[Firmengeschichte] SIMA - Sixtus Maier - Zinnfigurenmanufaktur

Sixtus Maier der Ältere (31.01.1873 - 08.01.1936) hatte seine Offizin (= Zinnfigurenmanufaktur) 1891 gegründet und bis 1936 Zinnfiguren in verschiedenen Maßstäben und Themenbereichen hergestellt, so gab es teilweise gleich gestaltete Figuren für die Modelleisenbahn für die damalige Spurgröße 00 (Tischbahn), aber auch in 0 und 1. Firmensitz war Aurachtal bei Fürth.

Neben der für viele Figurenpackungen gebrauchten Firmenbezeichnung "SIMA" gab es auch eine Serie, die unter der Bezeichnung "Frohsinn" vertrieben wurde (wohl nur in der Vorkriegszeit). Unter den Zubehörfiguren für die Eisenbahn aus der Vorkriegszeit sind bisher keine aufgetaucht, die einen Hinweis auf Sixtus Maier als Hersteller tragen. Dafür sind die meisten Packungen aus dieser Zeit mit einem Bild einer Bahnhofsszene beklebt, das für 00 und größere Spuren gleich ist, nur für 00 auf das kleinere Maß beschnitten ist. In 00 gibt es zudem fünf Figurengruppen, die (nicht durchweg) mit den Nummern 500/1 bis 500/5 gekennzeichnet sind. Es ist zu vermuten, dass diese für einen bestimmten - bisher noch unbekannten - Vertrieb hergestellt wurden.

Der Sohn Sixtus Maier der Jüngere (02.08.1907 - 07.04.1968) hatte die Firma von seinem Vater übernommen und bereits in der Vorkriegszeit Figuren produziert. Wie lange Vater und Sohn Sixtus zusammengearbeitet hatten, ist (mir) bisher unbekannt.
In der Nachkriegszeit gab es dann von Sixtus Maier d.J. u.a. die Produktion für Märklin und später auch für MMM (Miniaturmöbel Mayer mit Willi Mayer als Chef, Firmensitz in Göttingen), immer aber auch Packungen, die im eigenen Namen unter "SIMA" vertrieben wurden. Manche Packungen wie die Schafherde in 00/H0 gab es sowohl im Vertrieb von MMM als auch unter dem Namen Sima, wie an anderer Stelle gezeigt. Auch die von Märklin unter "Märklin" vertriebenen Figuren für die Spur 00/H0 gab es teilweise gleich, teilweise leicht abgewandelt unter der Firmenbezeichnung "SIMA".
Die Figuren wurden von Sixtus Maier selbst graviert und größtenteils auch von ihm selbst gegossen und in Heimarbeit bemalt. Nach Sixtus Maiers Tod am 7.4.1968 wurde das Geschäft, auch die Produktion für Märklin, von seinem Sohn Tilo, der vom 12.12.1933 bis 30.10.1984 lebte, weiter geführt. Nach Tilos Tod führte seine Frau Lilo Maier das Geschäft bis nach 2010 weiter, produzierte und handelte allerdings wohl keine Eisenbahnfiguren mehr.

Leider soll die Firma Sima nie Prospekte herausgegeben haben, so dass ein Überblick über die Produktion nur durch das fleißige Sammeln der Figuren, besonders in den alten Packungen, gewonnen werden kann. Die Kunden hatten nach Wunsch, auch über Messen, ihre Ware in Kisten geliefert bekommen, wie die noch lange Zeit mit Zinnfiguren handelnde Schwiegertochter Lilo Maier von Sixtus Maier d.J. berichtet hat.

Eine Besonderheit der Zinnfiguren der Maiers ist, dass sie normalerweise nicht "in die Form blicken", das heißt, dass die Köpfe in der Regel im Profil dargestellt sind.

Heute werden aus den alten Originalformen von Sixtus Maier d.J. durch Lilo Maiers Schwiegersohn Dr. W. Anderer und dessen Tochter - mit Unterstützung unseres Mitglieds Oxytocin im Vertrieb und bei der Bemalung - wieder Neuauflagen der alten H0-Figuren hergestellt. Über den Verbleib der alten Formen von Sixtus Maier d.Ä. und anderer Formen ist bisher nichts bekannt.

Noch mal zusammengefasst die Lebensdaten der Zinngraveure aus Aurachtal bei Fürth:
Sixtus Maier d.Ä.: 31.01.1873 - 08.01.1936
Sixtus Maier d.J. : 02.08.1907 - 07.04.1968
Tilo Maier : 12.12.1933 - 30.10.1984
Tilo Maiers Frau Lilo Maier starb im November 2018

Grüße von elaphos