[BING] ? [HUSCH] [2021] [Dampflok] Spur 0 • elektr. • bitte Hilfe

Diese einfache Dampflok, am Führerhaus bezeichnet 2021, würde ich gerne wieder in den alten Zustand zurückbauen.
Wer kann helfen? Insbesondere die Maße, Vorbild, oder Teile für die beiden Dampfzylinder.

Viele Grüße
Heizer

Hallo Heizer,

diese Lok ist nicht von Bing, sondern von HUSCH (Heller und Schiller, Oberleutensdorf) nur derTender scheint von Bing zu sein. Hier ein Bild von der Lok.



Trotz der Beschriftung mit 8 Volt, besitzt sie einen 20 Volt Motor. Beim 8 Volt Motor sind die Bürstenkappen senkrecht und beim 20 Volt Motor sind sie wagerecht angeordnet. Einen passenden Tender habe ich leider auch nicht.

MfG Lastra

Große Klasse, Lastra! Das Bild freut mich. Meine Lok ist auch mit 8 V. beschriftet, fährt aber mit 20 V. Ich ändere den Titel.

Viele Grüße
Heizer

Die Lok lässt sich nach der Firmengeschichte auf ca. 1934 datieren.

Viele Grüße
Heizer

Hallo,

es ist ja bekannt, dass sich HUSCH zu Beginn seiner Spur 0 Produktion auf Werkzeuge der Firma BUB zurückgegriffen hat. Patrick, ist denn Deine Lok bei BUB auch belegt? Hier noch eine weiteres Bespiel für HUSCH/ BUB.


HUSCH 310


BUB 540LT


beide zusammen

MfG Lastra

Hallo Patrick,

danke für die rasche Antwort. Bei BUB ist mir diese Lok auch nicht bekannt. Ich habe auch einen HUSCH Personenwagen, der mit Märklin gestempelt ist.

MfG Lastra

Husch Handschaltung 2021.
(Die Bürstenkappen sind nicht original).


Viele Grüße
Heizer

Hallo zusammen,

Ich möchte Folgendes ergänzen:

Dass Husch Werkzeuge von Bub benutzt haben soll, lässt sich nirgendwo belegen. Dass von Märklin und anderen Herstellern Teile bezogen wurden, ist im Museum auf einem Textschild nachzulesen, aber Bub wird da nicht erwähnt. Ja, die Lok mit der Nummer 310 schaut wirklich genauso aus wie die Bub Lok 540LT. Wirklich? Moment, bitte keine voreiligen Schlüsse, bitte genauer hinschauen:

Der Schwung des Führerhausdaches ist anders, der Zylinderblock ist ein ganz anderer, der Dampfdom hat keine Krempe, der Schlot ist marginal anders, die Räder sind kleiner, die Treibstangen sind verschieden, die Kesselfront ist anders verlascht, die Feuerbüchse hat einen anderen Knick wie bei Bub, die Fenster sind unterschiedlich gestanzt, das Führerhaus ist größer, der Fußlauf verläuft ganz anders, die Handlaufhalterungen sind marginal anders, die vorderen Stangen an der Pufferbohle fehlen und auch die vordere Kupplung. Wenn man die beiden Loks vermessen würde, könnte man noch viel mehr Unterschiede feststellen.

Die Summe der Unterschiede an allen Ecken und Enden der Lok macht es daher extrem unwahrscheinlich, dass dieselben Werkzeuge benutzt worden sein können. D.h. dass die 310 nicht mit Werkzeugen von Bub hergestellt wurde, sondern man hat sich die Arbeit eines eigenen Designs gespart und recht offensichtlich abgekupfert.

Bub war um 1935 mit Abstand der größte Hersteller von Blecheisenbahnen in Deutschland und hatte keinerlei Geldsorgen. Wieso sollte er Werkzeuge an einen Konkurrenten verkauft haben? Es ist offensichtlich so, dass sich Husch, als es darum ging, eine eigene Modellserie aufzubauen, Zeit und Geld durch Abkupfern gespart hat.

Dass Werkzeuge von Bub an Husch verkauft wurden ist wohl ein Mythos, dem man gerne glauben will, weil es auf den ersten Blick natürlich eine wirklich verdammt große Ähnlichkeit gibt. Wenn man diese hinterfragt, stellt sich aber heraus, dass aus der puren Ähnlichkeit die falschen Schlussfolgerungen gezogen wurden. Ähnlich falsch wie der Mythos, dass Bub 1917 Werkzeuge von Carette übernommen haben soll. Das steht so in vielen älteren Büchern. Ich hatte erst vorgestern wieder so eins in der Hand, wo schöne Bilder gezeigt werden, die Recherche aber durch Abschreiben ersetzt wurde. Nichtsdestotrotz ist diese angebliche Übernahme heutzutage widerlegt.

Abgekupfert wurde zu allen Zeiten und bei allen möglichen Gelegenheiten, wo es sich rentiert hat. So wohl auch bei Husch. Zumindestens bei der 310 kann man aufgrund der obigen schönen Gegenüberstellung die Unterschiede wunderbar vergleichen und eine Übernahme von Werkzeugen ausschließen. Bei anderen Modellen von Husch wird das aber wohl ähnlich sein.

Hallo,

Du hast wahrscheinlich Recht, dass HUSCH sich bei BUB nur Anregungen geholt hat. Ich habe noch mal beide Lokomotiven gegenüber gestellt.



Man erkennt deutlich die Unterschiede. Auch der Achsstand der Uhrwerke ist unterschiedlich, 50 mm bei HUSCH und 57 mm bei BUB. Auch bei anderen Lokomotiven ist die Ähnlichkeit mit BUB gegeben.

MfG Lastra

Hallo zusammen,

hier noch als Nachtrag zur Husch-Geschichte eine Texttafel, die im Museum als Kalender erhältlich war:



Herzlichen Dank an H. Meinel für die Zurverfügungstellung des Fotos. Die Übersetzung ist eine automatische Bildübersetzung, die bestimmt noch optimierbar ist.