Projekt Marienfelde 1901-1903 - der Bahnhof der Dresdener Bahn von 1875 mit Erweiterungen

Hallo in die Runde,

die Dresdener Bahn ging 1875 in Betrieb. Bereits im Eröffnungsjahr wurde
an der zunächst eingleisigen Strecke in Marienfelde eine Station eingerichtet,
die ein Empfangsgebäude in Holzbauweise und einen Güterschuppen
mit ausgemauertem Fachwerk erhielt.




Die historische Aufnahme aus der Zeit um ca. 1880 zeigt den ursprünglichen
Zustand. Der Blick geht nach Norden, also nach Berlin. Links außen sieht
man das Gleis der Militärbahn, das im Bogen um den Bahnhofsvorplatz
geführt wird, in der Mitte den Güterschuppen und das Empfangsgebäude
der Dresdener Bahn und rechts außen die Gleise der Dresdener Bahn.
Der wilde Wein oder Efeu bedeckt die Schuppenstirnwand bereits
weitgehend, für diese Ausdehnung braucht er 5 Jahre oder eher mehr.



Rekonstruktion des Bahnhofs Marienfelde, wie er ab 1875 aussah.

Godwin Petermann hat diese Rekonstruktion des ersten Bauzustandes erstellt,
die zusammen mit den Recherchen im Bauarchiv die Grundlage für den
Nachbau der Gebäude bildet.

Dieses Gebäudeensemble wurde in den folgenden Jahren mehrfach erweitert
und umgebaut. 1890 erhielt das Empfangsgebäude auf der linken Seite
eine massiv gemauerte Erweiterung, 1900 wurde der Güterschuppen auf
der rechten Seite in der ausgemauerten Fachwerkbauweise auf die doppelte
Länge vergrößert. Die Dresdner Bahn war inzwischen zweigleisig ausgebaut,
besaß aber noch den Hausbahnsteig und nur einen einfachen Bahnsteig
zwischen den Hauptgleisen für den Personenverkehr nach Berlin. Dieser
Ausbauzustand wird im Modell 1:60 nachgebaut.

Bereits 1903 wurde ein Bauantrag für einen Mittelbahnsteig mit Zugang
über einen Bahnsteigtunnel gestellt, damit ein Vorortverkehr mit
dichterer Zugfolge zwischen Berlin Potsdamer Vorortbahnhof und
Zossen eingerichtet werden konnte. 1905 wurde das Gaswerk
Mariendorf gebaut, das einen Gleisanschluss zum Bahnhof Marienfelde
erhielt. Auch das Daimler-Werk auf der Ostseite des Bahnhofs
erhielt einen Gleisanschluss. In diesem Zusammenhang wurde der
Güterbahnhof erheblich erweitert und zwei Stellwerksgebäude
errichtet.

Ich möchte zunächst den Güterschuppen im Bauzustand ab 1900
zeigen, der auf 20 m Länge vergrößert wurde.




Auch dieser Güterschuppen entstand in der bewährten Bauweise
mit Holzkörper und angehefteten Fassadenlaminaten. Die Güterrampen
wurden etwas vereinfacht mit Holzleisten gebaut.

Guten Abend,

nun ist auch das Empfangsgebäude der Dresdener Bahn fertiggestellt.




Wie im Eingangsbeitrag geschrieben, stammt der erste Bauabschnitt
mit der hellen Holzverkleidung und dem Turm aus dem Jahr 1875,
noch unter der Verwaltung der Berlin-Dresdener Eisenbahngesellschaft
gebaut.

Nach der Verstaatlichung dieser Bahngesellschaft folgte 1890 rechts
außen ein massiv gemauerter Anbau, um den zusätzlichen Raumbedarf
zu befriedigen.

Direkt links schließt der bereits vorgestellte Güterschuppen an, hier im
erweiterten Zustand von 1900.