Von Issmayer gibt es ein Stellwerkhaus in zwei Größen.
Das kleinere ist 12x6 cm und inclusive Kamin 12 cm hoch.
Was mir am besten gefällt ist die Treppe, nur aufgedruckt auf eine schräge Rampe sieht sie doch plastisch aus. Die 4 Wände sind aus einem Blech gekantet und es gibt oben eine Tür.
Warum es unten diese Öffnungen hat ist mir nicht bekannt.
Das größere Modell ist sehr ähnlich. Dieses ist 15x9 cm und inclusive Kamin 15 cm hoch.
Bei diesem wurde die Treppe nicht nachgebildet, sondern es ist nur mit einem Holzdekor bedruckt. Die 4 Wände bestehen aus zwei gleichen Teilen, deshalb gibt es oben auch keine Tür.
Es ist auch im Issmayer Buch zu finden, ebenfalls ohne Tür oben, scheint also normal zu sein.
Es gibt vom Hornby Control System ähnliche Stellwerke, die auch unten einen Schlitz haben. Durch diesen Schlitz wurden die Stelldrähte für die Weichen geführt. Insofern könnte man vermuten, dass da auch etwas hindurchgeführt werden konnte. Aber was? Kabel für Beleuchtung oder Weichenschalter?
Hornby Katalogbild von 1925+ (Brighton Toy Museum):
Nachdem diese Bahnwärterhäuschen dem Hornby Vorbild bis auf den letzten Schlitz so sehr ähneln, kann man annehmen, dass sie "abgekupfert" wurden. Damit sind sie wahrscheinlich ebenfalls Baujahr 1925+. Es kann aber natürlich auch andersherum gewesen sein.
Bei einem Teil der Hornby Signal Cabins (Versionen 2 und 2E) konnte eine Bodenplatte mit den Stellelementen unter das Gebäude geschraubt werden. Das Dach und der obere Teil der Rückseite waren mit Scharnieren versehen, um an die Bedienelemente zu kommen. Wie könnte man sich das bei Issmayer vorstellen?
Das Hornby Häuschen hat nur vorne einen Schlitz und eine Bedienklappe. Das Issmayer Häuschen hat hinten und vorne einen Schlitz. Insofern ist es nicht 100%ig vergleichbar, aber irgendwas musste durch den Schlitz hindurchgeführt oder eingeschoben werden können.
Vielleicht ein Batteriefach? Wer weiss - ich kenne leider keine Katalogabbildung von dem kleinen Häuschen. Ich kenne aber Issmayer Wagen aus ca. 1930 mit Batteriefach für die Wagenbeleuchtung.
Stefan schrieb: "Aber was? Kabel für Beleuchtung oder Weichenschalter?"
Es ist halt die Frage, ob Issmayer das Signalhäuschen für das eigene "System" vorgesehen hat oder ob man es auch zu anderen Herstellern kompatibel machen wollte? Oder dachte man, dass der Eisenbahnspieler seine Stellhebel oder Schalter etwas weiter weg von den Gleisen angebracht hat und dann das Häuschen zwischen Schaltern und Gleisen wie eine Brücke über die Kabel oder Stelldrähte gestellt hat? Fragt sich Karl
Issmayer hat immer auch für andere Vertriebler produziert. Eine Zusammenstellung verschiedenster Hersteller war gang und gäbe auf dem Gabentisch. Zum einen Weihnachten gab es eine Lok. Zum anderen Weihnachten dann ein Häuschen dazu. Von Issmayer oder jemand anderem. Man kann sich das nicht so wie heute vorstellen, dass man recht markentreu erweitert. Eisenbahnen hat man sich nur sehr selten leisten können. Früher waren die Uhrwerkeisenbahnen ja auch alle kompatibel und man hat das dazu gekauft, was gefallen hat und man sich leisten konnte oder gerade im lokalen Laden im Angebot war (gab halt noch kein ebay ;-). Der Hersteller war egal, er steht ja auch nicht mal auf dem Häuschen drauf. Hauptsache es hat gefallen. Bitte bitte Papa, kauf mir das dazu - Na gut!
"Man kann sich das nicht so wie heute vorstellen, dass man recht markentreu erweitert" Das ist mir schon klar. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Neuer Versuch: Müssen wir heute, die wir mühsam Spuren in der Blechbahnwelt von vor 100 Jahren suchen, vielleicht im Programm von Issmayer etwas suchen, was zu diesen Öffnungen in dem Stellwerkhäuschen passt? Wobei das ziemlich schwierig ist aufgrund spärlicher schriftlicher Informationen zu Issmayer. Nicht umsonst hat Michael Bowes sein Buch zu Issmayer "The Missing Catalogue" benannt. Viele Grüße Karl
Wenn es keine erkennbare Funktion hat, dann ist das wohl auf ein konkretes Vorbild zurückzuführen. D.h. dann ist das vielleicht einfach nur eine Andeutung des hohen Unterbaus, den viele der englischen Signal Cabins hatten. Damit man den Überblick behielt, hatten viele einen recht hohen abgesetzten Ziegelsteinsockel, aber auch manchmal einen Stahlträgerunterbau: