Vor einigen Tagen konnte ich einen Cabo Fahrtrichtungsanzeiger kaufen, ausgestattet mit Schilder mit niederländischen Städtenamen (Amsterdam, Eindhoven, Haarlem und Rotterdam). Er ist baugleich mit einem Cabo Fahrtrichtungsanzeiger Nr 737/1 den ich besitze und der deutsche Städtenamen trägt (München, Chemnitz, Nürnberg und Hamburg). Ich habe noch nie gehört oder gelesen, dass Cabo auch für den niederländischen Markt produziert hatte. Kann jemand mehr dazu sagen?
Hallo Hans, es gibt eine Anzeige von Cabo aus dem Jahr 1926, wo auch ein "Musterlager" in Amsterdam aufgeführt wird: Singel 316, van der Kolk. Ich suche mal das entsprechende Bild. Viele Grüße Karl
Der Herr Wilhelmus Ludovicius Johannes van der Kolk hatte einen Kommissionshandel für Glaswaren, Porzellan, Spielwaren in Amsterdam, Singel 316. Singel ist eine der großen Grachten. Der Herr van der Kolk ist zwar schon 1923 verstorben, ich nehme an, er hatte einen Nachfolger, mit dem Cabo in Dresden die Geschäfte abwickelte. (siehe https://www.genealogieonline.nl/de/genea...urgers/I321.php) Gruß Karl
Vielen Dank für Deine Antwort, die zeigte dass Cabo tatsächlich in die Niederlande importiert wurde! Ich recherchierte gerade über diesen Importeur: Albertus Antonius van der Kolk (1824-1877) war Kaufmann und Gründer der Firma A. A. van der Kolk 1842 in Amsterdam. Sein ältester Sohn Wilhelmus Ludovicus Johannes (1851-1923) war Glaswarenhändler und wandelte das Unternehmen 1903 in die N.V. Agentuur en Commissiehandel v/h A.A. van der Kolk (Agentur- und Kommissionshandel v/h A.A. van der Kolk GmbH), der mit Glaswaren, Porzellan und Spielzeug handelte. 1904, möglicherweise früher, waren sie Importeur von Kibri. Das Unternehmen hatte seinen Sitz in Singel 316 in Amsterdam. 1927 wurde die Spielzeugvertretung in eine eigene Tochtergesellschaft überführt, die N.V. Agentuur en Commissiehandel v/h A.A. van der Kolk (Afdeeling Speelgoederen) (Abteilung für Spielzeug). Zu den vertretenen Marken gehörten Märklin, Bing, Steiff und noch Kibri, aber auch viele andere deutsche Marken wurden vermutlich importiert. Cabo gehörte jedenfalls auch dazu, wie die 1926 Werbung zeigt, die Karl gefunden hat. 1932 beteiligte sich die Firma Hausemann & Hötte in Amsterdam, die unter anderem Meccano, Heinrichmaier Puppenwagen und Hohner Mundharmonikas importierte, über ihre Tochtergesellschaft Extensa an Van der Kolk. 1934 wurde der Name N.V. Agentuur en Commissiehandel v/h A.A. van der Kolk gewechselt zu Vedeka. Extensa wurde 1940 aufgelöst und Vedeka 1952 verkauft. Bis 1990 blieb Vedeka Märklin-Importeur für die Niederlande.
die Firma Hausemann & Hötte ist mir im Zusammenhang mit meiner Sammlung von Brettspielen zum Thema "Pferderennen" bekannt. Ich hatte dazu ein wenig recherchiert.... Es gibt Verbindungen über die deutsch-niederländische Grenze hinweg. Sehr alte sogar!