diese Märklin Spur 0 Bahn - die von Anfang an im Besitz der selben Familie ist - hatte ich vor über 25 Jahren schon einmal aufbauen dürfen. Meine Kinder - von deren Opa diese Bahn stammt - waren damals noch im Kindergartenalter bzw. noch gar nicht auf der Welt. Damals gab es noch keine Informationsquelle wie Internet, Foren, etc., Kontakt zu Spur 0 Bahnern hatte ich keine - ich hatte noch nicht einmal selbst mit Märklin Spur 00 angefangen. Allenfalls die „Highlights“ von dem umtriebigen Händler aus Leonberg hatte ich vielleicht als Inspiration, durch einen Artikel in der Stuttgarter Zeitung aufmerksam geworden. Heute bin ich hier im maetrix und in der Sammlerszene vernetzt und wüsste, wen ich bei Problemen mit der unbekannten Spur 0 Bahn ansprechen könnte.
Beginnend am Heiligabend war der Aufbau und das Spielen der Bahn zusammen mit meinem Sohn unsere Weihnachtsbeschäftigung, gestern noch unterstützt durch Tochter und Schwiegersohn.
Bis auf etwas Öl und Reinigung des Kollektors brauchte die R 66/12920 nichts, um wieder ihre Runden zu drehen. Anfänglich gab es etwas Probleme mit der Stromversorgung, weil wir beim Verbinden der Märklingleise anfänglich etwas "grosszügig" gearbeitet haben.
Karl @kablech zitierte neulich in Vaihingen: "Spur 00 Eisenbahn ist wie Kino, Spur 0 (und größer) wie Theater!“. Das trifft es sehr gut! Bisher hatte ich wenig Berührung mit eigenem Spur 0 Betrieb, aber die letzten Tage wirken bei mir nach!
Wenn es bei mir jetzt mit Spur 0 weitergehen sollte, dann werde ich hier in diesem Thread ab und an darüber schreiben.
Viele Grüsse Martin
(das Video hatte ich im Weihnachtsthread 2022 eben schon gezeigt, möchte es jedoch hier gerne „archivieren").
Martin, da hast Du aber gut aufgepasst bei meinem Spruch von Kino und Theater. Ich habe das von Franz Holzapfel gehört, er sagt das, glaube ich, in einer Sendung von Eisenbahnromantik. Eigentlich bist Du zeitlich mit der Spur 00 gar nicht so weit weg von der Spur 0. Bei vielen Fahrzeugen der Spur 00 findet man das Vorbild in der Spur 0, auch ein interessantes Thema. An Deiner Stelle würde ich mir ruhig Zeit lassen mit der Spur 0, wenn Dir irgendetwas über den Weg läuft, was Dir gefällt und zu den vorhandenen Sachen passt, dann kaufe es. Alles weitere ergibt sich von selbst. Herzliche Grüße Karl P.S. Die Gleisanlage gefällt mir.
Stimmt so nicht, Claudia. Schon bei 0:13 schneidet die Lok die rechte Weiche auf. Selbst bei Drehschemel-Weichen geht das also, die großen Räder der Lok schaffen das. Wie das allerdings bei einer Lok mit Vorläufer aussähe? Könnte man ja mal testen. Wozu spielt man eigentlich ?! Viele Grüße Karl
Danke für Eure zahlreichen Rückmeldungen und Inspirationen!
Der Gleisplan ist eine Abwandlung des Ovals mit innenliegender Acht, bei der an beiden Seiten die Ein- und Ausfahrt möglich ist:
Quelle: Hans-Willi Walter: Aufbau und Betrieb der elektrischen Märklin-Blecheisenbahnen Spur 0 + 1. Leonberg 1991, Seite 32.
Mangels Weichen - wir hatten nur zwei zur Verfügung - wurde etwas reduziert, und die weitere Gestaltung des Ovals an die vorhandenen Gleisstücke (gefühlt zu wenig Bögen, dafür Überschuss an Geraden - von Spur 00 kenne ich es anders herum). Klar war sofort, dass die starre Kreuzung verbaut werden sollte - bei Spur 00 habe ich diese eher selten, wenn gar noch nie verbaut. So kam es zu dem doch ganz abwechslungsreichen Gleisplan. Die Größe täuscht, der Platzbedarf ist mit 2,90 x 1,90 m gar nicht mal so schlimm.
Die Spur 0 Vorbilder der in der Sammlung vorhandenen Spur 00 Bahnen zu sammeln mag tatsächlich interessant erscheinen - generell hadere ich jedoch tatsächlich trotz des "Theater-Erlebnisses" mit mir, nochmal in ein neues Sammelgebiet einzusteigen, zumal auch nicht geklärt ist, ob ich auf das Material, das wir jetzt an Weihnachten verwendet haben, setzen kann.
Ein Prellbock (in farbenfrohem Blau mit Federpuffern!) wäre sogar vorhanden gewesen, hat es aber nicht auf die Bilder / das Video geschafft. Es gäbe auch noch einen Bahnübergang mit Läutwerk, eine rote Gitterbrücke mit kurzer Auf- und Abfahrt und ein Lichtsignal, die aber alle noch etwas reparaturbedürftig sind, bevor diese wieder bespielt werden können.
