Hallo zusammen, Vor 2 Jahren hatte ich nach 6 Jahren der Suche diese überaus seltene Maschine endlich gefunden und dann noch in einem Zustand, man kann sagen, sie ist nie im Anlagen Einsatz gewesen.
Sie wurde von George E. Mellor (GEM) aus Wales/GB als Weißmetall Bausatz hergestellt und in GB von W&H Modells London (Walker und Holtzapffel) vertrieben. Den Verkauf in Deutschland machte Güsgen/Düsseldorf. Aufgrund der Qualität des Zusammenbaus der Maschine, gehe ich davon aus, dass sie bei Güsgen zusammen gebaut und dann dort verkauft wurde. Das 2L= Modell kostete damals bei Güsgen als Bausatz DM 485,-- ,der komplette Bausatz für das Märklin System DM 532,-- . Das unten zu sehende Modell ist für das 2L= Stromsystem gebaut worden. Als deutsche Modelle von GEM gibt es für Märklin Fahrer die BR 74(preuss. T 11) und die E 91 und für die Fleischmänner die BR 56 und diese BR 58. Beide Dampflok für die 2L Freunde hatten den Tenderantrieb der FL BR 55.
Ich kannte sie bisher nur von der Kopie einer Werbeanzeige von Güsgen in einer Modellbahnzeitschrift aus Ende der 1960er/Anfang der 1970er Jahre, gesehen hatte ich sie in Natura bisher nie.
Gefunden hatte ich sie in der Bucht, mein Bild sehr genau mit den Angebotsfotos verglichen, es hatte sie wohl keiner erkannt, daher konnte ich sie zum moderaten Preis kaufen.
Hier einige Bilder dieser überaus seltenen Maschine:
Sie trägt die Beschriftung der Deutschen Reichsbahn. Sie bewegt ein ordentliches Gewicht, hat den Fleischmann Tenderantrieb, den auch die BR 56 besitzt, der Tender hat drei angetriebene Achsen, alle mit Haftreifen. Das Fahrverhalten ist, auch unter Anhängelast, sehr gut.
Ich war voller Freude über das nun endlich gefundene Fahrzeug. Erste Fahrproben bewältigte die Maschine sehr gut, aber nach einigen Wochen brachen drei Räder einfach ab. Ich stand zuerst mal staunend vor einem Rätsel. Als ich mir dann diese kaputten Räder anschaute, erinnerte mich das sehr an interkristalline Korrosion (Zinkpest)! Alle Räder dieses Fahrwerks hatten kleine Risse, wie ich nachher unter einer starken Lupe feststellen musste. Sie wären alle nach einiger Zeit durch die Fahrbelastung zerbrochen. Die Befestigung dieser Räder erinnerte stark an die alten großen Spuren, auch hier wurden die Räder mit Schrauben gesichert. Nur waren bei der BR 58 die Schrauben im Rad versenkt, auf ein Gewinde aufgeschraubt, die die Enden der Achsen mit 3 mm Durchmesser bildeten und dann mit roter Farbe vollkommen zugedeckt. Nun war guter Rat teuer! Märklin Radsätze passten nicht, andere Radsätze gleicher Art hatte ich auch nicht.
Nach längerer Zeit des Suchens und Abwägen verschiedener Möglichkeiten entschied ich mich, die Überreste einer BR 58 von Rocco in Wechselstrom aus der orange grünen Roco Kartonzeit ein zu bauen, ich benötigte ja nur das Lokfahrwerk und das war noch komplett. Aber dieses Fahrwerk und der GEM Bausatz mussten dann auch noch passgenau zusammen finden. Eine Lok- Tenderkupplung baute ich mir aus Messing, sodass der Tender der GEM Maschine zum Rocco FW passte. Das Triebtender Fahrwerk war von Anfang an von der Fleischmann BR 55, aber mit GEM Tendergehäuse aus Metall. Der Tenderaufbau verleiht dem Tender durch sein enormes Gewicht eine gute Traktion, begünstigt durch den Allrad Antrieb mit seinen sechs Haftreifen.
Hier die Bilder nach dem oben beschriebenen sehr langwierigen Umbau des Fahrwerks:
Jetzt läuft sie wieder und zog mit Bravour einen langen selbstgebauten Wagenzug aus Blech. Hier einige bewegte Bilder