Meine erste eigene Märklin

Hallo Leute,
das war mein erster eigener Märklin Zug



Zuvor durfte ich nicht mit den Loks meiner Brüder spielen.
Das ist jetzt 42 Jahre her.
Die Lok und die Waggons existieren noch heute wie man sieht .

Leider ist die Verpackung nicht original von damals.
Es hat mich vor 28 Jahren viel Mühe und Hartnäckigkeit gekostet, bis ich sie einem Freund abschwatzen konnte

Moin,

ich muss zugeben, dass ich zu Beginn gleich mit deutlich mehr überhäuft worden bin. Bis zu meinem 12. Lebensjahr musste ich auf die Eisenbahn warten, die mir zum 10. versprochen wurde.

Als ich schon fast nicht mehr dran geglaubt hatte, standen hinterm Weihnachtsbaum zwei Umzugskartons mit allem. Da war eine 01 mit vier 346er Wagen und eine 80 mit fünf Zweiachser-Güterwagen drin. Zusätzlich ein VT95 mit Beiwagen und ein Haufen Gleise, die locker um den Baum, zweigleisig hinterm Ecksofa lang und für eine Kehrschleife gereicht haben.

Faller-Häuser (Bahnhof Cortina), Bäume, Signale, Schaltpulte, Brückenpfeiler, Kabel und Streumaterial - alles drin. Ein paar zerdrückte Papphäuser wusste ich damals nicht zu schätzen. Aber sonst hab ich alles einigermaßen in Ehren gehalten.

Zuerst war ich über die Mittelschienengleise enttäuscht. Mein 11 Jahre älterer Bruder hatte schließlich eine große Puko-Anlage auf dem Dachboden. Als meine Anlage dann daneben stand, war's nicht mehr so schlimm. Doof fand ich, dass die Sachen, die es im Laden gab, irgendwie nicht dazu passten. Das waren billig aussehende Plastikteile. Und so verwundert es nicht, dass meine Liebe bis heute den Guss- und Blechmodellen gehört. Digital? Brauch ich nur, damit ich was zu Fahrtagen außer Haus mitbringen kann.

Mich fasziniert vor allem der Gedanke, das damalige Sortiment von Märklin mit Modellen anderer Hersteller und mit Eigenbauten so zu ergänzen, wie es in die damalige Zeit gepasst hätte. Der Märklin-Stil ist nahezu unverwechselbar. Nur wenige Modelle anderer Hersteller passen recht gut dazu. Da lohnt sich die eine oder andere Ausgabe in der Größenordnung heute üblicher Lokneuheitenpreise. Der Eigenbauanteil wird also immer beachtliches Potenzial bieten. Schrott gibt's ja genug.

Bevor ich die Bahn seinerzeit hatte, war mir nicht klar, dass sie ein Jahrzehnte andauernder Workshop für handwerkliche Fertigkeiten werden würde. Wie wenig selbstverständlich das ist, erkenne ich erst seit wenigen Jahren an meinen Kollegen, die so vieles nicht können. Da lächelt man milde und lässt sie ihrerseits das Modellbahnhobby belächeln. Die Stunde schlägt unsereinem, wenn so ein werter Kollege mal eine Reparatur braucht, zu der jeder Händler nur den Kopf schüttelt. Ob das ein Toaster oder eine Uhr ist, eine alte Fernbedienung oder ein Plattenspieler. Wir haben eben den Blick und das Händchen.

So bin ich sehr dankbar für das üppige Geschenk von damals. Leider hat es bisher bei meinen Neffen nicht geklappt, das gleiche Feuer zu entfachen.