Historische Modellbahnen » Technik und Problemlösungen » Mechanik » [*Löten / Alternative] - Wenn löten Probleme macht ist Punktschweißen eine Alternative
Hallo,
da meine Blechbauten immer größer und aufwändiger werden wird es mit löten immer komplizierter. Lange Nähte wellen und verziehen die Bleche. Also was tun? Ich bin dann auf die Idee gekommen es zu punkten, Firmen wie Kibri haben es auch schon früh so gemacht.
Also erstmal informieren. Ergebnis, die billigen Geräte kommen alle aus China und sind aufgrund schlechter Leistung ungeeignet, da diese höchsten Folie punkten können. Gute kleine Geräte gibt es in der Zahntechnik, aber ich wollte keine 400-500 Euro ausgeben.
Gefunden habe ich dann ein altes Industriegerät von 1971, allerdings mit defekter Steuerung. Dieses habe ich dann bei Ebay für 10 Euro gewonnen.
Nach öffnen der Steuerung erstmal ein Schreck, die Technik war für 1971 schon mehr als veraltet, darin noch alles in Röhrentechnik und ein Thyratron mit ca 200g Quecksilber.
Also raus mit dem Innenleben und der Sondermüll-Entsorgung zugeführt.
Nach eingehender Prüfung war der Rest tadellos in Ordnung, die Mechanik und der Schweißtrafo funktionierten noch bestens. Diese Geräte verfügen auch noch über einen Vortrafo, in dem die Spannungen umgeschaltet werden. Auch dieser funktionierte noch bestens.
Um dünne Bleche zu punkten braucht nan dann nur eine Zeitsteuerung. Diese wurde mit einem NE555 Zeitmodul realisiert. Dieses steuert ein Solid-State-Relais mit dem die Trafos für 01-1,5 Sekunden eingeschaltet werden.
Die ganze Elektronik hat nochmal 30 Euro gekostet, dazu kam noch etwas neues Kabel und ein paar neue Befestigungen. Damit hat das gesamte Gerät etwa 50 Euro gekostet.
Für meine Zwecke war der orginale Schweißarm nicht geeignet, da große Teile nicht passten.
Also einen neuen Arm aus Messing gebogen.
Im Kopf der Mechanik sitzt ein Mikroschalter welcher den Punkt-Impuls einschaltet. Da dieser ziemlich sensibel ist kam es mehrfach zu Funken, welche Löcher in das Blech brannten. Jetzt ist der Schalter ausser Betrieb.
Stattdessen kann man jetzt erst das Blech vernünftig einklemmen und dann einen Taster drücken. In meinem Fundus war noch ein großer Pilztaster welcher jetzt das Punkten einschaltet.
Nach ein wenig rumexperimentieren geht es jetzt sehr gut, 0,3 mm Dosenblech lässt sich perfekt verbinden.
Ich hoffe, solche Themen sind hier ok.
mit bestem Gruß
Arne

Arne, ohne Spott - Deiner Blechbahnindustrie steht nichts mehr im Wege! Welche Technologie hast Du noch nicht im Keller? Ich finde es super was Du hier machst.

Großes Kino!

Hallo Anne,
und wie derartige Themen hier ok sind.
Auf die Suche nach Punktschweißzangen sind schon einige Kollegen gegangen,
aber dieser Arbeitstisch ist gerade genial.
Jetzt noch eine Einspannvorrichtung bzw. ein verstellbarer Anschlag auf der Rückseite, damit man sauber in einer Linie punkten kann.

Hallo Arne,
ich erinnere mich an Deine selbstgebaute Tinplate Villa in Spur 0 und an das einfache Behelfsmaterial welches
Du dazu benutzt hast.
Auch zu Deiner neuesten Errungenschaft und Deinem Elan kann ich nur sagen, Hut ab.
Gruss, Armin
Mittlerweile habe ich schon einiges ausprobiert, manches geht gut, anderes weniger gut. Das dünne Weißblech sollte am bestem beim Punkten zwischen Klötzen eingespannt sein, da sonst die Gefahr besteht, das es wellig wird.
Im Bereich der Punkte lässt es sich auch nicht mehr löten.
Mein aktuelles Projekt verbindet jetzt die Verfahren, Punktschweißen zum fixieren und dann löten.
mit bestem Gruß
Arne