Ich möchte euch heute den Gefangenenwagen von der Firma Karl Bub zeigen. Laut Schiffmann Sammlerkatalog ist die Katalognummer des Wagens unbekannt. Es wird vermutet , das der Wagen um 1915 produziert wurde. Die Länge beträgt ohne Kupplungen 12 cm. Die vier Zinnsoldaten sind paarweise am Boden verlascht. Es ist ein deutscher Wachsoldat mit Pickelhaube und drei verletzte französische Gefangene , in ihren blau / roten Uniformen. Die Stirnseiten des Wagenkastens sind , unüblich bei Karl Bub , 30 mm in Richtung Wagenmitte gebogen und dann erst verlascht. Dieser Wagen ist ein Beispiel dafür , wie Spielwarenhersteller auch auf politische Ereignisse reagierten.
das ist ganz schön makaber. Als Kind habe ich auch mit Soldaten gespielt. Ich habe sie angemalt. Ich denke, das gehört dazu, dass ich als Kind mich mit dem Phänomen Krieg auseinandergesetzt habe.
Auch heute gibt es noch Kriegsspielzeug, auch Figuren, die aufwendig bemalt werden.
BUB war freundlich und hat die Gefangenen gut behandelt.
Moin. Sollte das nicht Kriegsgefangenenwagen heißen? Das ist jedenfalls der erste und bisher einzige Gefangenenwagen, den ich als Modell sehe. Ein späteres Original dagegen öfter. Der bei uns landläufig Knastwagen genannte Wagen lief Mittwoch Vormittag im Eilzug Leipzig - Cottbus mit, immer als erster Wagen. Die Trapo sperrte dann in Torgau den vorderen Teil vom Bahnsteig 1 und öffnete das große Tor neben der Bahnsteigsperre. Dann fuhr der B1000 der JVA auf den Bahnsteig bis direkt vor den Knastwagen. Trapo und Justizmitarbeiter standen dann so, daß man nicht sehen konnte, wer da Umstieg. Wie die das in Leipzig bzw. Cottbus handhabten, kann ich nicht sagen. Als Knastwagen diente ein älterer Schnellzugwagen, der von innen vergitterten Fenster hatte. Von außen fiel der Wagen nicht auf, außer man wußte es und hat darauf geachtet.
die Trapo und Justizmitarbeiter verdeckten durch Spalierstehen nicht die Möglichkeit, dass man die Inhaftierten sehen konnten, sondern das wurde so gemacht, dass die Inhaftierten keine Möglichkeit hatten, herauszufinden, wo sie gerade waren. Die Meisten wussten das aber trotzdem.
Es gab von BUB mindestens noch einen weiteren Kriegsgefangenen-Transportwagen, der 2015 auf dem Spielertreffen in Ansbach gezeigt wurde. Da Manfred neuerdings auch "keinen Zutritt" mehr zum FAM hat und auch nichts mehr aufrufen kann, habe ich hier das Bild übernommen:
Zudem sei darauf hingewiesen, dass französische Eisenbahnhersteller auch solche Waggons mit verletzten deutschen Kriegsgefangenen hatten.
Ich finde es generell wenig professionell, wenn in einem anderen Forum Mitglieder, nur weil sie eine andere Meinung haben als die Moderatoren, gesperrt werden. Den anderen Gefangenenwagen hatte ich zwar in Ansbach gesehen, aber keine Bilder gemacht. Bilder von französischen Eisenbahnherstellern sind mir nicht bekannt. Falls Du oder ein anderes hier im Forum Fotos von solchen Wagen hat, würde ich diese gerne mal sehen.
Bilder von französischen Wagen habe ich nicht. Davon wurde in Ansbach 2015 gesprochen. Aber vllt hilft hier Fred weiter.
Ja, das mit dem Sperren stimmt. Wenn man dort bedeutende Beiträge mit vielen Äußerungen anderer user liest, wimmelt es bei denen mit dem Zusatz "kein Zutritt". Dabei ist der Zusatz auch noch grammatisch falsch. Aber ich kann denen das leider nicht mehr mitteilen.
vergl. Albrecht Bangert, Altes Spielzeug Eisenbahnen & Zubehör, Heyne Verlag, München 1981, S. 90
Bangert nennt Issmayer als Hersteller.
Es war eine große Freude, den eingangs gezeigten Wagen an den vergangenen Märklin- Tagen 2019 am Ausstellungsstand des HTS e.V. leibhaftig sehen zu dürfen.
Der Wagen entstand aus den Bub Gepäckwagen Nr. 735 gebaut von 1913 bis 1924. Den Wagen kann ich leider nicht zeigen. Später wurde diese Form für den Bub Bierwagen mit der Nummer 1039/0 verwendet , gebaut 1924. Dieser ist mit KB N°1 gekennzeichnet.
Zitat von Udo im Beitrag #6Bilder von französischen Wagen habe ich nicht. Davon wurde in Ansbach 2015 gesprochen. Aber vllt hilft hier Fred weiter.
Entschuldigung, aber ich weiß nichts über einen französischen Spielzeugzug-Gefängniswagen (auf Französisch Voiture Cellulaire genannt). Ich glaube nicht, dass einer der wichtigsten Spielzeugzug Hersteller Hornby, JEP, LR oder CR einen solchen Wagen gebaut hat. Gruss Fred
der Vollständigkeit halber: Es gab in Spur 0 und I ab 1910 unter der Nummer 2993 französische Gefangenenwagen von der Firma Märklin:
"Wagon pénitencier, modèle exact des wagons de l`administration pénitencière, cellules avec prison- niers, portes mobiles, couloir, compartiment du garde."
Will kein Spielverderber sein, aber...ich finde das es doch einen wesentlichen Unterschied gibt zwischen einem Wagon Penitentiaire oder Gefängnis Wagen und dem hier. Der ist eigentlich ein normaler Wagen, bestückt mit für die Umstände zutreffende Figuren. Gruss, Ike
Bei Karl Bub sind es kriegsgefangene Soldaten. Der französisch beschriftete Wagen ist zum Transport von Kriminellen gedacht und untersteht dem Innenminister. Das ist ein wesentlicher Unterschied!
vllt habe ich eines Tages die Freude, so einen Gefangenenwagen, egal, ob mit französischer oder deutscher Aufschrift, und eventuell mit noch vorhandenen Figuren in life zu sehen. Bisher habe ich davon nur gehört. So ein Wagen war bestimmt das Weihnachtsgeschenk eines Gefängnis-Direktors an seine Söhne.
Gefängniswagen gibt es bis heute zumindest noch in der Schweiz. In der ehemaligen DDR gab es so etwas auch noch bis zum Ende. Darüber hat im FAM ein user berichtet, der auf der "richtigen" Seite stand und den Bahnsteig vor dem Zutritt Unbefugter schützen musste, damit die nicht aus Versehen auch eingeladen wurden.