[unbekannter Hersteller] [Spur 0] - Weichen mit Holzschwellen gefunden

Ich habe mir diese Weichen geleistet, weil sie mir gefielen. Nun grüble ich über den Hersteller - kann mir jemand helfen?
Es ist Spur 0, 8ter Teilung, Kreisdurchmesser ca. 50 cm. Die Stifte waren einseitig - keine Wechselstifte, also um die Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Die Schienenprofile sind niedrig und die Stifte dünner als 2,8 mm. Die Schienen sind mit schrägen Sägeschnitten in den Holzschwellen befestigt. Es gibt keine Spuren von Klammern zum Verbinden der Gleise.
Die ganze Ausführung ist sehr sauber gemacht, alles professionell gefertigt mit einigen Spezialteilen, z.B. der Bock für den Stellhebel - das ist ein Stanzteil.
Typisch finde ich die Radlenker und ich bilde mir ein, die schon mal gesehen zu haben, aber wo?
Falls es keine Aufklärung gibt, dann können wir uns zumindest ergötzen an den schönen seltenen Teilen.

...genau, das wollte ich auch erwähnen, der Radlenker ist aber irgendwoher geklaut,
aber woher nun, das ist die grosse Frage, gockeln hat nix gebracht, aber Ähnlichkeit
mit Bing hat es schon....

Schade, mit GRüssen Georg

Da ich schon einige Gleise und Weichen mit Holzschwellen in der Sammlung habe und schon zu Hauf echte Eigenbauten sah, kann ich wohl mit Bestimmtheit sagen, dass das hier definitiv kein Eigenbau ist. Wie ich schon schrieb sind Stanzteile verbaut. Ein Stanzwerkzeug wird nur in einer Fabrik hergestellt und nicht am Küchentisch. Die Gewichte der Hebel sind in einer Form gegossen, man sieht noch die Grate. Ein Eigenbauer hätte es anders gelöst.

Leider schieben immer noch viele Sammler das Thema Holz stets in die Richtung Eigenbau, aber ich bin ja der wandelnde Prediger des Gegenteils.
Heute kaufte ich drei Wagen von Manamo, die werde ich auch noch präsentieren. Passen ebenfalls in dieses Thema. Vielleicht präsentiere ich auch mal die Gleise von Märklin mit Holzschwellen.

Ypsilon,

hoffentlich wirst du Recht haben...

Der Eigenbauer sitzt nicht immer am Küchentisch, es gibt eben schlechte, gute und absolute Perfektionisten unter den Eigenbauer,
entscheidend ist immer das Werkzeug und das Material welches zur Verfügung steht, ein schlechter Eigenbauer kann auch gute
Teile haben und umgekehrt, das Geschick aber mit allen umzugehen sieht man am Ergebnis...

Ich habe deswegen auf Eigenbau getippt weil bei längerem betrachten der Weichen eine Herstellungs- Vervielfälltigung dieser
Weichen hohe Kosten verursacht weil... die Schwellen eingefräst sind... die Schienen aufwendig mit winzigen Nägeln befestigt
sind, dazu muss erst einmal das Loch in das Blech gebohrt werden.... u.s.w...

Der Mensch der diese Weichen gebaut hat, kann auch beruflich eng mit seinem Hobby verbunden sein, deswegen auch die
gute Arbeit, Feinmechaniker, Uhrmacher, Elektriker, u.s.w...

Ausserdem stört mich die gerade Abkantung der Schwellen in den Kurven, sollte eigentlich mit den Verlauf der Kurven abschliessen...

Das sind auch Mutmassungen, kann sein aber auch nicht sein, hoffentlich klärst du das auf, denn die Weichen sind interessant....

mit GRüssen Georg

Hallo,

ich meine mich erinnern zu können, dass in einem Forum vor langer Zeit Gleise gezeigt wurden, die Holzschwellen mit Fräsungen hatten, in die die Schienen eingesteckt wurden. Komme aber nicht mehr darauf, wo das war. Ich habe schwach eine Erinnerung an Ungarn. Vllt kann Sandor etwas dazu sagen (falls er in diesem Forum sein sollte).

Schönen Gruß
Udo

Leute,
mir kommen diese Weichen auch irgendwie bekannt vor -aber woher?
Für Bastlerarbeit halte ich sie nicht -schon die Stellhebel-Befestigung spricht m.E. dagegen.
Ist diese Befestigung noch anderweitig bekannt?
Wir sollten mal im Ausland suchen. Schweiz, Österreich...auch im Osten Europas.
Schönes Wochenende!
Botho

Guten Abend zusammen,

zu gegeben, ich war auch erst beim Eigenbau. Ich gehe auch davon aus, dass es sich hierbei um ein industrielles Produkt handelt.
Die Schienen sind mit ihrem Fuß in gefräste Nuten eingeschoben, dafür ist ein spezieller Fräser für notwendig.
Gibt es da eventuell Parallelen zum Bing Reform Gleis?

Schöne Grüße

Knolle

Guten Abend zusammen,

könnten das Weiche von Pionier Ekspressen aus Dänemark sein?

Ist nur eine Vermutung von mir.

Ich habe dazu leider keine Unterlagen.