Ich wäre tatsächlich nicht auf die Idee gekommen, dass ein B-Kuppler mit dem Aufschneiden / Verstellen der Weichen ein Problem haben könnte. Das Video ging tatsächlich noch weiter - ohne Entgleisung - aber ist auf genau einen Durchlauf gekürzt. So lässt es sich auch in der Endlosschleife ohne Unterbrechung gut anschauen. Bei Märklin Spur 00 sind es auch die Lokomotiven mit Vorläufern wie SK / HR oder F 800, die ein umsichtiges Stellen der Weichen fordern. Ein B-Kuppler wie T oder RS 800 findet seinen Weg immer.
Gewöhnungsbedürftig war am Anfang auch die Regelfunktion des Transformators 13470 B: nach der Nullstellung erst volle 20 Volt anliegend und damit auch die Fahrrichtungsumschaltung auslösend und dann bei weiterem "Aufdrehen" abfallende Spannung bis runter auf 11 Volt. Damit war dann auch klar, warum der erste Versuch mit dem von H0 vorhandenem blauen Trafo 280 A nicht klappte.
Den Sinn, dass bei den 0- und I-Trafos von Märklin die Maximalspannung neben der 0-Stellung liegt, hatte ich schon mal an anderer Stelle hier im Forum erklärt: bei der 66er (auch 64er und 65er) Schaltung bei Märklin hält die (gut justierte) Lok bei Minimalspannung an und fährt bei Spannungssteigerung in derselban Richtung weiter, da der Umschalmechanismus nicht ausgelöst wurde. Bei Anhalten über die 0-Stellung des Trafos wechselt die Lok dagegen bei Aufdrehen des Trafos die Richtung. Man kann also eine Lok oder einen Zug z.B. im Bahnhof mit der Minimalspannung anhalten und in derselben Richtung wieterfahren lassen. Soll die Lok in der entgegengesetzten Richtung fahren, muss man über die 0-Stellung des Trafos gehen. Das ist auch der Grund, warum die 0/I-Trafos im Gegensatz zu den 00/H0-Trafos neben der Minimalspannung keine zweite 0-Stellung haben. Grüße von elaphos
danke für Deine sehr guten Erläuterungen zur 66er Schaltung (die ich bisher nicht kannte). Das Anhalten bei voll aufgedrehtem Trafo funktioniert tatsächlich an den von der (bisher einzigen) Stromeinspeisung etwas weiter entfernten Gleisen. Die Lok ist also halbwegs gut eingestellt.
Der Trafo 13470 B hat ja auch ein Buchsenpaar, das mit "00" beschriftet ist (Regelbereich 6 - 15 Volt). Das Regelverhalten ist hier (überrascht nicht) analog den Buchsen für den Bahnbetrieb bei Spur 0 auch so, dass beim Aufdrehen zunächst die Maximalspannung anliegt und diese dann beim Weiterdrehen im Uhrzeigersinn wieder abfällt. Was und mit ggf. welchen Zusatzgeräten hätte man da denn praktikabel im Spur 00 Bereich betreiben sollen?
Ja, das war der große Nachteil der Trafos, die eigentlich für 0 und I konzipiert waren und auch für 00 eingesetzt werden sollten und wurden. Deshalb kamen 1938 die neu konstruierten Trafos speziell für 00 mit dem 24V Impuls für die 800er Schaltung. Für die früheren 700er Loks gab es daher einen Zusatzregler Nr. 492, mit dem man bei festeingestellter Spannung am Trafo die Lok, wie wir es heute gewohnt sind, regeln konnte. Bei dem als Erweiterung angebotenem Gleichstrombetrieb (700er "Fernschaltung") konnte man zusätzlich den zwischen Trafo und Schiene geschalteten Gleichrichter Nr. 494 (gleichzeitig Polwechsler zum Richtungswechsel) in die Mittelstellung 0 bringn. Grüße von elaphos
Zitat von kablech im Beitrag #8Selbst bei Drehschemel-Weichen geht das also
Hallo,
das sind Zungenweichen 3620 W, keine Drehschemel- Weichen 3620 WB.
Jedes Fahrzeug hätte auf einer falsch gestellten Drehschemel- Weiche Schwierigkeiten. Die Drehschemel- Weichen waren damals eine preisgünstige Alternative.
ich lerne dazu ... bisher waren das für mich einfach 8er Handweichen, eine linke und eine rechte, passend zum Blechgleis.
Noch dieses Jahr werde ich die Bahn im Wohnzimmer wieder abbauen, die Weihnachtstage bzw. die Zeit danach geht dem Ende entgegen. Es hat mir viel Freude gemacht, mich mit etwas neuem auseinanderzusetzen, und der Kino / Theater-Vergleich, den ich im Eröffnungsbeitrag zitiert hatte, schwirrt mir immer wieder im Kopf herum. Es würde mich wirklich reizen, tiefer in die Materie einzusteigen. Mal sehen. Als erstes werde ich im neuen Jahr versuchen, die Eigentumsverhältnisse der Bahn zu klären. Je nachdem, wie das ausgeht, sehe ich weiter.