ich habe eine alte Märklin-Anlage gekauft und bin auf der Suche nach Informationen zu dieser Art von Gleisen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich schätze mal, dass es sich um eine Produktion aus den neuen Bundesländern handelt. Die Gleise stammen aber wahrscheinlich aus dem Anfang der 50er Jahren, da der Rest der Sammlung auch aus dieser Zeit kommt. Sie sehen den Ehlcke Gleisen sehr ähnlich, sind aber mit Vollprofil und die Befestigung an den Seiten der Schwellen ist auch etwas anders. Das Gleis hat weiterhin Holzschwellen und eine Böschung. Auf der Unterseite steht "MEW … geschützt".
Kann mir jemand etwas zum Hersteller der Gleise erzählen? Ich habe auch noch Weichen dazu. Der Ansatz des "Mittelleiters" ist später selbst dazu gebastelt worden.
Vllt. noch eins dazu, ich möchte die Gleise verkaufen, bin aber auch immer interessiert etwas dazu zu lernen. Dann kann jeder selber entscheiden ob er seine Informationen preisgeben möchte. Falls gewünscht, mache ich auch gerne noch weitere Bilder der Weichen und bessere Bilder der Gleise zu Archivzwecken :).
M.E.W. könnte fast Modelleisenbahnwerk heißen oder "M" als Anfangsbuchstaben einer Stadt oder eines Namens und dann z.B. "Eisenbahnwerk". Sind die Fahrzeuge denn für Zwei- oder Dreileiter? Grüße, elaphos
Wir haben hier im Forum einen Experten für Schienen aus der DDR: Gerhart Seyfert "Gerhart". Er hat sogar ein tolles Buch darüber geschrieben.
Schreib ihn doch mal per PN an. Gerhart wird es sofort wissen.... Ich besitze das Buch von Gerhart und könnte nachsehen. Ich bin aber beim Umbau meines Hauses und alle Bücher sind staubsicher verpackt. Da komme ich im Moment nicht ran.
wäre schön, wenn Du das auch hier beantworten würdest. Ich hasse das, wenn Anfragen in beiden Foren gestellt werden und man dann in beiden dazu die Antworten lesen muß.
Hallo, anbei erstmal Gerharts Antwort aus dem anderen Forum: "Hallo Falk, dass sieht ja sehr interessant aus. Zeige bitte doch bitte ein Bild der Weiche mit Unterseite. Versuche mit Modellbahn - Gleismaterial in der Nachkriegszeit hat es mehrfach gegeben aber nur einige bekannte Firmen sind bei der Produktion geblieben. Oft wurden nur kleine Serien, meistens noch Handarbeit, produziert und dann nur im örtlichen Umfeld angeboten. Das der Unterbau, so wie es aussieht Hartfaserpappe war, sah es doch mehr nach einen Versuch aus. Kann auch absoluter Eigenbau sein! Die Bedruckung entsprach evtl. einem Wuschgedanken? Wieviel von diesen Gleismaterial hast Du davon? Gruß Gerhart"
Also, ich habe ein Oval mit ca 4 oder 5 schlanken Weichen und einem Abstellgleis. Ich werde morgen mal ein paar Bilder mehr machen und eine Weiche abmontieren um zu sehen, was die Unterseite so preisgibt.
Ein Eigenbau ist es denke ich nicht, sonst hätte es den Stempel mit der Schutzmarke auf der Unterseite nocht gegeben.
Die Anlage wurde wohl in 1948 gebaut und auch fertigggestellt. Die Gleise müssten wohl gekauft worden sein. Was der Herr später selber hinzugefügt hat, ist der Mittelleiter. Hierfürhat er Schlitzschrauben in die Presspappe gedreht und einen Kupferdraht aufgelötet. So konnte er Märklin Lokomotiven darauf fahren lassen.
Hallo, wenn's denn Spätvierziger- oder Frühfünfziger-DDR sein sollte, verwundert mich das Vollprofil und die Schienenverbindungslasche. Zumindest hat der Hersteller nicht den Kurz gelesen, denn Laschen waren keine vorbildgerechten Schienenverbindungen. Und Schienenprofile aus dem Vollen? Da fällt mir bis zum Erscheinen des Pilz-Gleises nun gar nichts ein. "Gesetzlich geschützt" (so der Stempel richtig entziffert) wäre m.E. auch nicht zwingend DDR.
Eine Recherche in den Anzeigen der MEB-Hefte (nicht verwechseln mit den ME-Heften) könnte zur Auflösung beitragen. Habe dazu aktuell leider keine Recherchemöglichkeit...
