Bis zum Erscheinen der G800 im Jahr 1950 gab es von Märklin keine Güterzuglok die einen langen Zug bewältigen könnte. Das wusste man auch in Göppingen wie das im Märklin-Museum ausgestelle Exemplar eines frühen Prototyps der G800 beweist.
Das Modell hat einen festen Rahmen was bei 5 Treibachsen zu Problemen mit der Kurvengängigkeit führt. Deshalb haben nur die Achsen 2 und 4 einen Spurkranz, 3 Achsen sind mit Rädern ohne Spurkranz ausgerüstet. Das Gehäuse und der Tender stammen offensichtlich von einer HR800.
Kurz nach dem Krieg nahm HWS (Wilhelm Herrmann Stolpmünde) die Idee auf und produzierte eine Kleinserie seiner HWS-44.
Das Modell ist ebenfalls mit 3 Achsen ohne Spurkränze ausgestattet, jedoch in einer abweichenden Anordnung. Die Räder haben - im Gegensatz zum Märklin Prototypen - Speichen. Ich nehme an, daß es sich um Räder eines CCS800 handelt, die neu in rot lackiert wurden. Das bedeutet, daß die Lok ca. 1947 entstanden sein kann.
Zur Hannover Messe 1949 zeigte Märklin eine G400. Diese hatte nun einen Knickrahmen und eine neue Steuerung (400) erhalten, die allerdings nicht in Serie ging. Bei der Spielzeugmesse im Frühjahr 1950 war sie noch auf der Einladungskarte zu sehen, gezeigt wurde dem Publikum aber schon die G800, die dann im Herbst 1950 ausgeliefert wurde.
Die G400 war nun mit Windleitblechen der Bauart Witte ausgestattet, was Ihren EInsatz auf einer Vorkriegsanlage genauso ausschliesst wie eine G800.
Was also tun? Der Prototyp von Märklin ist nicht erhältlich, die HWN-44 dermassen selten daß ich noch keine käufliche gesehen habe.
In der Bastelkiste finden sich aber ein Gehäuse einer HR800 und ein leicht beschädigtes Fahrwerk einer G800.
Den Vorläufer habe ich inzwischen gegen einen etwas längeren von einer TT800 getauscht, etwas Lack und 2 Luftbehälter bekommt Sie auch noch. Durch die kurze Untersetzung und das hohe Gewicht zieht die Lok ohne Probleme 50 Blechwagen uber die Anlage.