Hornby O gauge Tinplate 2710 No.1 Loco Replika Vorstellung

Hallo,

die bekannte britische Firma Hornby feierte im Jahr 2020 ihr hundertjähriges Bestehen. Neben anderen Sondermodellen wurde auch eine Replika (in vier Farben) der ersten Damplok in O gauge von von 1920 heraus gebracht. Die blaue Variante habe ich mit über 50% Preisnachlass (siehe unten) bekommen und möchte die Lok kurz vorstellen.



Die erste Lok von Hornby war eine 0-4-0 mit Uhrwerkantrieb, ohne rechtes Vorbild. Es gab sie in vier Farben, grün für die Great Northern Railway, rot für die Midland Railway, schwarz für die London North Western Railway und die hier abgebildete blaue Lok der Caledonian Railway. Gebaut wurden sie von 1920 bis 1923. Die Replika ist auch in diesen vier Farbgebungen erhältlich. Bei den originalen Loks waren ebenfalls keine Bahngesellschaften angeschrieben, die Loks hatten alle die Nummer "2710". Die Replika folgt damit ganz genau dem Vorbild. Das runde Meccano Logo passt zur Zeit 1920/21.



Die Lok komm in einer sehr stabilen und ansprechenden Verpackung mit Schaumstoffeinlage. Es liegt die Bedienungsanleitung und das nummerierte Zertifikat mit dabei. Von jeder Farbgebung gibt es genau 100 Stück. Meine hat die Nummer 087.
Hornby hat die Lok bei ETS Trains in Tschechien bauen lassen. Die Lok ist auch entsprechend gemarkt am Boden, Made in Czech Rupublic by ETS Trains for Hornby.
Das Original von 1920 hatte Uhrwerkantrieb, die Replika hundert Jahre später elektrischen Antrieb 14 Volt Gleichstrom.



Ansonsten folgt die Replika sehr genau der Ausführung von 1920. Die Lok besteht komplett aus Tinplate, nicht Messing. Die Verarbeitung ist sehr gut. Wie 1920 ist alles verschraubt, da die erste Lok noch dem Meccano Metallbaukasten konstruktiv folgte. Nur die Abdeckungen der hinteren Lokräder und die Deckel der Zylinder sind gelascht.
Die Puffer und Halter der Grifftstangen sind Messing-Drehteile, die Kupplungen Messinguss mit Ketten. Der Haken ist kompatibel zu den späteren Hornby-O gauge Kupplungen ab 1932. Der Schornstein ist Zinkdruckguss, der Dampfdom Messingguss, Treibstangen sind vernickeltes Eisen, die Räder aus massiven Metall. Alles macht einen extrem stabilen Eindruck.



Der Tender ist sehr einfach gehalten, nur ein abgekantetes Blech mit Reeling, wie bei der Lok von 1920 mit dem Unterbau verschraubt. Die Lok wiegt etwa 600 Gramm und der Tender etwa 170 Gramm. Die Lok fährt auf allen bekannten Dreileitergleisen wie Hornby, Lionel, Merkur, Märklin, Atlas usw. Die Lok ist cirka 18 cm lang und der Tender 11,5 cm.



Die Lok von unten. Man sieht den typischen ETS Löffelschleifer. Die Fahreigenschaften sind sehr gut, es ist eben ein moderner Antrieb. Die Lok braucht 12-15 Volt Gleichstrom, die Fahrtrichtung wird durch Umpolen geändert. In der Bedienungsanleitung wird ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, dass die Lok nicht mit Wchselstrom AC betrieben werden kann. Man sieht auch noch mal die Schrauben.



Und so sieht der Tender untenrum aus. Die Tenderräder sind kein gepresstes Blech, sondern gedrehtes Metall (ich vermute Edelstahl) und brüniert.



Mit der Lok beiliegend kommt auch ein Flyer für die Mitgliedschaft in der Hornby Railways Collector Association, eine sehr empfehlenswerte Vereinigung mit Mitgliedern in aller Welt, auch in Deutschland.

Die unverbindliche Preisempfehlung von Hornby war 524.99 Pfund, also weit über 620 Euro. Das war natürlich ein sehr stolzer Preis, dafür hätte ich mir die Lok nicht gekauft.
Inzwischen gibt es in der Black Friday Woche bei Modellbahnunion in Kamen die Lok in allen Farben zum Sonderpreis von 299,99 Euro inkl. freien Versand in Deutschland.

https://www.modellbahnunion.com/Spur-0/L...k3264g4158p6412

Das ist natürlich immer noch nicht gerade wenig, aber durchaus eher akzeptabel in Anbetracht der Qualität und geringen limitierten Auflage. Die blauen Caledonian Loks sind ausverkauft bei Modellbahnunion. Rot, schwarz und grün sind noch da (bis die Engländer auf dieses Angebot aufmerksam werden). Wer eine möchte, muss schnell sein. Es werden keine mehr nachkommen.

Danke für die Aufmerksamkeit, beste Grüße, Torsten