Wenn ich mich richtig erinnere gab es Anzeigen in den Modellbauheften der 1930er Jahre mit Schienenvollprofil. Und die Pressspanlatten mit dem typischen Gittermuster gab es auch vor 1945. Zweileiter-Modellbauer auch, also steht eigentlich alles offen.
Zu #5 Axel, ich frage grundsätzlich hier und im FAM. In jedem Forum gibt es Spezialisten, die vielleicht das andere Form negieren. In nur einem Forum zu fragen, ist also möglicherweise nur der halbe Weg zur Antwort. Das habe ich schon mehrmals erlebt -darum! Bleib gesund! Botho -und grüße die Familie auch von Alice
Guten Morgen, das Titelbild der Zeitschrift "Modell Eisenbahn Bau" (MEB) #10 zeigt das Gleismaterial. Hier als 2S-2L-Version:
Der Mittelleiter auf der @DerFuchs-Anlage (übrigens sehr schön und erhaltenswert) ist, wie so häufig damals, mittels Linsenkopfschraube und Kupferdraht nachgerüstet. Klärt zwar final noch nicht den Herstellernamen, stützt aber meinen in #7 genannten Recherchetipp.
Hallo zusammen. Das Rätsel ist gelöst! Und zwar quasi wirklich auf die letzte demontiere Schiene :D. Unter einer Weiche hat sich die Antwort versteckt und ich würde die Admins bitten, das Thema in ein ensprechendes Unterforum zu verschieben, geografisch haben wir uns nämlich ziemlich geirrt^^. MEW steht für Modell-Eisenbahn-Werkstätten Feuchtwangen / Mittelfranken. Interessant ist auch, dass es neben Einzelschienen und Weichen auch Doppelweichen auf ein und der selben Grundplatte gibt und auch parallel verlaufende Gleise. Allerdings ist mir diese Firma bisher unbekannt. Beim Demontieren habe ich entdeckt, dass die gründe Farbe sowohl um die MEW Gleise als auch die Märklin gleise herumgepinselt wurde. Das lässt darauf schließen, dass die Anlage auf jeden Fall am Stück gebaut wurde.
Diese Anlage ist bemerkenswert und eine wunderbare Zeitzeugin dafür, mit welchem Elan und Erfindungsgeist schon so kurz nach dem Krieg wieder Modelleisenbahn-Anlagen gebaut wurden! Besonders schön finde ich die Streckenführung durch den Tunnel.
Was hast Du mit der Anlage vor? Ich hoffe, daß Du sie erhalten wirst. Eine vorsichtige Säuberung, Reparatur und historisch passende Restaurierung würde ein Schmuckstück entstehen lassen... Ich beglückwünsche Dich zu diesem Fund und wünsche Dir viel Freude daran!
gut gemeinte Ratschläge. Aber, ich glaube hier treffen diese auf den Falschen. Falk ist Auf- und Wiederverkäufer. Habe selbst bei Ebay schon etwas bei ihm gekauft.
Er hat oben schon beschrieben das er die Schienen verkaufen will und im letzten Post das bei der letzte Schiene, die er abmontierte, die Lösung gefunden hat.
Man kann auch alles wieder anschrauben. Ich denke nicht, dass Falk diese Platte in den Sperrmüll gibt. Zugegeben: Ob mit oder ohne Platte, der Erlös wird nicht berauschend sein. Aber aus dem Bauchgefühl würde ich sagen: Trotz der Sperrigkeit gibt es mehr Kohle als nur für die Gleise, andererseits ist eine Platte schwieriger an den Mann zu bringen. Richtig Geld gibt es nur für das Rollmaterial aus der Zeit.
Zum Mittelleiter: Ich denke nicht, dass die Gleise nachträglich mit einem Mittelleiter ausgerüstet wurden, sondern dass dieser Drahtmittelleiter von Anfang an auf diesen Gleisen montiert worden war. Bei geraden und gebogenen Gleisen, vor allem aber an Weichen und Kreuzungen war diese Kombination von Schlitzschrauben mit angelötetem Draht eine elegante Lösung, die Probleme des Einbaus eines Mittelleitergleises zu umgehen; zudem war der Draht viel dünner als eine Stromschiene und sah dadurch optisch besser aus.
Diese Drahtmittellleiter-Methode war seinerzeit und auch schon weit vor dem Krieg bei Spur 0 verbreitet, dann allerdings immer als Eigenbau zwecks Veränderung der vorhandenen Uhrwerkgleise zu elektrischen Gleisen.
