Kennt jemand eine solche Kreuzung von etwa 1950? Sie hat die alten Vollprofilschienen (ab 152 gab es die billigeren aus Blech gebogenen), ist aus zwei gebogenen Schienen zusammengebaut. Die Arbeit ist absolut professionell, nirgends sind laienhafte Bastelspuren zu erkennen. das Pertinaxstück in der Mitte ist offensichtlich gestanzt, nicht ausgesägt. Das Messingverbindungsstück für die Mittelleiterübertragung besteht nicht aus zwei Streifen, wie es ein Laie machen würde, sondern aus einem Stück und ist offensichtlich ebenfalls gestanzt: auch die Spurkranzführungen sind aus einem Stück anscheinend gestanzt:
Was haltet Ihr davon? Es könnte sich um eine Einzelanfertigung für eine Werks- oder Einzelanlage handeln - oder gar ein Prototyp. Von Märklin oder einem Feinmechaniker?
mir fällt auf, dass die Schenkel der Kreuzung nicht symmetrisch sind. Das deutet auf eine besondere Einbausituation in einem Einzelfall hin. Oder erkennst Du einen typischen Anwendungsfall für die Märklin-Gleisgeometrie ?
Außerdem sind die Außenschienen der kreuzenden Stränge verlötet. Dies hätte man bei der Gleisstück-Serienfertigung um 1950 eher vermieden, um die Kosten zu senken. Auch die Vernietung der Pertinaxplatte (ich habe 32 Nieten gezählt) ist sehr arbeitsintensiv.
Insofern würde ich sagen: Einzelstück eines sehr versierten Handwerkers, der mal zeigen wollte, was geht. Für die Serienfertigung ist das viel zu aufwendig.
Aufgrund der besonderen Einbausituation wäre auch nur eine sehr geringe Nachfrage zu erwarten gewesen. So ein Produkt kann kein Kaufmann eines Unternehmens verantworten.
Ja Dieter, für eine Serienfertigung zu aufwendig, das ist klar. Aber als Prototyp oder Einzelanfertigung für eine (Werks?)-Anlage denkbar. Kennt jemand solch eine Anlage oder ein Bild davon? Habe mir inzwischen überlegt, welchen Sinn die Konstruktion haben könnte. Mit zwei Weichen, einer Geraden dazwischen und je einer gebogenen Schiene an jeder Weiche, woran sich diese Kreuzung anschließt, ließe sich auf einer kleineren Anlage eine Doppelkehrschleife bauen, die etwa vier Schienen kürzer wäre als ohne diese Kreuzung. Grüße, elaphos
Ja, habe ich schon mal auf meiner Probeanlage aufgelegt, aber noch nicht richtig aufgebaut. Mache ich aber noch und werde es dann fotografieren. Warum die Schenkel nicht symmetrisch sind, wird sich wohl erst beim Probieren herausstellen. Grüße, elaphos
Habe mal kurz einige Gleise zusammengesteckt. So wäre eine doppelte Kehrschleife in einem 72cm Oval über eine Gleislänge von fünf Gleisen, wofür sonst acht Gleislängen erforderlich wären:
So sieht eine Doppelverbindung zwischen zwei näher beeinander liegenden Strecken aus:
Aber auch viele andere Streckenführungen, die normalerweise nicht möglich sind, wären denkbar.
sehr schönes teil grosartige Meisterleistung. nur was es genau ist,wissen wir leider nicht,ich würde sofort auf ein Prototyp schliessen,aber beim weiter schauen,würde ich sagen Märklin hätte es anders gemacht. weniger nieten , aber spitzen teil,ist nur meine Meinung.
danke für das Bild mit der Gleisanordnung. Ich verstehe nun den Anwendungsfall.
Aber warum die Kreuzung unsymmetrisch ist, verstehe ich noch nicht. Dies führt ja dazu, dass die beiden Strecken am oberen und unteren Gleisrand nicht parallel verlaufen. Zu Tischbahnzeiten hat man ja schon darauf geachtet, dass man Ovale mit parallelen Kanten bauen konnte.
Wie würde es aussehen, wenn Du im ersten Bild die beiden Halbkreise links und rechts ergänzen würdest ?
... wie ist das denn grundsätzlich bei Märklin ? Gab es damals bei den 30 Grad Standard-Kreuzungen eine linke und rechte Version ?
Bei TRIX EXPRESS gab es damals nur symmetrische 30 Grad Standard-Kreuzungen. Man konnte beliebig Kreuzungen und Weichen in unterschiedlicher Anordnung in einem Bahnhofskopf einbauen. Allerdings musste man beim Bau von parallelen Bahnhofsgleisen immer Zwischenlängen verwenden, damit man die beiden Bahnhofsköpfe verbinden konnte.