Spur 0 - alles außer Märklin und Bing » stadtilm vs berlin

hallo leute
ich bin gerade am basteln einer stadtilm b-lok...nr37....
die version hab ich zwar mal ein paar mal in der hand gehabt, aber war für mich immer bastler obwohl mir kenner gesagt haben das ist original...
ich bin da kritisch aber nach der zehnten sehe ich das inzwische auch so..hab mir eine gekauft, die sehr original aus sah...schlechter zustand aber original...
zeitlich sind die loks irgendwo um 1953 (warscheinlich anfang) einzuordnen...übergang carl liebmann zu veb(k)metallwarenfabrig stadtilm..
grob zur geschichte..carl liebmann hat stadtilm jahreswechsel 1952/53 verlassen...danach gab es eigentlich ein neues produktionsprogramm...
aber irgenwo dazwischen mußte weiter produziert werden...(plan erfüllen)
siehe lok nr 40 mit pilzschleifern und bakeliträdern und das selbe bei lok nr 37... ein weiter lok ist die br 64 mit aussenliegenden getriebe und zeuke motor...



es muss also kooperationen gegeben haben (siehe auch t48 gehäuse)....aber eben nur kooperationen...zeuke(berlin) und stadtilm sollte immer getrennt werden..
das das bei auktionen zusammengeschmissen wird..nachvollziehbar..aber selbst bei modelbahnvereinen (auch aus dem osten) die da eigentlich ein bessere wissen haben sollten, ist das leider auch so...
die erste "übergangs" lok nr 37 (standart liebmann) hatte auch bakeliträder und einen metall"haken" mit pilzschleifern und löffelschleifern...(auf dem tender klebt aber schon veb(k)....)


die zweite variante hatte da aber ein zeuke fahrwerk????....aber verschraubung liebmann und iebmann plattenselengleichrichter(wie im tw für lichtwechsel)
das problem..zeuke (allstrom)wechselstrom und umschaltung über gleis (vor rechtes, rück linkes profil..oder andersrum je nach anschluß)...stadtilm gleichstrom(rechts, link verbunden)...gegenpol mitte...



leider ist der selen plattengleichrichter breit...

mit dioden kein problem..läuft (räder repariert)....
ich hätte die aber gerne original...ich hab die scheiben die kaputt sind ersetzt...aber irgendwie läuft die jetzt einseitig(dioden wieder weg)
beim messen hat sich ergeben das einige platten etwas mehr und andere etwas weniger strom durchlassen...sorry für die laienhafte beschreibung...
kann mir einer das prinzip der plattengleichrichter erklären?...diode vom verständnis... kein problem(für mich war selen gleichrichter das selbe...also wie alte diode)
aber vom messen her ist das eher wie ein einseitiger wiederstand ...



um die scheiben wieder herzustellen hätte ich grössere platen (rft) da...was muss ich beim abdrehen und boren beachten?

nochmal zur überschrift....
zeuke hat nachweislich eher spur 0 hergestellt...aber stadtilm gefällt mir besser (was mich nicht vom alten zeuke sammeln abhällt)...

also wenn mir da jemand technich oder sammlerseitig was sagen kann...ich hoffe drauf...dann lieber über das forum(das alle was davon haben) oder wenn rechtliche bedenken auch über pn....

gruß
jalo

Moin, alte Selendioden können so zwischen 10V bis knapp 30V sperren, je nach Modell und Herstellungszeitraum. Wenn die Oberfläche der Platten auf der Diodenseite (da wo die Kontaktfedern sind) Blasen hat, Korrosion hat, oder wenn die Selendiode in Durchlaßrichtung "hochohmig" ist (also kein ausreichender Stromfluß mehr möglich), sind die Dioden defekt und nicht mehr zu retten. Wenn eine Selendiode nach jahrzehntelanger Nichtbenutzung nicht mehr die zugedachte Spannung sperren tut, kann man versuchen diese zu "formieren". Also Spannung anlegen, so gepolt, dass die Diode sperren soll, aber den Strom so begrenzen (durch Labornetzteil oder Widerstand) das sich die Platte nur leicht erwärmt (<100mA pro qcm). Nach Minuten, Stunden oder Tagen sperren viele Exemplare dann wieder!

