Märklin 800er Schaltung analog ohne Bocksprung (Umbau Pico/Märklin)

Hallo zusammen,
im Sommer 2008 habe ich mich mit dieser Problematik gefasst und habe mir einige Modelle
mit dieser Schaltung gebaut.
Es war eine BR 80/Pico, eine T 3/Fleischmann und eine Pico BR 64 215, alle mit Märklin Fahrgestell.

Vorstellen möchte ich die größte der drei Dampfloks, die Pico BR 64 215.

Das Gehäuse mit der obigen Beschriftung wurde schon um 1950 gebaut, aber kein entsprechendes
Fahrwerk. Es wurde von Piko einige Zeit später auf ein D-gekuppeltes FW gesetzt und als BR 80
verkauft, obwohl die Beschriftung nicht geändert wurde.

In den 1980er Jahren, vor der Wende, bekam ich eine ganze Kiste mit sehr alten Pico/Piko und
Gützold Fahrzeugen, darunter war auch diese Maschine mit einem zerrupften und unvollständigen
Fahrwerk.

Sie lag dann erst mal eine ganz lange Zeit in einer Kiste, bis ich sie 2008 dann herausholte und
überlegte, wie kann man aus diesem traurigen Rest eine BR 64 bauen.
Eine nicht mehr vollständige Märklin BR 24 (FM 800) hatte ich noch und ich begann mit dem Bau
der Lok.

Unterhalb der Rauchkammertür wurde das fehlende Gehäusestück des Piko Guss Aufbaus durch den
vorderen Teil des FM 800 Aufbaus rund im die Frontbeleuchtung ergänzt.

Die rückwärtigen Lampenimitationen am Pico Gussgehäuse wurden entfernt und ein Märklin
Lampenhalter aus Blech eingesetzt. Es sollte ein fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel ohne Lichtblitz
werden. Dafür kam das erste Märklin Relais 21 175 von 1957 in Frage, mit Stromunterbrecher beim
Schaltvorgang. Für diesen Schaltvorgang habe ich dann noch einen Trick angewandt und baute vom
letzten Märklin Relais 800 6 GP der alten Bocksprung Ära die Schaltwalze aus, denn es passt auch in das
Relais 21 175.

Das Relais 800 6 GP war 1956 in den Märklin Maschinen CM 800 (BR 89), CE/CEB 800 (E 63), FM 800 (BR 24)
und im Schienenbus DB 800 zu finden. Die Schaltwalze hatte zwei Kontaktpunkte und die vierstufige
Schaltweise vorwärts - stehen mit Licht - rückwärts - stehen mit Licht. Ab 1957 wurde eine neue
Schaltwalze gleicher Abmessung entwickelt, aber mit vier Kontaktpunkten, das Stehen mit Licht fiel
weg. Das Relais 800 6 GP bekam auch diese neue Schaltwalze und nannte sich fortan, nach der Änderung
der Märklin Artikelnummern zur gleichen Zeit 20 031. Auch das damals neu entwickelte Relais 21 175
mit Stromunterbrecher Kontakt erhielt diese Schaltwalze.

Durch meinen Tausch der Schaltwalzen wird jeweils durch die Stromunterbrechung zum Motor bei jedem
Schaltvorgang der Bocksprung des Motors verhindert. Durch Festhalten des Umschaltknopfs beim Trafo
280 a, wird statt des Bocksprungs ein langsames sanftes Anfahren ausgelöst.

Die Pico Guss Haube 64 215 ist um die gleiche Zeit entwickelt und graviert worden, wie die Hauben der Märklin
Maschinen TP 800 und TT 800. Die Pico Haube kann sehr gut neben den Märklin Maschinen bestehen, sie
sehen sich sehr ähnlich , wie man auf den beiden letzten Bildern erkennen kann.
































Die BR 64 215 läuft nach 13 Jahren immer noch sehr gut und ist auf meiner Anlage vor Personen- und leichten
Güterzügen unterwegs.



Gruß und
bleibt gesund!

Hans-Gerd