Dieter -das ist mir bekannt. Ich bin Offenbacher, Jahrgang 1935. Ja...ich weiß was jetzt kommt...die Kickers! Dafür kann ich aber nix. Schöne Grüße aus dem Kreis Offenbach Botho
Heute habe ich einen 9poligen 12 Volt Whrmachtsmotor zerlegt ,hier die Bilder Wieder eine neue Nr.aber im Gegesatz zu den andern ein völlig andere Typ von Nr. N?Norden??? Anschlußplatte Anschlußplatte von innen mit Kugellager(Kugelfabrik Schweinfurt??)
Bürstenkappe aus KUnststoff nur welcher?Bakelit ist es nicht ...Polysterol? Der neunpolige Anker.
Hilfe jetzt muß ich wieder zusammenbauen.
Gruss Tino
!!! Schnell lesen denn dieser Text kann sich unter Umständen von selbst auflößen!!!
War der Motor in einer Lok verbaut, oder einzeln in Deiner Sammlung ?
Die Kunststoff-Anschlussplatte sieht so aus, als ob die Buchsen eingegossen sind. Beim Anker mit den Kollektorblechen sieht es ähnlich aus. Wie fühlt sich der Kunststoff an, hart und spröde, oder eher elastisch ?
In diesen Jahren machte auch die chemische Industrie gewaltige Fortschritte. TRIX warb 1935 mit Bakelit als neuen Werkstoff, obwohl er tatsächlich schon 1905 erfunden wurde. Praxistaugliche Anwendungen sind aber erst in den 1930ern in größerem Umfang entstanden: https://de.wikipedia.org/wiki/Bakelit
Gleichzeitig entstanden weitere Kunststoffe. Für elektrische Motoren ist die isolierende Eigenschaft ein entscheidender Vorteil. Zusätzlich muss er aber auch höhere Temperaturen ohne Formveränderung oder Schaden überstehen.
Bleibt noch das sehr kleine Norm-Kugellager. Was für einen Außendurchmesser hat es ? Kugellager in derartigen Größen erfordern sehr präzise Fertigungsverfahren. Warum hat man in diesen Motor ein Kugellager eingebaut ? Kugellager empfehlen sich bei häufigen Änderungen von Drehzahl und Drehrichtung, aber nicht bei zu hohen Drehzahlen. https://de.wikipedia.org/wiki/Kugellager (siehe Anwendungen).
Wenn man diesen Motor so sieht, fragt man sich, ob er tatsächlich vor 1945 gebaut wurde ?
Wenn ich mich mal einmischen darf: Diesen Motortyp besitze ich aus dem Nachlaß meines Vaters. Er hat einen Durchmesser 30 mm, Gehäuselänge 55 mm. Es gab ihn für verschiedene Spannungen, Leistungen, Drehzahlen. Wie man sieht, gebaut in guter Qualität in den 80er Jahren. Diese Motoren waren in verschiedenen technischen Geräten verbaut. Das Motorenwerk hieß m.W. "Hartha".
inzwischen bekommen wir hier tolle Informationen zusammen.
In Hartha (bei Colditz/Sachsen) wurde bereits 1922 ein Werk zur Fertigung von Elektrokleinmotoren gegründet, das zwischen 1936 und 1939 seine Belegschaft auf 550 Mitarbeiter verdoppelte.
Nach dem Krieg wurde das Werk als VEB Elektromotorenwerk Hartha weitergeführt. Auch heute noch werden hier Elektromotoren gebaut, die u.a. in Kraftstoffpumpen (!) eingesetzt werden. http://presse-center.kspg.de/no_cache/pr...erk-hartha.html
Wenn man den Hartha-Motor mit dem Motor von Tinos-Hruska-Triebwagen vergleicht, fällt die sehr große Ähnlichkeit auf. Die Kappen am Wellenende sowie am anderen Ende deuten darauf hin, dass dieser Motor auch Kugellager besitzt.
Oh ja, Dieter hat das Zusatzthema angerissen und Ypsilon fortgesetzt: Sind das denn alles "Wehrmachtsmotoren"? Oder wurden sie auch nach dem Krieg -irgendwo und von irgendwem- weitergebaut? Aus Österreich war da mal was irgendwo zu lesen -in der Miba? Da ist nun das Bild zwiespältig: Waren denn nicht genug Motoren übriggeblieben, so dass sich eine Nachfertigung rentierte? Gab es überhaupt in dieser schlimmen Zeit das nötige Material dazu? Diese Wehrmachtsmotoren waren ja recht hochwertig und so ist die Frage nach dem Materialnachschub berechtigt. Meines Erachtens gab es genug Motoren -aber der vom Ypsilon nährt doch Zweifel. Immerhin ist da ja DDR zu lesen -aber ist dieser Motor mit den Wehrmachtsmotoren vergleichbar? Schöne Grüße aus Hessen Blech
der kurze Begriff "Wehrmachtsmotor" hat sich in der Sammlerszene festgesetzt, ist aber eigentlich recht ungenau.
