mir ist beim Einbau eines Brückengleichrichters in einen Eigenbaumotor leider der innere Anschluss der Feldspule abgebrochen. Was muss ich beim Neuwickeln der Feldspule beachten, und von wo bekommt man den Wickeldraht. Kann ich auch eine alte Relaisspule abwickeln?
Axel, ich habe mir da nie viele Gedanken gemacht. Draht ist Draht, bei gebrauchtem sollte die Isolierung in Ordnung und flexibel sein. Ich hatte schon alten Draht bei dem der Lack absplitterte. Nachteil schon mal gewickelter Drähte ist die Vorbiegung, aber das kann man ggf ja auch geraderichten. Mit einem Putzlappen in der Hand den Draht übern Daumen ziehen bis alle Beulen raus sind, das merkst Du sofort wenn der Draht glatt läuft. Ich habe das Drahtende in den Schraubstock gespannt und dann hast Du Widerstand. Du kannst auch neuen Draht kaufen, den es ja in verschiedenen Durchmessern gut zu kaufen gibt. Wir leben ja inzwischen im Westen..... Abgesehen davon kannst Du den vorhandenen Draht nach dem Abwickeln und Richten ja auch wieder drauf wickeln. Schön die Lagen beachten, so wird das was. Den Stator am besten drehbar einspannen - mechanische Handbohrmaschine - und dann sauber langsam aufwickeln, notfalls hin und her. Üben kann man mit anderem Drahr und einem Holzstückchen. Vergiss die Isolierung zum Eisen hin nicht.
um auch bei der neuen Wicklung die ursprünglichen technischen Eigenschaften zu erhalten, kommt es auf den Querschnitt des alten Drahtes (ohne Lack/Seide messen) und die Anzahl der Windungen an. Die Länge der Spule dürfte ja durch den vorhandenen Kern vorgegeben sein. Statt beim Abwickeln Windungen zu zählen, kann Dir die Länge des alten Drahts nur dann helfen, wenn der neue Draht samt Isolation genauso dick ist, wie der alte.
Moin Axel. Vom wiederverwenden älteren Cu-Lackdrahtes wird allgemein abgeraten. Grund ist die dann oft reißende/abplatzende Lackschicht. Je älter der Lackdraht, desto spröder der Lack und desto größer das Risiko für Windungs- oder Masseschlüsse. Wenn Du neuen Lackdraht nicht im normalen Elektrobedarf bekommst, schau mal bei den Radiobastlern. Oppermann-Versand sollte sowas garantiert haben.
Mit 0,7 mm Draht kannst du einen Starkstromtrafo wickeln
Aber mal ganz im Ernst. Wie soll man den originalen Durchmesser eines Lackdrahtes ermitteln, wenn man die Lackstärke nicht mitmessen darf? Womit entfernt man am besten chemisch den Lack, damit man ein valides Messergebnis erhält? Mit Aceton hab ich es bislang nicht zuverlässig hingekriegt, um lackierte Drahtenden löten zu können.
Erwähnenswert ist wohl auch, dass man für einen Allstrommotor zwei gegenläufige Wicklungen braucht. Da eine davon näher am Kern liegt, ergeben sich unterschiedliche Leistungen für Vorwärts- und Rückwärtslauf.
Moin, selber wickeln geht auch frei Hand. Voraussetzung Geduld. Der Motor wird dann etwas anders laufen aber gerade bei Tinplate ist das nicht wirklich relevant. Zuerst bestellst du dir Wickeldraht/Spulendraht/Kupfer-Lackdraht im internet oder nimmst einfach eine ungenutzte Relay-Spule mit ca. selben Drahtdurchmesser. Herstellerabhängig sind die Statoren unterschiedlich gewickelt. Mach dir am besten beim abwickeln ein paar Notizen z.b. Wickelrichtung Anzahl der Wicklung pro Schicht, Schichtanzahl etc. (Ich mach da Strichliste beim abwickeln) Beim neuwickeln must du aufpassen, das es möglichts straff und genau ist. Es wird aber immer etwas dicker werden als ein maschienengewickeltes. Wichtig ist dabei das der Konektor dann nicht schleift also aufpassen das es mittig nicht zu bauchig wird. Ich drehe dazu beim wickeln den Stator so das der Draht sich nicht extra verwindet. Bilder zeigen einen Stator für 24v Doppelt(parallel gewickelt) frei hand... Ob da am Ende eine Windung mehr oder weniger drauf ist, ist nicht wirklich interessant. Je genauer man arbeited um so besser läuft der Motor dann. Es sind aber keine Schrittmotoren. gruß jan
Moin. Beim Selberwickeln wird unter die oberste Lage ein dünnes Stück Papier gelegt. Dann sollte die Lage ordentlich und gerade liegen. Anschließend evtl. mit Schellack fixieren.
bin aus dem Krankenhaus wieder zurück, und jetzt kann ich mich wieder mit dem Motor beschäftigen. Vielen Dank erst einmal für Eure Antworten. Daraus ergeben sich wieder neue Fragen. Verdrahtet war die Lok wie folgt: Schleifer - Kohlebürste - Anker - Kohlebürste - Feldspule - Masse. Sie fuhr mit Gleichstrom, trotz Umpolung, nur in eine Richtung. Löst der Einbau eines Brückengleichrichters dieses Problem. Ist beim Neuwickeln die Windungszahl oder der Gesamtwiederstand entscheident?
Axel, viel falsch kann man nicht machen und wenn, dann musst du mit anderem Draht neu wickeln. Der Widerstand einer Spule ist nicht einfach zu bestimmen, es wirkt einerseits der ohmsche Widerstand des Drahtes, aber auch der induktive Widerstand der Spule. Ein magnetisches Feld wirkt entgegen der eigenen Entstehung. Die Feldstärke eines Spule hängt direkt vom Strom der durchfließt ab. Da die Spulen von Anker und Feld in Reihe geschaltet sind fließt durch beide immer der gleiche Strom, geht ja nicht anders. Je nach Drahtstärke und Widerstand fällt dann über die eine Spule X Volt ab und über die andere Y. Das Verhältnis muss passen, wobei ich nicht so schlau bin sagen zu können wie das Verhältnis sein muss.
Ein Motorenexperte der Uni Ilmenau sagte mir: Wenn der Motor zu schwach läuft muss man Draht abwickeln. Zuerst habe ich geguckt wie ein Auto, dann wurde es aber klarer.
Zum Umpolen muss du die Feldrichtung nur einer Spule ändern, also entweder die des Ankers oder die des Feldes.
also grob.... für 3-Leiter: von Mittelleiterschleifer/Pilz zu einem Pol der Kohle/bürste...Vom anderen Pol Kohle/Bürste zu Spule des Stators...die 2 Spulen sind einseitig verbunden.. an der anderen Seite der Spule zwei Gleichrichter/Dioden/Relais anbringen zum Außengleis... so das immer nur in eine Richtung Strom fliest...dann läuft es bei Gleichstrom....Die Spulen des Stators sind normal entgegengsetzt gewickelt...normal innen eine Richtung außen andere Richtung...aber manchmal auch parallel...dann gehen die Abgänge meist nicht von einer Seite aus...Prinzip das selbe...(Schwer zu erklären)...ist alles kein Hexenwerk... Jeder Hersteller hat da andere Konzepte...z.B. bei Zeuke (Wechselstrom), da wird das über den Trafo/Schiene geregelt, da gibt es keine Gleichrichter...aber Prinzip auch da das selbe... gruß jan