[Bing Spur 0] Lok 61/895, Englische 2B-Dampflok LNER 504 - Wartung

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Werbung: https://www.ebay.de/itm/Bing-O-GAUGE-ele...4.m46890.l49292

Hallo,
wenn ich hier falsch eingestellt habe, bitte nach EBay verschieben.

Ich habe zu dem Modell in meinen Unterlagen nichts gefunden. Finde die Lok aber interessant. Wer kann mir etwas dazu sagen und ist der geforderte Preis angemessen?


Mod-Edit: Titel präzisiert und in das Ratgeber-Forum

Hallo Gunter,
das ist eine 61/895, vergleichbar mit der deutschen 11/885, mit der Nummer 504 wurde sie 1928-1929 gebaut. Normalerweise hat sie einen Tender, welcher mit LNER 504 beschriftet ist. Der angebotene tender mit L&NER ist wohl eine frühe Ausführung oder wurde über Bassett-Lowke so verkauft.

Den Preis finde ich günstig.

mit bestem Gruß
Arne

... und Gunter hat sie, klasse....
freue mich auf Bilder, aber zuerst muss sie ankommen,
bin gespannt...

mit GRüssen Georg

Hallo,

die Lok ist angekommen. Sieht grundsätzlich nicht schlecht aus, Lackierung ist für das Alter in Ordnung. Motor läuft, die Maschine muss aber grundüberholt werden.

Hallo Gunter,

Glückwunsch! Scheint auch ein 18V Antrieb zu sein.

Bin gerade an der "Standard" schwarze "Schorsch" mit Uhrwerk am richten. Momentan stinke ich wie ne olle Petroleumfunzel. Hab das Uhrwerk gereinigt von gut 100 Jahre Dreck...

Zeig mal Deine Fortschritte!

Gruß
Harry

Hallo,

nun möchte ich mit der Revision des Motors beginnen.
Grundsätzlich machen die Zahnräder einen guten Eindruck. Der Rotor dreht ohne Kohlen sehr leicht. Da sehr viel Öl und alter Dreck vorhanden ist, möchte ich den Motor öffnen. Die Bürstenbrücke bzw. das Rotorlager ist auf einer Seite fest verbaut.
Wie wird der Motor am besten geöffnet. Re/li sind jeweils 2 Schrauben senkrecht vorhanden, die offensichtlich die oberen und unteren Teile zusammenhalten. ( wie zwei Schalen)
Sind die Räder auf die Achsen gesteckt, so das ich diese mit einem Abzieher herunterbekomme.
Als Alternative packe ich den Motor 12 Stunden in Waschbenzin , dann ist er sauber.
Für ein paar konstruktive Tipps wäre ich dankbar.

Hallo Gunter,

wenn die Räder noch fest auf der Achse sind, dann würde ich sie nicht runterrupfen!

Ich nehme Petroleum und/oder Bremsenreiniger. Nicht ewig einweichen! Für die Lackschicht der Wicklung sicherlich nicht gut. Sprühe mit Bremsenreiniger ab und da löst sich schon der meiste Schmotter!

Alte Zahnbürste (die willst dann eh nicht mehr benutzen 😬) und Pinzette um die ganze Fussel und Haare zu entfernen. Wenn der Kollektor keine Riefen hat, dann nur reinigen. Neue Motorkohlen sind dringend empfehlenswert!

Lager dann mit leichtem, dünnem Öl sparsam ölen. Ich nehme unlegiertes W30 oder Feinmechanik/Nähmaschinenöl. An die Motorwelle mache ich ein ganz kleinen Klecks Molybdänfett.

Aber es wird auch andere Möglichkeiten geben....

Gruß
Harry

Hallo Gunter,

ich habe ein gleiche Motor, aber schon auseinander Genomen, morgen mach ich Fotos.

Viele grüßen Dirk Jan

Hallo Gunter,

der kleine Bing Motor.... den musst du beidseitig öffnen sonst bekommst du
den Anker nicht heraus, das wird tricky, Aus- und Einbau der Schaltwalze
braucht viel Geduld, nix verbiegen, alle Schrauben fein sortieren, Feldspule
drin lassen, Rest sauber machen mit Benzin....

mit GRüssen Georg

Warum auseinanderrupfen wenn nicht notwendig?! An die Walze, Kollektor kommt man auch so ran.

Benzin von der Tanke nicht nehmen! Da ist inzwischen 5 bzw. 10 Prozent und mehr Ethanol und noch weitere unangenehme Dinge drin. Das greift den Isolierlack der Wicklungen an.

Reines Petroleum, auch kein Lampenfusel mit Parafinöl und sonstwas drin.

Bremsenreiniger greift auch kein Spirituslack an.


Falls die Räder eh lose sind, dann kannst Du auch zerlegen. An meiner Uhrwerk Schorsch waren fast alle Räder lose und stümperhaft versucht mit Weichlot fest zu kriegen.

Wenn ich etwas Zeit habe, dann schreib ich mal etwas dazu. Letztlich sind dank Loctite die Räder sauber und fest auf der Achse.