Eigentlich müsste man sprechen von "leistungsfähigen Elektrokleinmotoren, die für Rüstungszwecke entwickelt und nach dem Krieg auch für andere Zwecke verwendet werden".
Die Konstruktion war so gut, dass man die Produktion nach dem Krieg für bestimmte zivile Zwecke fortführte. Auch in der DDR gab es den Bedarf für zuverlässige Elektromotoren, z.B. für den Apparatebau oder als Stellmotor für Produktionsanlagen.
Ja meine Motor ist aus einen Hruska VT ende 40er anfang 50er Jahre.Ich wollte noch schreiben das die Motoren so gut waren das man sie in der DDR kopiert hat und das man diese DDR Kopien an den Motorgehäusen erkennt die wie "Hammerschlag" aussehen....durch das Bild eines solchen Motors ist das ja nun erledigt.Die DDR Motoren gab es meines Wissens nach nicht nur mit unterschiedlicher Voltzahl man konnte zb.die 12 Volt Motoren mit 10 oder 20Tausend Umdrehen kaufen.
Der Hruska Motor hat wie die DDR Kopie einen Durchmesser von 30mm ,den Wehrmachtsmotor gab es auch mit 38mm Durchmesser so stand es mal in einen DDR Modellbahnbuch nur in welchen weis ich nicht mehr.
Gruss Tino
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Der Begriff "Wehrmachtsmotor" hat sicherlich einen historischen Hintergrund. Ich kann mir vorstellen, dass die Standardisierung einen Motortyp vorschrieb, der technisch identisch war und so an verschiedenen Stellen gebaut werden konnte. Dazu gibt es tausende andere Beispiele aus dem Fahrzeug- Und Maschinenbau (Fahrräder, Lokomotiven usw.). Man vergißt gern, dass die Nazis die straffeste Planwirtschaft eingeführt hatten die bis dato denkbar war.
"Wir" Altmodellbahner nutzen diesen Begriff, weil wir ALTE Modelle finden, in den dieser Motortyp eingebaut worden ist. Das heiß aber nicht, dass dieser Motor nicht auch noch nach dem Krieg gebaut wurde. Ich meine, dass der Motor technisch zu gut für Modelleisenbahnen war (und später auch zu groß). Es gab einfach bessere Möglichkeiten, als diesen Brummer. Bastler haben diesen Motor auch später noch verwendet (z.B. ich in den 80er Jahren), aber das wird ja kaum gesammelt.
"Wehrmachtsmotor" ist daher für mich ein Begriff wie "Stabil", "Tempo" oder "Spee". Es gab ja auch noch andere Produkte, die in den 30ern aufgelegt und später forgeführt worden sind. Bsp. VW-Käfer, der m.W. zuerst KdF-Wagen hieß und dann umgetauft wurde. Vielleicht sollten wir das mit dem Motor auch machen, vielleicht DIN-Motor???
Ich würde auch nicht von Kopien in der DDR sprechen; dies bedient ein Klischee. Da war nichts zu kopieren, es wurde einfach weiter gebaut, weil die Produkte gut waren. Der Volkswagen wird auch nicht als Kopie bezeichnet.
Übrigens habe ich den von mir gezeigten Motor NICHT als "Hartha-Motor" bezeichnet, denn das weiß ich nicht. Ich habe lediglich gesagt, dass es diese Firma gab, die Kleinmotoren hergestellt hat.
Meine Motoren sind mit Monat und Jahr gekennzeichnet, hier die 80er Jahre. Leider finde ich keine Herstellermarke. Aber es gab eine TGL (Technische Güte- und Lieferbedingungen, eine Art DIN, aber weiter gefaßt) dazu. Vielleicht findet die jemand.
Ich möchte noch auf die Seriennummer des alten Motors hinweisen: Über 1 Mio!!!! Das kann ich mir als Gesamtzahl für die wenigen Jahre unter den Nazis nicht vorstellen. Denkbar ist, dass verschiedenen Herstellern Nummernkreise zugeordnet worden sind und die Gesamtzahl der hergestellten Motore niedriger war.
