Die Nachrichten von der Flutkatastrophe in RPf und NRW sind ja ganz schrecklich. Die armen Menschen und Tiere, die betroffen sind.... Wie sich das anfühlt, weiß ich genau, denn ich habe durch eine Flutkatastrophe in Bayern 1991 meine gesamte Existenz verloren und bin wieder in meine norddeutsche Heimat zurückgekehrt.
Ich hoffe sehr, daß niemand von unseren Kollegen hier betroffen ist. Sollte das doch der Fall sein, biete ich Hilfe an - in dem geringen Rahmen, der mir möglich ist: Ich kann einen großen Raum zur Verfügung stellen, um eine Sammlung einzustellen. Der Raum ist trocken und im Sommer warm. Er ist abschließbar. Dann gibt es bei mir einen Wohnwagen mit zwei guten Betten, der mir als "Gästehaus" dient. Dort könnten auch 1-2 Personen unterkommen. Ich weiß, der Raum Hamburg ist weit entfernt....aber vielleicht ist ja jemand in Not.
Am Mittwoch war ich im Keller, in einigen Bereichen drang Wasser im Fussbodenbereich ein, es mussten alle halbe Stunden sechs Eimer herausgetragen werden, um 17 Uhr war ich wieder im Keller, dann sah ich wie sich der Gully in der Waschküche mit Wasser füllte und überlief, nun ging es schnell, in fünf Minuten war der Keller auf 40 cm Wasser angestiegen, mein Albtraum wurde wahr, der Kanal in unserer Strasse schaffte es nicht mehr und drückte die Wassermengen in die Häuser zurück, bei 40 cm blieb es, es war die Rückstauebene des Kanals, ich habe alles liegen lassen und bin hoch ins Wohnzimmer, im Garten stand 10 cm Wasser....
Ein paar Kilometer weiter südwestlich von Köln geschahen Katastrophen, ich war fassungslos, ich sah überhaupt keinen Grund mehr meine momentane Situation zu bejammern, ich hätte niemals gedacht dass so ein Horror ein Stück weiter weg passierte, war sprachlos und hilflos zugleich....
Stell dir vor du wachst morgens auf, in einer Turnhalle auf einer Notliege, du weisst dass du alles verloren hast, alles, wirklich alles....
Und überall die Reporter und Katastrophentouristen....
Jedes Haus in unserer Strasse hatte Wasser im Keller, ein paar haben eine Rückstauklappe, die aber nichts nutzte weil das Wasser auf dem Flachdach enorm drückte, so kam das Wasser aus den Toiletten heraus, weil wir Mischsystem haben....
Über die Katastrophen, den wirklichen Katastrophen, komme ich nicht hinweg, auf alle Fälle werde ich spenden....
Es beschäftigt mich schon lange ob es mit allem Klima zu tun hat, ich will hier auch keine Diskussion anfangen, es gibt geteilte Meinungen, für mich aber steht felsenfest, dass der Regenwald stirbt, dass die Pole schmelzen, und das war früher auch nicht, ich habe mal meine Vision aufgezeichnet warum alles aufgeschoben wird....
Ich bin mitten drin, mein Tal in Hagen Hohenlimburg ist völlig verwüstet, seit Mittwoch ist hier auch kein Strom mehr und die Bundeswehr räumt mit Panzern die Strassen. Bei mir ist zum Glück nur ein bisschen Wasserschaden , aber viele meiner Nachbarin haben extreme Schäden durch angespültes Geröll
Hallo Arne, wenn Du irgendwie Hilfe brauchst, lass es mich wissen, denn Hagen ist ja von Soest aus erreichbar im Gegensatz zu den Gebieten westlich des Rheins. Leider hab ich kein Stromaggregat, das Du sicher gebrauchen könntest und ne Pumpe die den Keller leer pumpt hab ich auch nicht. Wenn ich wirklich nicht selber helfen kann, werde ich es wie Georg machen und Geld spenden. Weiterhin viel Glück und alles Gute Horst
Danke für eure Angebote, aber es ist bei mir alles unter Kontrolle, seit heute morgen gibt es auch wieder Strom.
Hier mal ein paar Bilder von unserem Tal.
Das Wasser kam in zwei Wellen, die erste kam Mittwoch morgen etwa um 6 Uhr. Der Bach ist eigentlich klein und beschaulich, er fliesst vor dem weissen Zaun und ist eigentlich 2 Meter breit. Jetzt war er auf ca 30 Meter Breite angewachsen.
Am Nachmittag kam dann die zweite Welle, diese brauchte riesige Mengen Geröll mit und hat starke Zerstörungen verursacht.
Abends war das Tal dann kaum noch wiederzuerkennen. Die Nebenbäche hatte vieles aus den Bergen runter gespült.
Die LKWs einer Spedition wurden am nächsten Tag von der Bundeswehr mit Panzern vom Platz geschleppt.
Teilweise waren auch Hänge abgerutscht.
Die Brücken waren teilweise zu niedrig und es ging an mehren Stellen drüber.
Hier ist die Fassade unterspült worden und die Wand und diverse Maschinen sind im Bach gelandet.
Der Bach ist normalerweise mittig ziemlich unten.
Nach der Flut sind überall große Geröllberge übrig geblieben.
Das "gefällt mir" gilt Deiner Berichterstattung, Arne! Die Zustände sind ja grauenvoll...
Ach, die armen Menschen, die alles verloren haben. Schrecklich ist das!
Als ich genau so eine Katastrophe erlebt habe, vor 30 Jahren, war meine berufliche Existenz ausgelöscht. Aber ich wohnte auf einem Hügel, wo das Wasser nur wenig Schaden angerichtet hatte. Trotzdem musste ich nach Hamburg zurück gehen, weil das Praxisgebäude so schwer beschädigt war, daß eine Wiederherstellung zuviel Zeit in Anspruch nahm.