Guten Tag, "Massenware" oder "Platinstaub" ist eine durchaus gängige Klassifizierung, wenn es um die Anzahl der gefertigten (Sammler-)Modelle geht. Selbst in heutigen "Das regelt der Markt"-Zeit sind die Auflagen ein meist wohlgehütetes Betriebsgeheimnis. Es sei denn, es handelt sich um Kleinserienmodelle von Westmodel und anderen.
Im DDR-Modellbahnbereich darf man einzig bei EAW relativ sicher sein, wieviele Loks und Wagen des HWZ hergestellt worden sind. Hier wurde die laufende Nummer im Modell handschriftlich eingetragen.
Um einen kleinen Eindruck der Fertigungsmengen im letzten Jahr (1969) des Bestehens von Werner Ehlckes Fabrik zu vermitteln, möchte ich hier einen Auszug aus dem Liefervertrag mit dem Hersteller der Kunststoffteile, dem VEB Kunststofferzeugnisse Wilthen, zeigen. Die aufgeführten Modelle gibt es auch noch und werden jetzt bei Tillig produziert.
Vielleicht haben auch andere Foristen ähnliche Daten von weiteren Firmen.
Hallo Lutz, in meinem Fundus haben auch ein paar Unterlagen zur Firma Ehlcke die Zeit überdauert, so u. a. dieser geschäftliche Briefbogen aus dem Jahr 1965.....
Hallo Ypsilon, so würde ich das auch deuten. Zum 1.4.1969 wurden ihm die Fabrikationsräume gekündigt, das führte dann unter anderem auch dazu das Werner Ehlcke seinen Betrieb zum 31.12.1969 liquidierte.
Hier noch ein Bild eines Wagens der nie einen Anlagenbetrieb kennengelernt hat :
Bei Streetmap ist nicht klar zu sehen welches Grundstück in der Winterbergstraße genau gemeint war. Möglicherweise musste des Gelände dem Wohnungsbau weichen. Das würde in die Zeit passen.
Ja, Ypsilon - so stand es im Schreiben von Werner Ehlcke. Zumindest wurde das als Grund für die Kündigung der Räume angegeben. ("....Das Gelände, auf dem sich mein Betrieb befindet, ist mir ganz plötzlich zum 1. April 1969 gekündigt worden und ein großer Teil meiner Betriebsräume wird abgerissen, da auf dem Gelände Wohgebäude errichtet werden.") Ob, und wann, das dann wirklich so erfolgte, weiß ich nicht.
Das entsprechende Schreiben hatte der picomane mal vor Jahren gezeigt.
Na dann ist das so gewesen. Die Gegend in Dresden wurde mit Wohnblocks bebaut. Die Borsbergstr. Ist aber ältere Bebauung. Entweder es gab da auch ein Gebäude unter 8c oder die Wohnung musste herhalten.
die Winterbergstraße-Adresse lässt sich m.E. noch auf Basis von im www verfügbaren alten Stadtplänen ermitteln. Da es sich bei der Nummer 115 noch um einen einzeln stehenden Altbau gg. Rennbahn - zwischen Luchbergstr. [mündete vor der Neubautätigkeit in die Witerbergstr.] und Schilfweg handelte, würde ich ihn schon hier verorten: 51.023538, 13.799585 In unsrem Kartenprojekt habe ich bisher zwei Adressen hinterlegt. Die Winterbergstraße 115 ist noch nicht dabei; werde ich beim nächsten Update ergänzen.
dürfte das alte Gebäude in der Streetview-Ansicht unter Adresse Wintergartenstraße 115 nicht mehr existieren. Dort steht jetzt eine Tischtennisplatte auf einer Wiese, so zu sehen in der Luftaufnahme.
Offenbar sind die Forscher zu spät gekommen. Wenn das Vorderhaus noch zur Wendezeit stand, kann die Werkstatt ja im Hinterhaus oder auf dem Gelände gestanden haben, dort wo dann in den 70ern die Neubauten hin kamen.
Hallo, das auf dem Briefbogen angegebene Haus Wintergartenstraße existiert nicht mehr. Die Lage habe ich aus einem alten Dresdener Stadtplan, in dem die Nummer 115 explizit eingezeichnet ist. Auch die Seitenstraße der Wintergartenstraße sind nicht mehr so wie früher. Dort ist alles umgestaltet worden im Zuge von löblicher Neubauwohnraumschaffung. Den Link zum alten Stadtplan liefere ich gerne nach.
Die beiden anderen Produktionsstätten von werner Ehlcke sind auch im Ausschnitt zu lokalisieren. Siehe dazu auch die Angaben im Kartenprojekt. Wie geschrieben: Die Winterbergstraße wird beim nächsten Update eingepflegt.
Der Planausschnitt stammt aus Plan von Dresden mit besonderer Kennzeichnung der total zerstörten Gebiete, 1:20 000, 1947 Einsehbar z.B. in der Sächsischen Landesbibliothek.
Wer sich verkehrsgeschichtlich über die Ehlcke-Gegend informieren möchte, dem sei einer der stets großartigen Beiträge vom "Antonstädter" empfohlen. Auch hier ist das Gebäude Winterbergstraße 115 in Planunterlagen zu finden (z.B. 2. Beitrag letztes Bild - Vorkriegsplan): [DD] Verkehrsgeschichte: Die große Rennbahnschleife