nach dem Kauf zweier uralt Märklin EM Y-Weichen durfte ich feststellen, dass diese im Fahrbetrieb teils etw. problematisch sind, deshalb meine Frage vorab: Wie ist eure Erfahrung mit Märklin EM Parallelkreuzweichen, Spur 0 – 2-gleisig, 1 Elektromagnet ? Für den Spielbetrieb lieber darauf verzichten? Worauf ist zu achten? Mir stehen nur 40 cm Tiefe zur Verfügung, sodass ich 2 EM Weichen nicht miteinander verbinden kann. Zur Zeit habe ich eine Kreuzung eingebaut....
Zu Spur 0 und Magnetbetrieb kann ich nichts sagen. Aber ich habe dieses Weihnachten erstmals diese Weiche in Spur 1 ausprobiert. Mein Vorteil war, dass der Vorbesitzer die beiden Kreise (Innen- und Außenschiene) schon elektrisch getrennt hatte. So konnte ich zwei Kreise parallel betreiben und bei Wunsch auf den jeweils anderen Kreis wechseln. Das geht mit dem Zusammenstecken zweier Weichen nicht, was ich für einen enormen Vorteil dieses Weichentyps halte!
Meine Weiche hat einen Handhebel - ausreichend in meinem Fall. Angesichts der Schwergängigkeit bezweifle ich die saubere Funktion dieser Weichen bei Magnetbetrieb, aber ich lasse mich gern des Besseren belehren!
Als Nachteil haben sich die vier gleichzeitig bewegten Weichenzungen mit insgesamt 2x8 funktionalen Punkten ergeben. D.h. die Spitzen an der Stelle, wo es sonst das Herzstück gibt (meine Weiche ist Typ Drehstuhl, 20er Jahre), schlossen nicht überall ideal. Dort sind in der Regel alle Fahrzeuge ausgegleist, nur mit Glück ging alles gut. Dafür lagen die Zungen gut an, aber auch dort fuhren besonders Vorläufer von Bingloks (spitzer Spurkranz, weite Spurweite) auf.
Bevor ich diese Weiche weiter in Betrieb nehme muss ich also etwas tun - Radlenker oder Spurkranzbleche oder eine massive, stabile Platte drunter setzen (wegen der ewigen Verwindung des Megateils) usw.
Fakt ist, dass ich meine feinmechanischen Gelüste an dem Teil weiter austoben werde. Aber ich rate jedem, der kein Gefühl und keine Geduld hat, von der Weiche ab.
Ganz herzlichen Dank für diesen ausführlichen und überzeugenden Bericht. Ich werde von dem Kauf Abstand nehmen, aber es hat doch irgendwie etwas an sich, wenn nur bestimmte Zuggarnituren gewisse Strecken befahren dürfen.
@ypsilon: Mich hat auch solch eine Spur 1 Parallelkreuzweiche ereilt. Ziemlich verbogen und viel zu löten, abgesehen von der noch zu bekämpfenden Korrosion. Ich habe testweise ´mal die eine Hälfte wieder angelötet. Von meinen Lötstellen hat sich eine auch schon wieder gelöst....muss also nochmal ran. Wie macht ihr das mit Schienen, die von oben eingedrückt sind oder in der Horizontaleen verbogen sind? Bekommt man die wieder hin? Welches Werkzeug benutzt man dafür? Ich hab die Gelegenheit, das Teil mit Glasperlen zu sandstrahlen....
Schau mal ob du die Berichte von Udo findest, der hat sich allerhand Zangen umgebaut um Geleise zu bearbeiten.
Perlstrahlen ist unter Umständen schon zu viel und vom Druck verbiegt es alles wieder. Da gab es auch ausführliche Diskussionen dazu. Gibt noch die Möglichkeit weniger abrasives Strahlgut wie Nussschalen zu nehmen.
Oder Kältestrahlen, weiss nicht mehr wie das offiziell heisst, mit Trockeneis.
Wie auch immer, dann bleibt immer noch die Frage, wie du die Gleise vor Korrosion schützt, wenn die ganze Patina weg ist..
Ich persönlich tendiere zur Owatrol-Methode und würde das ganze Strahlen weglassen und nur mit Seife und Warmwasser reinigen.
Die geraden Schienen würde ich mit noch geraden Schienen aus Ersatzgleisen ersetzen.