Gruß
Harry

Natürlich Waschbenzin, die Schaltwalze hat zweiseitig Federn, oben und unten, an die unteren ist schwer
dranzukommen, die müssen sauber sein, die Lager sollten auch alle sauber sein, Kollektor ebenfalls und
eventuell schleifen, Zahnräder, Gelenke putzen, Kabel kontrollieren, alles schwer zu machen wenn das
Gehäuse nicht abgenommen wird, jedenfdalls habe ich alle meine Motoren so zerlegt, dann weiss ich
wie der Motor innen aussieht und funktioniert....

Man muss nicht, aber man kann...

mit GRüssen Georg

Hallo,

besten Dank für die Antworten.
Ich baue die Lok auf GS um. Die Räder und Achsen sind meiner Meinung nach i.O. Morgen wird die Lok ordentlich in Waschbenzin aus dem Baumarkt gereinigt. Für den Lack und die Galeriestange muss ich mir noch etwas einfallen lassen.

Neue Kohlen, Federn und Gaze sind selbstverständlich.
Die Bilder vom auseinandergenommen Motor sind sehr hilfreich.
Danke.

Galeriestange? Stahlwolle 000 und Öl.
An die Lager kommt dickflüssiges Öl. Maschinenöl. Wenn Du noch ein echtes Auto und keinen Tesla fährst - Motoröl.
Wenn Du die vier Senkschrauben von Bild "beidseitig öffnen" abschraubst kannst Du das Oberteil des Motors abziehen. Vorsicht beim Rausfädeln der Kabel. Ich denke jedenfalls dass es so ist, beim großen Motor ist es so. Dann kommst Du innen an alles ran.
Zum GS-Umbau brauchst Du nur die Brücke über die zwei Kabel setzen, die zu den Kohlen gehen. Alles andere lässt Du unverändert.
Wenn die Räder fest sitzen - dran lassen. Ich habe bei der Gelegenheit schon Spurkränze abgebrochen. Der Guß ist spröde. Seitdem habe ich Respekt vor Bing-Pressverbindungen solange sie fest sind.
Vorsicht beim Abziehen der Schleiferbrücke. Dort sitzt meist viel Modder und man ist versucht das zu demontieren. Bing hat da - zumindest beim großen Motor - nicht viel Platz gelassen. Und der wenige Platz wird heute mit den klebrigen Ölschlauchisolierungen zugepappt. Wenn es funktioniert dann lass den Kram wie er ist. Die Drähte sind meist dünner als man denkt.

Bei Douglas gibt es Polierfeilen, die sind erstklassig zum Polieren der Metallteile
wie Galeriestangen, Gestänge....

Im DM Markt gibt es Feuchttücher für Leder, die nehme ich sehr gerne für die
Gehäuse oder Lithobleche, in die Ecken mit Pinsel, auftragen, trocknen lassen
und mit weicher Bürste glänzen lassen, ich mache das zwei- dreimal, der
Glanz ist schön und nicht zu glänzend, genau richtiig für alte Teile....



Eine E 65 wird aus Spanien kommen, bin gespannt und mit GRüssen Georg

Georg kannst du bitte von den Ledertüchern die Inhaltsstoffe zeigen? Einfach bitte die Rückseite der Tüte fotografieren.

mit GRüssen Georg

Tenside sind Reinigungsmittel. Was den Glanz bringt wird das Carnaubawachs sein. Von Silikon steht da nichts und das beruhigt mich.

Hallo,

die Reaktivierung der Bing Lok Baujahr 1928 ist abgeschlossen.
Ich habe die Tipps weitestgehend umgesetzt und die Ergebnisse sind gut. Nun ein paar Bilder.
Vorher , nachher.

Hallo Gunter,

Ich entschuldige mich, aber leider hatte ich gestern keine Zeit, aber vielleicht für die Zukunft.








Viele grüßen Dirk Jan

Hallo zusammen,

ich wollte nur kurz in Bezug auf Post #9 anmerken, dass die LNER Maschine nicht den kleinen 18V Bing Motor hat, sondern den großen Motor. Der kleine hat die zwei Kollektorkappen senkrecht, der große Motor hat sie waagerecht. Daran kann man beide Versionen gut auseinanderhalten (wenn man z.B. keine Ansicht von unten zur Verfügung hat).

Manche Versionen des großen 18V Motors haben zwei Achsen mit angetriebenen Zahnrädern (wie z.B. die schwarze B-Lok mit der Nummer 1425 auf den Seiten oder die 2B1 und 2C1 Maschinen), andere Versionen haben nur eine angetriebene Achse wie bei der hier vorgestellten Lok. Ich habe auch noch eine amerikanische NYC Tunnellok mit Gussgehäuse mit demselben Motor mit ebenfalls nur einer angetriebenen Achse. Die Tunnellok ist die große Version mit den längeren Vorbauten, die kürzere Version der Tunnellok hat glaube ich den kleinen Motor. Könnten diese Motoren mit nur einer angetriebenen Achse frühe Motorversionen sein, oder war das einfach modellabhängig? Die Gusslok ist zumindestens schwer genug, dass eine angetriebene Achse genug Vortrieb erzeugt. Hat man da einfach ein Zahnrad gespart, um es etwas günstiger zu machen oder sind das frühe Motorversionen gewesen? Was könnte hier die Motivation gewesen sein?