Ypsilon- das mit den zugeteilten Nummern und Kennungen war sicher so. Beispiel: Die Erkennungsflieger aus Holz. Da war mal eine gute Auflistung in der AS. Blech
Vor Jahren sagte mir mal ein älterer Herr das diese Scheibenwischermotoren der Ju52 gewesen sein sollen?Aber kam die Ju52 von den dessauer Junkerswerke nicht schon in den 30er Jahren? Es gab noch einen weiterer Motor der eine Bakelitkappe hatte und insgesamt kürzer war als die bisher hier gezeigten. Übrigens der Wehrmachtsmotro war nicht zu große er passt u.a. in ein BR42 Führerhaus und in dessen tender ohne der Tender größer bauen zu müßen ....man sägte einfach das Gehäuse ab oder ließ es ganz weg.
Gruss Tino
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Den Motor kennst Du, er war in der BR 85 von Dir. Ich habe diesen Motor gegen einen Faulhaber-Motor getauscht. Die Lok lief durch diesen Wehrmachtsmotor extrem langsam. Die Angabe "Werk 233" auf dem Motor sollte, wenn ich mich recht erinnere, auf Phillips/Niederlande hindeuten. Er hat die aufgeprägte Leistung von 24 V und 45 W.
Hallo zusammen, das Thema der "Wehrmachtsmotoren" interessiert mich auch schon eine ganze Weile. Deshalb und durch diesen Thread habe ich mich nun auch in diesem Forum angemeldet und hoffe hier ein paar Informationen beisteuern zu können. Zuerst einmal ein paar Bilder meiner Motoren:
Dieser Motor arbeitet in einem Fertigmodell eines Rehse-Triebwagens. Wie man sieht, musste er aufgrund der Platzverhältnisse etwas "Federn lassen".
Diesen hier hat Tino ja schon gezeigt, er trägt als Hersteller das Fertigungskennzeichen "det". Dazu etwas mehr unten.
Hier der 18 polige Philips-Motor, er arbeitet in einer 45er aus dem Jahr 1950!
Leider ohne Hersteller Fertigungskennzeichen.
Hier wird es wieder interessanter, ein in der Form etwas anderer Motortyp (wahrscheinlich ein 42V Motor), leider sind die Aufschriften nicht mehr sicher zu lesen. Aber:
Vorausgesetzt das es sich bei dem hier zu sehenden Buchstabencode "hbu" um das Fertigungskennzeichen handelt, würde das bedeuten, das der Motor nach dieser Liste bei der Firma "Heinrich List, Elektrotechnik und Mechanik Teltow und Steglitz hergestellt wurde.
Leider ist das Kürzel des anderen Motors nicht in der Liste erwähnt, aber, zu diesem Thema gibt es einen Reprint eines Buches des OKW mit dem Titel: "Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Munition und Gerät". Nicht ganz preiswert, aber sicher sehr informativ! Damit sollten sich die Hersteller der Motoren identifizieren lassen.
Viele Grüße, und gespannt wie es weitergeht.... Torsten
Ach, das ist nett, Torsten, der Hinweis auf diese Militärauflistung in einem Forum ist ja genau das, was ich anfangs ins Spiel gebracht habe. Ja, so kommt man weiter. Schönen Dank! Freundliche Grüße aus Hessen Botho
Hallo Botho, das war gar nicht so leicht etwas zu diesem Thema im Netz zu finden. Die halbe Nacht bin ich immer nur auf das Buch gekommen, und heute früh dann doch noch ein Glückstreffer... Jetzt brauchen wir noch jemanden der diesen Reprint hat um auch dem Kürzel "det" noch die richtige Firma zuordnen zu können. Anscheinend gab es ja (vorher?) auch noch eine Verschlüsselung des Herstellers über einen dreistelligen Zahlencode wie beim Motor von Hans-Gerd. Leider ist ausgerechnet diese Nummer in der Liste ganz unten nicht mit erwähnt...