Die Anlage selbst habe ich demontiert. Ihr habt natürlich recht, dass es eine schöne und authentische Anlage ist, aber Fakt ist nunmal auch, dass diese Anlagen so gut wie unverkäuflich sind. Ich sammle selbst exessiv Märklin Werksanlagen und habe mittlerweile um die 35- 40 Stück. Ab und zu verkaufe ich auch mal wieder ein Stück, weil die Tür in meinem Lager nicht mehr aufgehen will und ich wieder ein neues Modell an Land gezogen habe, was noch etwas besser erhalten ist. Und selbst bei diesen, durch Märklin gebauten Anlagen, ist es schwierig diese an den Mann zu bringen. Dies liegt grundlegend daran, 1. dass die Leute nicht bereit sind, weite Strecken zu fahren um Dinge abzuholen, 2. Kosten gescheut werden um einen Hänger oder Transporter zu mieten und 3., dass es am Platz mangelt oder die Dame des Hauses die Hölle heiß macht, wenn er mit ner Eisenbahnanlage um die Ecke kommt. Und wenn man die Sachen dann anbietet, verkaufen Sie sich auch nicht von heute auf morgen, sondern man muss mindestens 2 - 6 Monate für einen Verkauf einrechnen.
Das ist zwar schade, aber das ist nunmal der Lauf der Dinge und irgendwer anderes kann sich mit dem Material wieder eine schöne Anlage aufbauen :). Ich weiß aber was ihr meint. Es ist schon ein paar Jahre her, da hat der Kollege B12 im Nachbarforum eine Märklin Werksanlage demontiert ohne zu wissen, was er da hatte. Da hat mir das Herz auch geblutet.
Ansonsten ist dass, was Axel geschrieben hat korrekt. Ich sammle zwar auch kräftig, aber Handel auch mit Modellbahnsachen um mir mein Studium zu finanzieren :). Deshalb hatte ich ja auch den Hinweis im ersten Post gegeben, da ich weiß, dass sich die Gemüter da sehr schnell erhitzen. Beste Grüße Falk
Falk, dass fertige Anlagen sehr schwer zu verkaufen sind, liegt natürlich auch daran, dass jeder Bahnbauer von seiner(!) Heimanlage ganz eigene Vorstellungen hat, die vielleicht aus seiner Jugendzeit stammen, oder an ein schöne Ferienziel erinnern. Es ist ja auch so, dass der Selbstbau Teil unseres Hobbys ist. Klar ist also, dass man Fertiganlagen kaum verkaufen kann. Also bleibt hier nur der zerlegende Profihandel. Sentimentalität hat hier keinen Platz. Das ist ein Geschäftsmodell. Daher meine volles Verständnis. Bleib gesund! Botho
Hallo Freunde, es freut mich zu hören, dass diese Gleise kein Produkt aus Ost - Deutschland sind. Damit brauche ich meine Ost - Erkenntnisse nicht erweitern. Aus welchen Jahren stammen sie? Vor- oder Nachkriegsjahre? Es ist aber doch anzunehmen, dass die Fertigung dieses Gleismaterials nicht allzulange und nicht umfangreich produziert worden sein. Es ist aber immer erstaunlich, was findige Leute, in Mangelzeiten, so auf die Beine gestellt haben. Gruß Gerhart
Ich denke nicht, dass dieses Gleis Mangelwarengleis war. Das war Modellbau und bestimmt nicht billig. Nix mit Blechpressgleisen und lackierten Schwellen. Sondern Material wie im Original. Echtes Metall. Echtes Holz. Echter Schotter. Kleine Antriebe. Wer unbedingt mit Mittelleiter fahren will muss eben selber bauen.
in Feuchtwangen gibt es einen Eisenbahn-Verein, den MEF-Sulzach-Express. Den hatte ich damals angeschrieben und gerade die Antwort bekommen. Nach Umfragen unter den Mitgliedern, auch den ältesten, hat noch niemand etwas von dieser Firma gehört.
ich weiß nicht, ob Du das hier liest. Trotzdem frage ich Dich mal, was Du mit der Platte machen willst? Mich würde der Erwerb interessieren, denn ich denke, sie sollte erhalten bleiben und dann wieder begleist werden. Leider macht Corona uns ja derzeit einen Strich durch alle Reisepläne. Aber es gibt ja immer noch Speditionen 😃!
Zitat von DerFuchs im Beitrag #18Es ist schon ein paar Jahre her, da hat der Kollege B12 im Nachbarforum eine Märklin Werksanlage demontiert ohne zu wissen, was er da hatte. Da hat mir das Herz auch geblutet.
Das stimmt nicht. Die Anlage hat ein Händler demontiert. Ich habe Die dann gekauft um Sie wieder aufzubauen. Zum Glück waren noch fast alle Teile da.