ganz grossen Dank an Sie für das Video. Ich denke, dass Sie mir einen sehr grossen Gefallen gemacht haben, vielleicht auch mit Absicht, denn die Bing Wagen, zusammen mit der Gresley, stehen auf meiner Wuschliste für Weihnachten....
das ist wieder ein sehr schönes Video. Man beachte auch die Details, z.B. der articulated coach (Doppelwagen mit Jacobs-Drehgestell) und die roof boards (die Zielschilder in der Dachkante).
Nigel Gresley, Chefingenieur der britischen Eisenbahngesellschaft LNER, entwarf eine Reihe von Zügen mit „Gelenken“ (Jacobsgestell), um weniger Drehgestelle pro Zug zu verwenden. Er tat dies für Nahverkehrszüge, aber auch für Schnellzüge. Es gab den Gelenkschlafwagen, wie in meinem Video gezeigt, aber auch andere Beispiele, wie den Silver Jubilee-Schnellzug, der sieben Wagen und zehn Drehgestelle hatte, wie in diesem Video zu sehen ist:
Darüber hinaus waren Zugnamenschilder an den Waggons (Dachzielschilder) von Schnellzügen in England völlig normal. Gruss Fred
Es gibt lange Diskussionen zum Thema Jacobs-Drehgestelle.
Grundsätzlich nutzen Reisezugwagen seit den 1920er Jahren die zulässigen Achslasten nicht mehr aus. Deshalb hat man überlegt, ob man Drehgestelle einsparen kann. Denn jedes Drehgestell bringt sein Eigengewicht mit ein, mit Rahmen, Federung, Radsätzen und Bremsanlagen. Jede dieser Komponenten muss in den vorgeschriebenen Wartungszyklen untersucht und instandgesetzt werden.
Deshalb kann es sinnvoll sein, Doppelwagen mit gemeinsamen Mitteldrehgestellen einzusetzen. Die Briten haben sogar triple units oder noch größere Einheiten gebaut. Bei der Deutschen Reichsbahn hat man ab 1951 vierteilige Doppelstockeinheiten mit Jacobs-Drehgestellen gebaut.
Es gibt die andere Philosophie, dass man schadhafte Wagen gerne schnell tauschen möchte. Das geht bei Gliederzügen nicht so einfach.
Andererseits hat man heutzutage kaum noch Ersatzwagen zum Tauschen. Rangieren möchte man auch nicht mehr so gerne, weil kaum noch Personal verfügbar ist.
Es ist eine Abwägung und nach meinem Eindruck wird die Diskussion in gewissen Zeiträumen immer wieder neu begonnen.
Zu den Doppelwagen - Danke! Das war mir noch nicht so bewusst. Nun verstehe ich auch den Umbau, den ich mir mal im Eifer gekauft hatte. Da hat also ein Brite tatsächlich die Sache ernst genommen und sich so einen Zug gebaut. Da muss ich mal tief graben in den gesammelten Werken.