Torsten, zu diesem System gibts was bei AS/Zeitschrift Altes Spielzeug: vor einigen Jahren war da ein Code samt Schlüssel für die großen Holzflieger zur Flugzeugerkennung. Und da war sogar Märklin dabei, die bestimmt keine Holzflieger gebastelt haben. Könnte um Ecken weiterführen. Dann gibts so was ähnliches bei Wikingleuten bezüglich der Schiffchen 1:1250 und der Flieger 1:200, die sind auch irgendwie codiert -warum? Ich war immer der Meinung, dass diese nur von Wiking kamen. Aber das ist wohl auch nicht ganz geklärt. Zumindest bei den Schiffen nicht. Ich bin Sammler der Wiking Landfahrzeuge (meist Militär) 1:200 aus der Zeit vor 1945 und dabei ziemlich komplett -und da gibts auch genug Haken. Wiking war auch nicht einsam in der Entwicklung von Kunststoff-Spritzung -da war (ja, ausgerechnet) Sieper damals auf gleicher Höhe -1940/41 mit viel höherer Kapazität bei den WHW-Spielzeugfiguren (Militär) ebenfalls aus Trolitul, dem Troisdorfer Kunststoff, den Wiking auch verarbeitete. Beide hatten die gleichen Spritzmaschinen usw...aber das führt hier zu weit weg. Ich führe das hier nur an, um eventuell Spuren zu zeigen, wie und wo man weiterkommt. Schöne Zeit! Botho
Mir hat gestern Elmar Rothe aus Erfurt erzählt, dass die Kleinmotoren in den 80ern in Dresden hergestellt worden sind. Elmar ist stark in der Geschichte von Liebmann-Stadtilm engagiert. Liebmann hat ja bekanntlich viele Wehrmachtsbestände in der Eisenbahn verwendet, so auch die Motoren.
Wau! was hier so alles zu diesen Tehma kommt. Dresden und Motoren ?da kenne ich nur den Stein in Pillnitz der müßte in Rente sein, das Geschäft haben andere jetzt übernohmen.Wie es aktuell mit der Ankerwickellei aussieht keine Ahnung ,ich weiß das er für Tillig Motoren gebaut hat und für Hruska wohin er beste Beziehungen hatte.Es wurden auch defekte Motoren für Kunden neu gewickelt .
Gruss Tino
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Tino, Informationen bekommt man dazu eher von alten Robotronern oder Menschen, die Steuerungstechnik bauten. Leider kann ich meinen Vater nicht mehr fragen, er hätte das gewußt. Das Sachsenwerk in Niedersedlitz scheidet m.E. aus, da wurden Großmaschinen gebaut. Gruß Y.
in Dresden geht es nicht um eine kleine Werkstatt, sondern um ein sehr großes Unternehmen:
1903 Gründung der "Sachsenwerk, Licht- und Kraft- Aktiengesellschaft" mit Sitz in Dresden 1.)
1945 "Das Ende des Krieges hat auch für das Sachsenwerk tiefgreifende Folgen. Fehlende Ersatzteile und hohe Auslastung haben zu einem starken Verschleiß des Maschinenparks geführt. Die Betriebe der AEG und SSW (Siemens-Schuckert-Werke), darunter die Sachsenwerk Licht- und Kraft AG, waren stark in die Kriegsproduktion verstrickt, die Aktionäre der mitteldeutschen Elektromaschinenbaubetriebe ins Rüstungsgeschäft verwickelt. Deshalb kommt es in diesem und dem folgenden Jahr zu umfangreichen Demontagen. Die Zahl der Belegschaft, Produktion und Umsatz gehen erheblich zurück." 1.)
1948 "Der Volkseigene Elektro-Maschinenbau VEM wird am 1. Juli ins Leben gerufen. Ihm gehören auch Betriebe der VVB EM (Vereinigung Volkseigener Betriebe Elektromaschinenbau) außerhalb von Dresden an." 1.)
Die Unternehmenshistorie enthält noch weitere interessante Informationen. Offenbar wurden hier auch die Elektromotoren für die E11 (für das Vorbild, nicht für das Piko-Modell) gebaut.
Dieter dann kennst du den Stein nicht ,dort wurde zig Tausend Motoren gewickelt bzw.gebaut. Alleine die Hruska 84 Neuauflage das waren schon mal 2500Motoren !!Ich kannte auch die Zahl der Motoren für Tillig müßen auch einige Tausend gewesen sein. Pillnitz liegt vor den Toren Dresdens...nur für den fall es weis keiner.
gruss Tino
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Hat den niemand mal ein Bild wo man den Wehrmachtsmotor in seinen "natürlichen Umfeld" sieht sprich ein Bild eines Komandogrätes offen wo man sieht wie die Dinger eingebaut sind??? Könnte es nicht auch sein das diese stellmotoren auch in Rechen bzw Verschlüßelunggeräten wie die Enigma oder die Lorenz verbaut waren?
gruss Tino
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Leute - zum Thema findet man auch einige Angaben (samt Fotos) ab Seite 208 bei: Die elektrische Modelleisenbahn, Rudolf Wollmann, 2. Ausgabe von 1949. Schönes Wochenende Botho