Schöne grüße

Knolle

LR (Le Rapide) sowie BLZ aus Frankreich stellten Schienen mit Holzschwellen her. Aber ich erkenne diese Weichen Spur 0 mit Holzschwellen nicht als von einem dieser Hersteller. Ich glaube auch nicht, dass es Pionier Ekspressen aus Dänemark war; Ihre Schienen ähnelten eher Hornby und bestanden aus Weißblech.
Also immer noch ein Rätsel.
Gruss
Fred

8er EMW. Spur 0. Unbekannter Hersteller (Eigenbau?) ungemarkt. Provenienz: Frankfurt Höchst. Laterne fehlt.
2 Magnetspulen mit beweglichem Anker, offene Bauweise,
Holzschwellen sehr aufwendig gearbeitet und verschraubt.
Wurde die Mechanik später verbessert?
Wer ist der Hersteller?


Viele Grüße
Heizer

Lieber Heizer -Gratulation!
Märklin um/vor 1910,
siehe Schiffmann-Märklin-Bilderbuch, Seite 33.
Wenn ich mich nicht irre...
Bodo wird's richten.
Bleibt gesund -alle!
Botho

Hallo,

zu # 12 und # 13:

Das ist eine elektromagnetische Märklin Spur 0 Weiche "3620 WL" für den 6er Kreis aus der Zeit von 1898/99 bis 1906.

"Die Umschaltung wird durch leichten Druck auf den mit
der Weiche verbundenen Knopf im Weichenhaus bewirkt und
bekommt jede Anlage Gebrauchsanweisung"

(Katalogtext 1898)


Viele Grüße

Moment mal. Das unter die Schienen gelötete Messing-Gestänge ist original Märklin?

Vergl. Beitrag > Märklin EM Y-Wechen, Abb # 17, 18 > dann sind die Y-Weichen auch nicht überarbeitet, sondern so original?

Viele Grüße
Heizer

Außer der Reparatur am Herzstück und den angeschraubten Kabeln erscheint mir die Weiche völlig unverändert.

Hallo,

der Einspulen- Antrieb, das bewegliche Herzstück und der 8er Kreis in Spur 0 kamen bei Märklin im Jahre 1912. Die aufwendigen Mechaniken wurden erst ab 1930 abgelöst.

Aber wir kommen jetzt sehr weit von der Eingangsfrage weg.


Viele Grüße

#13 Blech: Wagner, Botho G.: Blechspielzeug Eisenbahn > Battenberg Katalog 1997, 4. Auflage: S.29, S.360 Abb. 452

Länge der Geraden: 30 cm

Beitrag # 14: 6er Kreis ?? Scheint mir eher 8er Kreis zu sein. Länge der Geraden: 30 cm

Danke für eure Hilfe bei der Bestimmung. Ist archiviert.

Viele Grüße
Heizer

Hallo,

Botho rät zu einem Blick in den Schiffmann Sammlerkatalog Band 3/B. Aber auch hier entsprechen die Datierungen nicht in allen Fällen dem aktuellen Stand.

Wie gesagt, der 8er Kreis kam bei Märklin erst 1912.

Alte und uralte Gleise sind ein Thema, dass erst in den letzten Jahren so richtig entdeckt und gewürdigt wird. Leider ist über Jahrzehnte viel Material direkt nach der Wiederentdeckung oder nach nicht gelungenem Verkauf auf Kofferraummärkten entsorgt worden.


Viele Grüße

# 19 .Alte und uralte Gleise …… direkt nach der Wiederentdeckung.......auf Kofferraummärkten entsorgt

> Dafür gebe ich kein „Gefällt mir!"

Viele Grüße
Heizer

Hallo,

man mag es hier nicht erzählen, aber in Rheinhausen wanderten noch vor 20 Jahren Carette Spur I Weichen und Kreuzungen mit Grundplatten aus Holz (!) am Ende der Veranstaltung in den Altkleidercontainer.


Viele Grüße

Ich teile die Einschätzung, dass Gleise nach wie vor gering geschätzt werden. Man sieht das auch am Verhalten der Auktionshäuser. Andererseits gelingt dem Kundigen dabei der eine oder andere Fang. So bin ich jetzt im Besitz einer 16er Dreiwegeweiche und einer Druckluftweiche. Leider war das Auktionshaus nicht in der Lage, die in der Auktion vorhandenen Weichen in ein Konvolut zu packen. Aber auch gut. irgendwo in der Welt freut sich also zur Zeit ein anderer über eine einzelne Druckluftweiche.

An der Jahrhunderthalle in Frankfurt/Höchst hatte ich vor Jahrzehnten auch miterleben dürfen, wie einfache Gleise nach dem Antikmarkt in die Tonne kamen.
Dabei wurde vorsorglich jedes Gleis nochmals geknickt.
Heute würde ich mir die Trümmer allein der Schwellen wegen holen. Damit wir wieder zum Thema kommen:



Kann man das 12er Teilstück einem Hersteller zuordnen? Länge 16 cm. Eigenbau?

Viele Grüße
Heizer

Das Gleis nenne ich "Berliner Schule". Zeig mal bitte das Profil. Es dürfte Zeuke aus den ersten Jahren sein, kann aber auch schon aus den 1930ern stammen.

Auf jeden Fall ist das Gleis aus einem Dreischwellengleis von jemand passend zu seinen Bedürfnissen gekürzt worden.