angepasst waren und mit denen man fliesenartig den Raum innerhalb und außerhalb eines Schienenovals auslegen konnte. Dazu Luffa-Bäume und Hecken. Sehr schön finde ich auch die Ausstattungsstücke wie Gepäckstücke, Reklameschilder und Schilder für den Bahnbetrieb.
auch für diesen tollen Beitrag herzlichen Dank. Britische Bahnen gefallen mir besonders, und hier gibt es einiges davon zu sehen. Auch die Vitrinenbilder sind trotz der Glasscheiben sehr gut geworden.
Wenn man so durch die Bilder streift, bekomme zumindest ich viele Wünsche, was in meiner 00-Sammlung noch fehlt. Einige Wünsche kann ich mir zum Glück erfüllen, dank unserem "native Repainter" John.
Das erste Bild des letzten Beitrag zeigt übrigens die vierachsige Vickers-Stromschienenlok der Metropolitan Railway. Davon gibt es heute noch die betriebsfähige Nr. 12 der London Transport:
Hallo, ich habe eine Weile gebraucht, bis ich alte britische Bahnen schön fand. Das erste Mal, als ich eine Museumsbahn auf den Inseln besuchte, fand ich die Dampflokomotiven so "nackt", keine Windleitbleche, oft keine sichtbare Steuerung (weil innenliegend), ein unkomplizierter glatter Rahmen und die Räder halb verdeckt. Inzwischen finde ich sie schön. Sie haben eine gewisse Eleganz. Die unterschiedlichen Farben und das Lining machen sie zu individuellen Stücken. Jede Bahngesellschaft hatte ihre eigenen Chefkonstrukteure und Lokomotivwerke, die Vielfalt an Fahrzeugen ist wahrscheinlich noch größer als bei uns zu Länderbahnzeiten. Je mehr ich mich damit beschäftige, um so mehr staune ich und erfahre, dass es viel zu lernen gibt. Aber es macht Spaß! Karl
Bemerkenswert finde ich die Befestigung des Daches mit Rändelschrauben, eine Methode, die sich später bei der italienischen Firma Elettren und ihren Tinplate-Schnellzugwagen wiederfinden sollte.
Hallo Dieter, sind vierachsige Ausführungen dann Nachbauten? Tschuldigung, ich bin nicht so fit in Sachen TTR, finde es aber sehr interessant. Gruß Karl
TRIX hatte nur die bereits gezeigte zweiachsige London Transport Lok für einige Jahre im Programm.
Für eine vierachsige Lok müsste man einen geeigneten Ersatzteilspender heranziehen.
Der Southern Electric hätte ein vierachsiges Fahrgestell. Aber diese Rarität schlachtet man nicht so gerne. Außerdem ist dieses Fahrgestell etwas zu lang. Die Drehgestelle würden aber sehr gut passen.
Wenn ich mir Dein letztes Bild genauer anschaue, muss ich feststellen, dass ich mich täuschen ließ: Die vierachsige Elektrolok der Metropolitan Railway von Hornby Spur 0 ist gar keine vierachsige Lok . Das Hornby-Modell hat nur zwei Achsen, dies wird durch die angedeuteten Drehgestellrahmen aber perfekt verschleiert. Das wäre natürlich auch eine interessante Idee. In jedem Fall müsste man ein neues Blechgehäuse bauen, um die typischen Merkmale der Metropolitan Elektrolok nachzubilden. Das nächste spannende Projekt ...
Hallo Dieter, ja, so könnte man es machen. Oder so, wie Märklin seine frühen BoBo-Elloks wie z.B. die E44 gebaut hat: die zwei mittleren Achsen werden von dem B-Laufwerk gebildet, Vor- und Nachläufer haben lange Blenden, die bis über die zwei mittleren Achsen ragen. Oh ja, es gibt/gäbe noch viele Projekte..... Gruß Karl