Ich habe auch noch etwas wiedergefunden. Entspricht nicht den Abbildungen die ich in den Katalogen gesehen habe, scheint aber legitim Wiesau zu sein. Interessanter Antrieb auf jeden Fall, ähnelt ein paar Messing T3s die ich mal vor Jahren erlegt habe. Im Fuehrerhaus liegender Anker (Märklin), dann Schnecke und doppelte Untersetzung, daher die leicht verzerrte Optik. Märklinräder und Mittelleiter Gleichstrom (eigentlich die ideale Stromversorgungsmethode fuer kurze schwere Loks). Achja, Bilder.
Leider besitze ich nur zwei Schnabel-Prospekte. In dem von 1955 heißt es zur T3: "Die Lok wird für alle Gleissysteme (z.B. Märklin, Trix, Fleischmann, Zweischienen-Normanlagen etc.) geliefert und hat die jeweils richtigen Radsätze und Kupplungen. Sie wird sowohl mit Gleichstrom- als auch mit Wechselstrommotor gebaut. (Bei letzterem mit Handschaltung, da für Schaltrelais kein Platz in der kleinen Maschine ist!)" Weiter: "Das Modell besteht aus Messing und Neusilbermaterial und wird in feinmechanischer und präziser Handarbeit völlig individuell und nur auf Auftrag und nach den besonderen Wünschen des Auftraggebers angefertigt."
Im Prospekt von 1973 wird darauf hingewiesen, dass früher Märklinmotore eingebaut waren und die Modelle daher maßstabwidrig etwas verlängert gebaut waren. Neben einer der insgesamt zwölf in diesem Prospekt abgebildeten T3 steht "eine unserer ersten - seit 1950 auf lange Jahre gebauten - T3-Loks in H0". Deine Lok entspricht der Abbildung im 73er Prospekt, obwohl nach der Beschreibung mit Märklinmotor eher die von 1955 zutreffend ist, so ist auch die Glocke der Abbildung von 1955 entsprechend. Da die Loks "völlig individuell" hergestellt wurden, sind die Einzelheiten variabel.
Auf der beigefügten Preisliste von 1955 wird für die Märklinausführung ein Preis von 137,-DM angegeben, was damals eine Menge Geld war, kostete doch das teuerste Märklinfahrzeug, der ST 800, seinerzeit 125.-DM.