Hallo in die Runde, nicht nur für das Projekt Marienfelde, sondern auch allgemein zur Ausstattung einer Tinplate Anlage wird Zubehör benötigt, um das Anlagenprojekt besser nachvollziehbar zu machen.
Schön wäre es natürlich, wenn man diese Zubehörteile als originale Tinplatestücke finden würde. Oft gelingt es aber nicht, diese Stücke in der gewünschten Anzahl und Größe zu erträglichen Preisen zu bekommen; oder dieses Zubehörteile wurden damals nicht produziert. Manchmal reicht auch die Zeit nicht. In dieser Situation kann man sich die gesuchten Teile selber aus Holz anfertigen.
Bahnsteige und Bahnsteiggleisanzeiger
Die alten verschnörkelten Blechbahnsteige haben natürlich ihren besonderen Charm, sie sind aber meist recht kurz und man kann die Ausdehnung eines Bahnhofs damit nur schwer darstellen.
Bahnsteige können aber sehr schnell aus Kiefernholzleisten angefertigt und lackiert werden. Ich habe mich zunächst an der Sockelhöhe des Distler-Bahnhofs 414 mit 10 mm orientiert und dazu passend auch Bahnsteige mit 10 mm Höhe angefertigt.
Diese Höhe erscheint mir aber im Vergleich zu den Blechgleisen inzwischen zu gering, 14 bzw. 15 mm sollten es mindestens sein.
Für die Farbe wurde RAL 7037 staubgrau ausgewählt, auch passend zum Distler-Bahnhof. Das Bild zeigt aber, dass dieser Farbton doch noch etwas zu hell gewählt war. Das bleibt jetzt aber so, dann fällt der echte Staub weniger auf.
Die Breite der Bahnsteige muss zum Parallelgleisabstand des Gleissystems passen. Für das Zeuke-Gleis habe ich 80 mm gewählt.
Einzelne Stücke wurden an den Enden mit dem Bandschleifer angeschrägt.
Die Länge der Bahnsteigstücke hängt von den Lager- und Transportmöglichkeiten ab. Ich habe für den Standardbahnsteig 32 cm gewählt, diese Stückelung kann gut in meinen Kartons verpackt werden. Längere Bahnsteigstücke würden allerdings das Ausrichten der geraden Gleise erleichtern.
Wenn man einen größeren Bahnhof nachbilden möchte, in meinem Fall den Betriebsbahnhof Berlin bzw. Zossen auf der Bedienerseite der Anlage, ist eine eindeutige Bezeichnung der Gleise hilfreich. Vor allem, wenn man diesen Bahnhof zu zweit betreiben will und die Stellung der Trennschalter und der Weichen zweifelsfrei benannt werden soll.
Deshalb wurden passend zu den längeren Bahnsteigstücken etwas kürzere Bahnsteigelemente mit Gleisnummern angefertigt. Eine Uhr darf natürlich auch nicht fehlen. Diese Elemente erfüllen noch eine andere Aufgabe: Das Bild zeigt im Vordergrund die Aussparungen, die zum Durchführen von Kabeln zu den Trenngleisanschlüssen im Bahnhof verwendet werden können.
Bei einem sechsgleisigen Betriebsbahnhof an drei Gleisovalen sollen die Trenngleisabschnitte geschaltet werden. Dazu wurde der Gleisplan in Powerpoint schematisch gezeichnet, ausgedruckt und laminiert. Die Weichen sind derzeit nur als Handweichen vorgesehen.
Passed zum Laminat wurde ein Holzsockel angefertigt, um die Schraubklemmen und die Kippschalter zu montieren. Die Kabel zu den Trenngleisen wurden an die Kippschalter gelötet, am anderen Ende je eine Flachsteckerbuchse aufgepresst. Um Kabelsalat zu vermeiden, wurden die Kabel auf die notwendige Länge zu den Gleisen gekürzt (für einen Gleisabstand von ca. 150 mm zuzüglich etwas Toleranzzuschlag).
Mit einem sebstgebauten Bahnsteig kann ich auch dienen, den habe ich vor zwei o. drei Jahren aus Blech gefertigt. Sehe gerade ich sollte mal wieder Staub wischen.
Wünsche Euch viel Spass bei dem Treffen in Berlin.
dieser Blechbahnsteig ist eine sehr schöne Ergänzung zu Deinem "kleinen Bahnhof" im Hintergrund, passt perfekt. Das ist aber schon die nächste Liga, verglichen mit meinen einfachen Holzleisten.
