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Hallo alle,

In diesem Forum sind einige Beiträge über die Whitanco Richmond Station und ihre mögliche Beziehung zur Neville Junction Station von Carette, später Bassett-Lowke, erschienen.
Hier möchte ich einige meiner Whitanco Fahrzeuge zeigen.

Whitanco wurde 1912 in Liverpool von Ernest Whiteley, seinem Bruder James William Whiteley, Arthur James Tansley und Frank Wedgwood gegründet. Sie waren Werkzeugmacher und produzierten bis zum Ersten Weltkrieg hauptsächlich für die deutsche Spielzeugindustrie. 1916 begannen sie mit der Herstellung eigener Blechspielzeuge, das erste war eine Bodenläuferlokomotive. 1920 folgte ein erstes Spur 0 Set, bestehend aus einer Uhrwerk B-Lokomotive mit Tender, einem zweiachsigen Personenwagen und einem Post/Begleitwagen, erhältlich in den Farben der London & North Western Railway, der Great Northern Railway und der Midland Railway. Die gleiche Lokomotive gab es auch mit offenen Güterwagen, ebenfalls für LNWR, GNR und MR. Alle Lokomotiven hatten die Nummer 696 (die Werkstelefonnummer).

Auffällig ist, dass die Personenwagen der LNWR und MR deutlich sichtbar mit dem Whitanco-Logo an der Seite versehen waren, die GNR-Wagen jedoch keine Marke trugen und mit Carette-Kupplungen ausgestattet waren. Ein Whitanco-Katalog aus der Zeit um 1920 zeigte auch einen LNWR-Personenwagen und einen offenen Güterwagen mit Carette-Kupplungen, aber alle bekannten Exemplare haben eine einfache Haken-Ösen-Kupplung oder eine Kupplung, die in Konstruktion und Abmessungen mit der von American Flyer ab etwa 1919 verwendeten Kupplung identisch ist. Da American Flyer 1920 mit British Flyer auf dem englischen Markt erschien, ist es durchaus möglich, dass Whitanco seinen Entwurf von hier hat.

1920 erschienen auch eine etwas kleinere Lokomotive und Wagen. Die Lokomotive trug die Nummer 333 und war wie die zugehörigen Personen- und Güterwagen in den Farben LNWR, GNR und MR erhältlich, obwohl bisher nur die Midland-Version gesehen ist.

Obwohl Whitanco Mitte 1920 behauptete, täglich 9.000 mechanische Spielzeuge herzustellen, lief das Geschäft offenbar nicht gut, da die Fabrik im Juli 1921 Insolvenz anmelden musste. Anschließend begann Ernest Whiteley mit der Firma G.E. Garnett & Sons unter dem Namen Garnett, Whiteley & Co. zusammenzuarbeiten. Im Jahr 1923 ließ Whiteley aus einem Stück Blech gepresste Schienen patentieren und diese Schienen wurden mit der Kennzeichnung G.W. & Co. verkauft. Die Werkzeuge landeten später bei Chad Valley, wo diese Schienen ab 1948 wieder hergestellt wurden.


Dies ist die Whitanco 696 GNR Lokomotive mit vier offenen GNR-Wagen.


Hier stehen die beiden GNR-Personenwagen der 696-Serie und zwei der kleineren 333-Serie. Die Dächer der beiden 696-Wagen sind übermalt; Eigentlich müssten sie auch schwarz sein.


Zwei LNWR-Personenwagen und ein offener Güterwagen.


Zwei MR-Personenwagen der 333-serie. Die Schienen, auf denen sie stehen wurden Dezember 1923 von Ernest Whiteley patentiert.

Und hier einige Bilder der einzelne Stücke: