Bei YouTube gibt es eine Serie "Alltagskulturen im Rheinland". Dort befaßt man sich mit mittlerweile fast oder ganz ausgestorbenen alten Handwerken und Wirtschaftsformen oder industriellen Fertigungen, die sich in den vergangenen 40-50 Jahren sehr verändert haben. Ich finde diese Filme hochinteressant! Die meisten wurden in den 1980er Jahren gedreht.
Heute habe ich in dieser Reihe den Beitrag BIERBRAUEN IN KÖLN gefunden. Ich bin zwar norddeutsch und den untergärigen Bieren zugetan, aber ein gutes Kölsch ist auch für mich ein Genuß!
Leider weiß ich wegen meine IT-Legasthenie immer noch nicht, wie man die yt Beiträge hierher direkt verlinkt...😕 Daher müsst Ihr den Titel bei YouTube aufrufen, wenn Euch das Thema interessiert.
Viel Spaß und Prost! Freundliche Grüße von Claudia
Die Bierlasuren sind mir gut bekannt. Hier in Norddeutschland wurden sie oft verwendet, um die einfachen Fichtenmöbel der "kleinen Leute" optisch aufzuwerten. Als es bei uns noch Sperrmüll gab - für mich eine herrliche Zeit voller unglaublicher Schätze - habe ich oft solche Möbel gefunden. Einige habe ich mitgenommen, aufgearbeitet und weiter verscherbelt..... Hafergeld für meine Hottemäxe 😃.
Die Seite mit Text oder Bild oder Video ist aufgerufen. Der link dazu wird immer ganz ganz oben angezeigt. Nun drückt man auf F6, und der link ist blau unterlegt. Dann drückt man auf Strg & C, und der link ist kopiert. Das Kopierte kannst du, wo du willst, einsetzen mit Strg & V.
Arne kann das noch besser mit dem Bild. Da muss ich passen; weiß nicht, wie das geht.
Zum Film: Im Prinzip alles richtig und sehr interessant, auch für mich. So habe ich beispielsweise hier zum ersten Mal gesehen, wie der Treber aus dem Kocher entfernt wird.
Noch einen Hinweis zum Namen "Köbes" für den Kellner. Das heißt auf Hochdeutsch "Jakob" und entstand zur Zeit der französischen Besetzung durch Napoleon durch die Besatzungssoldaten, die anstatt der Namensabkürzung "Kob" und "Köbe" falsch "Köbes" verstanden. Und so ist das bis heute geblieben.
... der Name Köbes geht auch noch etwas weiter zurück bis ins Mittelalter. Einer der Pilgerwege nach Santiago de Compostela führte über "dat hillije Kölle" (das heilige Köln). Köln war im Mittelalter sehr bekannt für seine Reliquien Verehrung und für den Schrein der heiligen drei Könige.
Dadurch kamen viele fromme Pilger in die Stadt und ließen auch durch Übernachtungen, Essen und Opfergaben an die Kirche viel Geld in der Stadt. Aber auch arme durchreisende Jakobspilger gab es, die sich in Kneipen und Gaststätten bei den Wirten zur Arbeit im Ausschank der Getränke wie Bier und Wein verdingten, um sich etwas Geld für ihre weitere Pilgerreise zu verdienen. Diese "Aushilfskellner" wurden von den Kölnern mit "Köbes" (Jakob) gerufen. Im Mittelalter trank man in Köln mehr Wein als Bier, in Köln wurde sogar Wein innerhalb der Stadt Mauern angebaut. Er schmeckte für unsere heutigen Geschmäcker sehr sauer. Vornehm ausgedrückt, er hatte eine sehr trockne Note. Man nannte ihn auf Kölsch "Surampes", ausgesprochen in zwei zusammenhängenden Worten "Sur-ampes" (frei übersetzt "saures Gebräu"). Den Engländern schmeckte diese "sehr trockne Note" damals wohl sehr gut und so wurde dieser "Surampes" auch nach England exportiert.
Viele lästerten darüber " Do darfste nix verschödde, der mät dir a Loch in de Deschdeck". ( Davon darfst du nichts verschütten, der macht dir ein Loch in die Tischdecke).
oder
Der es esu sur, dat et stöpp. (Der ist so sauer -trocken-, dass es staubt.)
Moin. Nochmal kurz zu YouTube. Es gibt als kostenloses Abspielprogramm den REALPLAYER (das Programm kann mit sehr vielen Formaten/Standarts umgeben). Damit kann man auch Videos direkt von der Internetseite auf die heimische Festplatte laden. Das funktioniert auch bei den Seiten, welche "speichern unter" mit der rechten Maustaste deaktiviert haben. Ich finde das nützlich, wenn ich mir Erklärvideos mehrmals angucken will. Gibt auch andere Programme, die das können. Ob die auch kostenlos sind, weiß ich nicht - bin mir dem jetzigen zufrieden und habe nicht weiter probiert.
viel zu umständlich wie Du es machst,mit der dem Pfeil der Maus auf den Film gehen,rechte Maustaste anklicken Video URL anklicken und kopieren.In der Symbolleiste das Videosymbol anklicken,(ist links neben den Smiley)In das Feld vom Videosymbol die URL rein kopieren,fertig.
... kurz als Ergänzung zum Köbes und Kölsch, ursprünglich wurde Kölsch in 0,1 ltr. Gläsern ausgeschenkt. Zu meiner "aktiven" Zeit wurde von Puristen die Nase über die 0,2 ltr. "Kölschstangen" gerümpft. Zurück in die Gegenwart, vor einiger Zeit war ich mal wieder in Köln, ging in eine mir noch bekannte "Kneipe" mit Außengastronomie und bestellte mir ein Kölsch ... fragte der Kellner mich doch glatt:" 0,3 oder 0,5 ? " Ich war schockiert
Hallo Martin, diese Zeit des Naserümpfens gegenüber 0,2 l Kölsch Gläser kenne ich auch noch. Man trank damals gerne aus den kleinen Gläsern, sie waren sehr beliebt, man nannte sie "Stömpche" oder Minis. Nur, sie hatten keinen Eichstrich und wurden für den Ausschank von der Stadt nachher verboten. Genauso mussten Tassen für den Glühwein auf Weihnachtsmärkten vor Jahren auch einen Eichstrich haben.
Die Leute , besonders die in den Kneipen, lästerten natürlich über soviel Bürokratie:
"Do hann se wedder ene vom Stapel gelosse, do hät de Amtsschemmel wedder gewiehert."
(Da hat man - die Stadt - wieder einen vom Stapel gelassen, da hat der Amtsschimmel wieder gewiehert)
Moin. Eichstrich ist wichtig. Inzwischen sind tönerne Bierkrüge verboten, mit Bier zu befüllen. Weil man keinen Eichstrich sehen kann und der Wirt theoretisch behumsen könnte. Steht jetzt immer was von "nur für nichts schäumende Getränke" drunter. Ist ne EU-Verordnung und D hat es nicht für Nötig gehalten, die mögliche Ausnahmeregelung in Anspruch zu nehmen. Das mit dem Spruch auf dem Boden der Bierkrüge soll ne bayrische Extraverodnung sein, um die Krüge nicht ganz verbieten zu müssen. Soviel zur Bürokratie. Prost!