Aus den gezeigten Abbildungen kann ich die Schaltung leider nur mutmaßen. Technisch liegt wohl ein Reihenschlußmotor mit doppelt ausgeführter Feldwicklung vor (typisch Zeuke, ein Kollektoranschluß geht direkt an die Feldwicklungsanzapfung). Im Prinzip sind für die Fahrrichtungsaumkehr hier nur zwei Dioden nötig. Wenn die Liebmann/VEB zur Verfügung gestandenen Dioden, die ja auch noch in das Gehäuse passen mußten, bezüglich des Sperrvermögens nicht ausreiched waren (20V Effektiv bei pulsierenden Gleichstrom bedeutet, dass 28V in der Spitze gesperrt werden müssen) und bezüglich der Strombelastbarkeit (Faustregel 100 mA pro qcm) auch nicht ausreichend waren, wurde dies wohl durch eine kombinierte Reihenschaltung und Parallelschaltung von 8? Dioden ausgeglichen...

Ob rechteckige Selendioden nach Abrehen in eine Scheibe noch funktionieren wäre interessant...Abfall der Diodenseite mit der Zinn-Cadmiumlegierung ist auf jeden Fall Schwermetall-Sondermüll.

Gruß Litho

hallo litho,
danke für die aussagekräftige antwort...
vom motor her, ist deine vermutung richtig...standart zeuke(reihenschluß/doppelte feldwicklung)...schön das man den typ relativ genau zeitlich zuordnen kann...bei zeuke gab es ja auch verschiedene..also anfang 1953...
bevor umstellung bei veb(k)stadtilm auf petrichmotor und rft plattengleichrichter(warscheinlich lieferengpass).

die baugleiche plattengleichrichterkaskade wurde bei liebmann schon sehr zeitig verwendet..nach siemens-relay und anderen relay im triebwagen zum lichtwechsel...
zeitigster kontrollstempel bei mir nov 1949..da aber noch 2 mal 4 platten neben einander...später war auch der 8-ter aufbau verbaut...
die loks mit dem fahrwerk sind aber vom restaufbau eher ende liebman (1952) zu zuschreiben...
naja 3 glübirnen sind aber kein motor....die normalen liebmann motoren sind 28/4p und 4,5p..gleichstrom...also nicht darüber geschalten...

zum aufbau des 8-teiligen....ist am ende eine gedoppelter 4 teiliger...heist diodenwert wird nur mit 2 platten erreicht...
also 2 scheiben für abnahme und dann noch mal 2 scheiben...ist beim lichtwechsel auch so...und das so parallel geschalted...ist mir nicht ganz logisch warum (stromlaufplan passt)

original laut katalog 20 v....verbaut ein 24v motor...original liebmann(holzgehäuse) trafo 24 v max(ohne last mehr) ....
später (veb) der göllingen(katalog)...16 v...wie gesagt übergangszeit...zeuke motor eher richtung 16 v...petrich original gegen 14 v...und dann noch die ampere....

egal...die damaligen trafos sollten die selengleichrichter nicht überlasten können...
evtl. wird der widerstand der gleichrichter eine rolle gespielt haben..

ich hab mal eine platte abgetreht.....danach war es von den werten fast wie eine stahlscheibe....(keine kühlung beim drehen)...also so blödsinn...versuch macht klug....(umweltschutz/sondermül mal außen vor)

zum spielen/dauerbetrieb kann ich nur jedem raten, da 2 dioten ein zu löten...für liebmann spieler besser den standart gleichstrom vorgänger erwerben(ohne pizschleifer und mit alu räder) ....

für sammler ist das ding sicherlich interessant...ich hab mir da ein paar funktionierende scheiben besogt...läuft sch**ße aber läuft... ist am ende so ein ding für die fahrende vitrine..
(steht da drin aber läuft gerade so, wenn die frage kommt)...

zum testen nehme ich den alten ddr fz1...danach einenen lgb zum spieletest...kommt bei weitem nicht an einem labortrafo ran...ich suche da noch einen bezahlbahren.(48v 12a ausgang regelbar)..

um das zu "formatieren" fehlen mir die möglichkeiten....bleib da aber dran..

also nochmal danke für die fachlich sauber verständliche antwort (ich bin kein elektroniker)

gruß jalo