Vielen Dank für die Wünsche. Übrigens - es gibt Sprinter-ICE von Frankfurt nacht Berlin ;-)
Hallo Dieter Holz war bei mir jahrelang ein Provisorium zu dem jetztigen Bahnsteig. So wie ich das herausgelesen habe, wird der Bahnsteig aus dem natürlichen Werkstoff Holz immer wieder zu bestimmten Treffen transportiert. Dafür ist er völlig ausreichend gebaut. Der meine ist eigentlich nur für die stationäre Anlage gedacht. Übrigens der kleine Leipziger Märklin Bahnhof wird irgendwann einem Neubau weichen müssen. Vorbild wird der alte Saarbrücker Turmbahnhof meiner Heimatstadt werden. Die ICE Verbindung kenne ich gut, habe sie selbst schon zum Treffen in die Schorfheide genutzt. Dieser Zug hatte unterwegs nur einmal gehalten und zwar in Berlin. Anschließend noch einmal in dem neuen Berliner Hauptstadtbahnhof. Gruß Frank
Der Marienfelde-Papierausdruck wurde auf Blech geklebt. Womit? Habe sehr schlechte Erfahrungen mit durchschlagendem Kleber gemacht, d.h., dass der Ausdruck irgendwann nach Jahren hässlich gelblich wird. UHU z.B. Es finden sich jedoch immer wieder Beispiele, wo Zeitungsausschnitte auf Blech u. Holz geklebt werden, wo sich nach Jahrzehnten keine Veränderung zeigt. Welcher Kleber sollte benutzt werden?
Der Bahnhofsname wurde zusammen mit anderen Schildern auf einem A4-Bogen ausgedruckt, beidseitig laminiert, ausgeschnitten und hier mit Tesafilm Matt aufgeklebt. Tesafilm Matt ist kaum zu sehen, wie man hier - nicht - sieht. Was noch wichtiger ist: der Klebestreifen kann rückstandsfrei wieder entfernt werden.
Mich hat es immer gestört, dass die Bahnübergänge bei Blechbahnen nur mit geländegängigen Fahrzeugen überwunden werden können.
Konkret geht es um einen dreigleisigen Bahnübergang. Eine Chaussee kreuzt die Bahnanlagen, heute trägt diese Straße den Namen Großbeerenstraße im Zuge der B101, die aber seit nunmehr 40 Jahren in einem Tunnelbauwerk unter den Gleisen hindurchgeführt wird.
Auf der Modellbahnanlage ist dieser Bahnübergang im Gleisbogen angeordnet. Die Gleise haben einen Parallelabstand von 140 mm in der Geraden, im Gleisbogen mit R=600 mm vergrößert sich der Abstand etwas.
Zwischen den Kibri-Schranken gibt es nun die schiefergrauen Füllstücke, die in die Gleise eingefügt werden, und die zwischen den Gleisen befindlichen sandgelben Fahrbahnabschnitte. Außerdem wurden 20mm breite Keilstücke zwischen den Schranken und dem jeweils ersten Gleis eingefügt, die den Abstand zur Schranke vergrößern und die Höhe zwischen Gleis und Kibri-Schranke ausgleichen.
Die Füllstücke müssen zwischen die Schwellen passen, da sie von unten eingefügt werden. Die parallelverlaufenden Leisten liegen etwas tiefer als die Schienen, damit die Radsätze und Schleifer nicht behindert werden. Außerdem sind sie schräg angeschliffen, damit die Spurkränze frei durch diese Füllstücke laufen können. Innen werden 8x8 mm Leisten verwendet, außen 10x10 mm Leisten.
Die Fahrbahn ist aus zwei 14x40 mm Leisten zusammengeleimt, wobei die Kanten angefast wurden, damit der Eindruck einer zweispurigen Fahrbahn entsteht. Die Füllstücke könnten etwa breiter sein, allerdings erlaubt der Schwellenabstand keine Vergrößerung.
Die Fahrbahnabschnitte wurde zunächst mit RAL 1002 Sandgelb angestrichen, dies erscheint jedoch noch zu hell und passt noch nicht zu den Kibri-Schranken. Ein nächster Versuch mit RAL 1000 Grünbeige folgt.
Zur Farbgebung muss man berücksichtigen, dass die meisten kreuzenden Wege um 1900 noch nicht befestigt waren. Diese Chaussee nach Großbeeren wurde erst 1895 vom Landkreis Teltow mit befestigter Fahrbahn angelegt, für die Benutzung musste ein Chausseegeld entrichtet werden. Erst 1906 wurde hier auf die Straßenmaut verzichtet.