Hallo, eigentlich habe ich mich lange dagegen gesträubt. Uhrwerk und Elektromotor waren für mich ausreichende Antriebsarten in der Spur-0-Welt. Aber es gab ab und zu eine Zusammenarbeit mit Echtdampfern bei Ausstellungen in der letzten Zeit und ich habe mich damit beschäftigt. Schließlich war ich in meiner Kindheit Betreiber einer Fleischmann Dampfmaschine, somit war das kein Neuland für mich. Ich habe zwei Moguls Live-Steam von Bassett-Lowke erworben, außer den Farbunterschieden schwarz und rot gibt es weitere verschiedene Merkmale:
Farbe: Schwarz - Rot Gesellschaft LNER - LMS Betriebsnummer: 1864 - 13040 Kesselform: durchgehend rund - Belpaire-Stehkessel eckig (es gibt sogar ein Wikipedia-Stichwort dazu siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Belpaire-Stehkessel)
Dahinter stehen zwei unterschiedliche Lokomotivbau-Schulen. Bei uns in Deutschland machten die Länderbahnen bzw. das Reichsbahn- oder Bundesbahn-Zentralamt gewisse Vorgaben, und die Lokomotivhersteller wie Borsig oder Maffei machten die Entwürfe für die Maschinen. Nicht so in England. Dort hatten die einzelnen Bahngesellschaften eigene Chefkonstrukteure und auch eigene Lokomotivwerke. Die bekanntesten Konstrukteure waren Sir Nigel Gresley mit der Werkstätte Doncaster bei der LNER, und Sir William Stanier mit der Werkstätte in Crewe bei der LMS. Stanier bevorzugte den Belpaire-Stehkessel. Die Moguls sind im Stil der jeweiligen Bahngesellschaften gehalten. Die Modelle waren bei Bassett-Lowke im mittleren Preissegment angesiedelt, es gab noch Live Steam Einstiegsmodelle namens Enterprise (2-Kuppler) und Super-Enterprise (3-Kuppler) ohne direktes Vorbild.
Ich habe den Brenner mal herausgenommen, es ist ein Verdampferbrenner, bei dem eine Pilotflamme für das Verdampfen des Spiritus sorgt. Die Flammen für die Erhitzung des Kessels kommen dann aus kleinen Löchern in dem länglichen Teil des Brenners. Die Rauchkammer lässt sich abnehmen, darunter versteckt sich der Öler.
Hallo Michael, nee, leider noch nicht. Habe allerdings noch kaum was gemacht. Die schwarze habe ich mir mal vorgenommen und auf der rechten Seite den Mechanismus für den Steuerschieber verstellt. Es hakelt immer noch, wenn auch nicht mehr so stark wie vorher. Kann da was verdreckt sein im Schiebergehäuse? Ich glaube, ich muss die rechte Seite mal komplett auseinander nehmen.
Eine gute halbe Stunde später: Jetzt hatte ich mal alles auseinander, die Steuerschieber rausgezogen, gut geölt, ein paar Mal hin und her bewegt. Alles wieder zusammengebaut, zwischendrin immer wieder die Lok hin und her bewegt, ob auch nichts hakelt. Mit offenem Ventil und Steuerung entweder nach vorne oder nach hinten läuft alles leicht. Dabei war die Anleitung, die ich von Dir bekommen hatte, natürlich sehr hilfreich (Anmerkung für alle: diese Lok gab es auch als Bausatz, für den es ein kleines Handbuch zum Zusammenbau gibt). Da werde ich morgen doch mal anheizen müssen!
Hallo Karl, ich drück Dir die Daumen! Öler max. halb voll machen Ventilschieber und Kolben von außen mit Dampföl ölen, Wasser 2/3 voll im Kessel und den Brenner nicht ganz voll machen sonst spritzt der Spiritus aus dem Entlüfterröhrchen und ruiniert evtl. den Lack oder schlimmer noch, es brennt aus dem Röhrchen! Ich kann mitfühlen, eine von meinen Loks musste ich bestimmt 10mal anheizen immer wieder was verändern bis sie fuhr........ Geduld ist hier gefragt und manchmal ne Nacht drüber schlafen....
Doch, man kann schon mit Druckluft testen. Aber man hat halt nicht die Temperaturen wie beim Dampfbetrieb. Heiße Kolben, Zylinder und Steuerschieber verhalten sich anders, ebenso das Öl, das flüssiger ist. Das Öl hat ja nicht nur die Aufgabe zu schmieren, sondern auch den Zwischenraum zwischen Kolben und Zylinderwand abzudichten. Aber ein erster grober Test wäre ein Druckluftbetrieb schon. Ich habe nur keinen Kompressor und für z.B. eine Luftpumpe habe ich keine passenden Adapter.
... und mit Druckluft kriegst du jede, auch verschlissene, Lok ans rattern, weil die Luftzufuhr nicht mit der Dampfproduktion des Kessels identisch ist. " mit Druckluft getestet" als Verkaufsargument ist nicht genug aussagekräftig für Live Steam Betrieb, wie Karl schreibt: Beim anheizen herrschen andere Bedingungen.