Heute war in der Nachbarschaft ein Hausflohmarkt und da fand ich diese Bulli-Lok. Sie war zerlegt und in einer Kiste mit anderen Dingen. Was ich hier zeige ist der zusammengesetzte Rest, der mir Rätsel aufgibt.
Zuerst - im Netz gibt es nur sehr wenige Bilder der Lok und fast nichts mit geöffnetem Gehäuse. Im Nachbarforum habe ich das meiste gefunden.
Meine Lok hat ein sehr leichtes Chassis mit Korrosionsspuren, wie ich sie von Liebmann und dem Magnesium-Leichtmetall kenne. Die Achsblenden und das Gehäuse sind aus Kunststoff. Die Schleifer haben Rollen. Das fand ich im Netz nie. Selten soll auch der rote Rahmen sein. Der Motor fehlt, aber die zweite Schnecke ist da. Ich verstehe nicht, wie das Gehäuse am Chassis befestigt wird. Im Chassis sind in den angegossenen Erhebungen keine Löcher mit Gewinde. Zudem sind die Erhebungen mit 28 mm ca. 2 mm schmaler als das Gehäuse innen weit (30 mm) ist. Man sieht aber dort, wo theoretisch die Schrauben hätten sein können, Lackabkratzer. Meine Idee ist nun, dass im Gehäuse noch Blechstreifen angeschraubt waren (zusammen mit dem Motor?), in welche dann das Gehäuse verschraubt wurde und die Schrauben drückten dann auf der Rückseite gegen die angegossenen Erhebungen.
Weiterhin wundert mich, dass die Schleifer wie auch die Lötfahne an der Lampenfassung oder auch der Rest des Umschalters keine Lötspuren aufweist. Das ganze Chassis sieht so aus, als wäre es ein ladenneues und noch nie verkabeltes Ersatzteil.
Ich würde mich freuen, wenn ich die Lok wieder aufbauen könnte, und suche Informationen und fehlende Teile. Für jeden Hinweis bin ich dankbar.
Ich habe zwei von der Sorte. Habe mal eine aufgeschraubt und siehe da, da ist der Sockel auch schmaler. Vielleicht gehörten Unterlegscheiben dazwischen. Bei Deinem fehlen die Gewindelöcher. Die musst Du nach bohren. Die Rollen sind normal, haben meine beiden Kunststoffausführungen. Dein Chassis sieht wirklich unbenutzt aus.
Das Chassis scheint mir tatsächlich eine Aluminiumlegierung zu sein.
Es gibt verschiedene Motoren. Hier, dieser ist in meinem Kunststoffmodell eingebaut. Ob das immer so ist oder auch der andere in diesem Modell eingebaut wurde, kann ich nicht sagen.
Danke für die Innenansichten! Sowas hatte ich schon mal als Beifang, aber das geht auch schnell den üblichen Weg. Ich werde die Lok erstmal zusammenbauen wie sie ist und motormäßig nichts machen. Schweren Herzens werde ich also neue Löcher in das Chassis bohren. Die Senkschrauben werde ich innen mit Pappscheiben versehen, die fest auf dem Gewinde sitzen. Oder ich klebe Scheiben auf, damit die Lücke überwunden wird. Heute war Börse bei uns und ein Händler erzählte mir, dass er letzte Woche Bulli-Brösel in Chemnitz verkaufte. So ungerecht ist die Welt.
Aber besonders der eine Motor mit der Pertinax-Platine ist ja wirklich ultra-einfach gebaut. Vom Stil genau der richtige für diese Lok.
Vor ca. 10 Jahren auf einer Mobabörse so gekauft. Die Lok hat den Vorteil, man kann sie stundenlang fahren lassen. Was mit einem alten Motor nicht geht. Die werden schnell warm. Ich hätte es selber nicht gemacht, aber der Preis war O.K. Ansonsten sieht Gehäuse und Fahrwerk fast neu aus.
Hallo, hier noch ein paar Ergänzungen zur Bulli-Lok:
Auf einer Börse bekam ich von einem Händler sehr preiswert eine total von "Zinkpest" befallene Bullilok angeboten. Er war froh, dass ich sie ihm abnahm und ich dachte, dass ein paar Ersatzteile nicht schaden können. Das Gehäuse sah schlimm aus, wie man auf einer Ausschnittsvergrößerung eines Fotos meines Gruselkabinetts entnehmen kann
Doch der Rest entpuppte sich als Rarität: Das Fahrwerk bestand aus Messingguss! Der Antrieb ging nur auf eine Achse und das Ganze hat eine mehr als doppelt so große Masse der anderen Bulliloks.
Bei Franz Nowak erstand ich ein Nachgussgehäuse, das wie sich herausstellte etwas zu groß war, er hat die Form von einem schon im Wachsen befindlichen Gehäuse abgenommen. Das hat den Vorteil, dass sie bei etwas gewachsenen Fahrwerken exakt passen. Die Schraubenlöcher habe ich deshalb etwas angepasst. Hier das Ergebnis der Restauration. Es ist das Gehäuse mit dem durchbrochenem Fenster bei der Tür.
Die anderen Bulli-Loks sind späteren Datums mit Kunststoffgehäusen und Fahrwerken, die beide Achsen angetrieben haben. Sie habe ich von Herrn Steuer bei der Mühlheimer Börse von Botho Wagner ergattert.
Ein Gehäuse habe ich mit anderen Stromabnehmer erstanden.
Der Stromabnehmer von L. Herr wurde auch bei der Spur S B-Elektrolok von Stadtilm verwendet.
"Große Spuren" hatte ich auch erst gedacht, aber in Beitrag #1 wird die Breite des auf dem Fahrgestell befindlichen Böckchen mit 28 mm angezeigt, und auf anderen Bildern sieht man, dass der Abstand der Räder schmaler als 28 mm ist.
Wenn Volker schon so viele Verschiedene von diesen Loks hat, dürfte es sich um 16 mm handeln.
Die Bulli-Loks sind alle Spur H0. Mit dem Allstrommotor versehene Exemplare fahren problemlos auf Mittelleitergleisen von Märklin. Herr hat ähnliche Gleise z.B. von Rusto und eigener Herstellung angeboten. Die Fahrtrichtung wurde manuell mit dem sichtbaren Hebel eingestellt. Ansonsten fahren sie auch wie die frühen Loks von JEP mit Gleichstrom.
Nein, Ypsilon, nicht "ganz schlicht". Wenn man sich die Bilder von dir in Beitrag #1 und anderen ansieht, scheint es auf Grund der Rustikalität Spur 0 zu sein. Erst das Bild mit dem Messschieber lässt erkennen, dass es sich bei der ohne Spurweite vorgestellten Lok anscheinend nicht um eine breitere Spur handelt.
Das stimmt. Die Lok ist im Stil einfach grob und könnte ebenso in Spur 0 entstanden sein. Ich habe auch nicht nachgemessen und Überlegungen zum Maßstab angestellt. Aus dem Bauch raus sage ich, dass da einiges überdimensioniert ist. Aber das macht ja den Reiz früher H0-Bahnen und der Einfluss des Zinkspritzgusses aus.