in meinem Fundus befindet sich echte (!) Doppelte Kreuzungsweiche (DKW) für die Spur 0 für Uhrwerksbetrieb. Einzelne Konstruktionsdetails und ein zugehöriges Gleisstück weisen auf die Fa. Märklin hin. Die DKW ist für den 6er-Kreis gebaut. Der Fundzustand kurz beschrieben: Stellhebel und zugehörige Hebelschwelle fehlen, eine Weichenzunge fehlt, einige Lötstellen lose, bedingt durch Flugrost ist das Umstellen äußerst schwierig. Hier ein Bild von der DKW:
Ich würde gerne den fehlenden Stellhebel ersetzen. Weiß jemand wann diese DKW gebaut und vertrieben wurde oder wie der Stellhebel aussieht, damit ich weiß wonach ich suchen muss?
Guten Morgen. Wie die Konstruktion aussieht, dürfte die Betätigung von den Umlenkhebeln zwischen den Gleisen aus erfolgt sein. So ließen sich die Kräfte gleichmäßig nach beiden Seiten übertragen. Eine Betätigung mittels Stellschwelle auf ein Weichenteil dann über die Umlenkhebel weiter zur anderen Seite würde ich mal ausschließen, weil das ziemlich schwergängig sein dürfte und wegen vorhandenem Spiel und Toleranzen in der Mechanik auch die indirekt betätigte Seite nicht mehr ganz so sicher anliegen dürfte. Wie hoch stehen die Niete an den Umlenkhebeln? Sie sehen blank aus (abgegriffen?). Leider sieht man in der Draufsicht die Höhe nicht, aber das könnten schon die Betätigungselemente sein (falls sie sich gut greifen lassen). MfG Steffen
Ein Bild von unten würde mich noch interessieren. Die Weiche befindet sich ja offensichtlich in beiden Spuren auf Kurvenfahrt, wobei links oben, wo eine der Schienen fehlt, die Stellung falsch ist. Da hat sich entweder etwas verschoben oder der Querstift muss noch etwas weiter bewegt werden. Grüße, elaphos
Hallo Christian, wie ich das sehe ist die kleine Öse unten mittig der Stellhebel, der entweder rechts/links oder rein /raus verschoben wird. Falls in der Öse ein Gewinde ist, so war da wahrscheinlich eine Stellschraube ähnlich wie beom MÄ 00 Reguliergleis von 1935 eingeschraubt. Hilfreich wäre ein Bild der Unterseite. MfG. Mikka
In die Öse (rein-raus-Betätigung) dürfte ein üblicher Stellhebel eingreifen. Beschaffe Dir eine andere abgewrackte Weiche, säge den Stellhebel passend aus, biege den Stelldraht 90 Grad, so dass das abgewinkelte Stück durch die Öse geht und verlöte dieses Teil mit einer kleinen Scheibe als Abstandshalter. Die Stellschwelle wird an das Gehäuse angelötet. Wenn du die Weiche dann mal in der Hand hast, dürftest Du an derStelle der Öse die alten Lötreste am Weichengrundkörper sehen. Die Weiche ist selten! Gratulation!
die Umstellung der Weichenzungen erfolgt durch die kleine Öse, welche unten aus dem "zentralen" Weichenkörper schaut. Genau da fehlt der Stellhebel und die Hebelschwelle. Wie ypsilon schrieb, sind dort auch alte Lötreste zu sehen. Ich habe noch ein paar Bilder gemacht. Darauf sind einige Details besser zu sehen. Naürlich auch die Ansicht von unten. Leider ist die Bodenplatte durch Verlötung nicht abnehmbar, so dass man das Innere der DKW nicht sichtbar machen kann.
@elaphos Oben links bei der Weiche ist alles weitestgehend lose. Durch das Fehlen der geraden Weichenzunge verrutscht der Rest. Ich habe nochmal die DKW mit richtiger Zungenlage fotografiert:
Jetzt die Ansicht von unten:
@Es(s)bahner Hier eine Detailansicht, aus der man die Höhe der Niete an den Umlenkhebeln besser sehen kann:
Und hier noch eine Detailansicht der Öse, die aus dem zentralen Weichenkörper herausragt. Es ist kein Gewinde drin. Auf dem Bild kann man sehr gut die Lötresten erkennen, wo die Hebelschwelle befestigt war:
Gab es bei Märklin verschiedene Weichenumstellhebel? Ich würde gerne den zeitepochen-richtigen Hebel anbauen.
Die Weiche gab es nach den Katalogen mindestens von 1909 bis 1919. Ab Katalog und Preisliste D1 (1923 ?) und in weiteren D-Katalogen war sie nicht mehr im Angebot. Der Stellhebel war nach den Katalogabbildungen gleich dem der einfachen Weichen aus dieser Zeit.
Abbildung im L9 von 1909 mit Bestellnummer 1600 DKW:
und im O19 von 1919 mit Bestellnummer 1620 DKW (es gab noch 1610 DKW für großen Kreis):
vielen Dank für deine Recherche in den alten Katalogen! Die Infos sind sehr interessant und helfen mir weiter. Interessant finde ich auch, dass die Katalogabbildungen von den technischen Details der Weiche gleich sind. Bei meiner DKW ist der zentrale "Herzstückbereich" ein geprägtes Blech. Meine Vermutung ist, dass die Katalogabbildungen über die Jahre beibehalten wurde und Änderungen von Weichendetails nicht in einem neuen Katalog grafisch aufgenommen wurden. Die Abbildungsdetails zum Weichenhebel helfen mir bei der Suche weiter. Danke!
ich habe begonnen, die Weiche zu entrosten und wieder gangbar zu machen. Entrosten mache ich mit einem Glasradierstift. Das ist zwar mühselig, aber man kommt damit in alle Ecken und zerkratzt die Oberfläche nicht. Hier ein Bild vom derzeitigen Stand:
... ich glaube, weiter oben wurde erwähnt, dass das Zungenpaar der einfachen linken Weiche passen dürfte. Die ist wohl deutlich einfacher zu bekommen, als eine Doppelte Kreizungsweiche.
Das fehlende Schienenstück kann ich aus einem geraden Gleisstück bauen. Die Mechanik der DKW ist vollständig und inzwischen auch wieder gangbar. Ich muss mir nur ein gerades Gleisstück besorgen.