Historische Modellbahnen » Historische Modellbahnen - Tischbahnen » Zubehör allgemein » Wera Miniaturhäuser; Wera Spielwarenfabrik Weber & Co. Radebeul
Hallo liebe Modelleisenbahnfreunde,
hier also des Rätsels Lösung:
die Wera-Häuser kommen aus der Wera-Spielwarenfabrik Weber & Co. aus Radebeul 1.
Die Häuserserie mit der stolzen Anzahl von 31 verschiedenen Gebäuden wurde im Herbst 1937 auf der Leipziger Herbstmesse vorgestellt.
Die Häuser sind "Aus Sperrholz, in künstlerischer Ausführung mit durchbrochenen Fenstern, handgemalt".
Wahrscheinlich ist es die allererste Häuserserie die "Zur Eisenbahn, (zum Militär und zum erzgebirgischen Spielzeug) passend !" hergestellt wurde. Lange Zeit vor Dr. Spitaler, Creglinger, Preh, Faller usw. usf. . Sehr schön ist die abgebildete Anlage, die vielleicht als Urahn aller Modelleisenbahnanlagen mit Landschaften und Gebäuden bezeichnet werden kann. Mir jedenfalls ist keine frühere Abbildung einer solchen Anlage bekannt.
lollo
Edit Moderation: habe mal die drei Bilder auf Großformat umgestellt.

Lollo,
kannst Du die Abbildung bitte größer einstellen?!
Freundliche Grüße von Claudia
P.S. Nach anklicken ist es zu betrachten...😄

Hab's vergrößert
Hallo.
Super Fund.
Interessant sind die Lücken bei den Artikel Nummern. Einige sind noch aufgefüllt worden.
In den Adressbüchern von 1937 bis 1942 von Radebeul ist keine Fa. WERA oder Weber gelistet.
Könnte man dieses Werbeblatt als Kopf Beitrag zu den WERA Häusern setzen?
Henner

Sehr gut. Danke! Könntest du bitte die genaue Quelle dieser Seite angeben? Es scheint aus einer Zeitung zu sein?
Radebeul deckt sich mit meiner Erwartung. Die Wera Häuser führen Koallick fort. Das kann man sehr gut nachvollziehen.
Mit dem Beleg ist nun nochmals gesichert, dass die Produktion von Modellhäusern vor 1945 in Sachsen und besonders im Raum Dresden lag.

Dank des neuen Dokumentes habe ich heute meine Bilder und belegten Häuser sortieren können - es war doch schon reichlich gut gemacht. Belegt sind nun bei mir mit gesammelten Internet-Bildern oder eigenen Objekten. Das ist schon eine große Menge. Wenn man bedenkt, dass vor wenigen Jahren zu dem Thema noch gar nichts bekannt war...!
Beim Sortieren fielen mir Häuser auf, die keine Stempel tragen, sondern Bleistiftnummern und Preise mit DM, aber die richtigen Nummern. Das dürften Nachkriegshäuser sein. Zudem gibt es Häuser mit Bindfäden, das hatte ich ja schon mal an anderer Stelle geschrieben. Für mich ist Wera die Fortsetzung von Koallick, nun mit dem Beleg Radebeul erst Recht. Die Villa auf dem Prospektblatt hat diese Bindfadenfenster und davon kenne ich auch einen Beleg.
Mehr ist leider nicht raus zu holen. Wenn man das originale Prospektblatt vor der Nase hätte würde man wohl etwas mehr erkennen können.
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599 - vom Prospektblatt
Die eingerückten Nummern sind Häuser, welche noch nicht auf der obigen Liste erscheinen.
Henner dürfte noch mehr beisteuern können, er hat ein Konvolut, dessen Nummern ich anhand der ebay-Bilder nicht komplett entziffern kann.
Danke für das schöne feed-back!
Das Blatt muss auf der Leipziger Spielwarenmesse Herbst 1937 in Umlauf gebracht worden sein um für die Wera-Produkte zu werben. Ich werde in Kürze die andere Seite (und die dazugehörige Auftragsliste) mit den Wera-Figuren hier einstellen, dann wird es besser ersichtlich sein. Erhalten hat sich das Blatt und die Auftragsliste im Hausser-Archiv. Bei Hausser wurde der Markt und die Konkurrenz immer genauestens beobachtet und alles über die Konkurrenten, hier die Militär- und Eisenbahnfiguren, gesammelt. Hier muss auch der handschriftliche Vermerk Herbst 1937 angebracht worden sein. Fügung des Schicksals: neben den Figuren sind auch die Wera-Gebäude auf den Seiten gelistet und tlw. abgebildet.
Ich selbst hatte die Blätter beim Puppendoktor Peter Packert in Neustadt bei Coburg, der das Hausser-Archiv aufgekauft hatte, im Original erworben, als "armer Student" dann aber an Herrn Schnug, dem Begründer der Zeitschrift "Figuren-Journal" weiter verkauft. Er hatte Interesse an den Wera-Militär-Figuren. Ich hatte Interesse an den Figuren allgemein (kein Militär). Eine Kopie der Werbung und der Auftragsliste habe ich für mich behalten. Eure Seite habe ich erst vor kurzem entdeckt. Sorry also, dass Ihr solange warten musstet....!
lollo

Wir haben gern gewartet! Ehrlich gesagt habe ich an Aufklärung schon gar nicht mehr geglaubt.
Bitte stelle die Rückseite auch noch mal ein.
Es wäre sehr gut wenn der jetzige Verbleib des Originals noch mal festgestellt werden könnte. Es handelt sich ja offensichtlich um ein Schlüsseldokument.
Figurensammler sind leider nicht gut verzahnt mit den Eisenbahnen oder Erzgebirge Sammlern. Ich habe aus dieser Richtung aber schon viel erfahren. Man muss nur Glück haben.
Hallo Ypsilon,
habe die anderen Seiten jetzt auch eingestellt.
Herr Schnug an den ich das Original verkauft hatte ist leider verstorben.
Ohne Glück geht's wirklich nicht. Das gehört einfach dazu.
Auf jeden Fall freut es mich sehr wenn ich Euch weiterhelfen konnte!
lollo
Hallo, WERA bleibt weiter geheimnisvoll.
In den Adressbüchern von 1935 bis 1939 gibt es keine Fa WERA, Weber und Co., Spielzeugfabriken oder ähnliches.
Die Russenstr hieß nur bis 1934 so. Danach Hindenburgstr. In beiden Str. gibt es in dem Haus Nr. 30 kein Unternehmen was zu unserem passt. Selbst mit Druckvorlauf hätte die Firma ja die Straßennamen Änderung gewusst.
Heute heißt die Str. Hauptstr.. Ob die Nr. 30 immer noch die Nr.30 von damals ist? Auf jeden fall eine ähnliches Haus wie bei Koallick.
Es bleibt Spannend.
Henner
Hallo, hatte Wikipedia nicht richtig verstanden.
Bei der Durchsicht alter Stadtpläne Gab es die Russenstr. ab 1934, heute Maxim Gorki Str.
Damit sind meine Ausführungen in #10 falsch. Es bleibt nur, das in keinem Adressbuch etwas über WERA zu finden ist.
Henner

Henner,
die Russenstraße narrt einen, ich habe 1930/31 gesucht, da war das noch eine andere Straße und ging nur bis zur Nr. 16.
Danach, offenbar im Zuge der Eingemeindung der Flur Oberlößnitz nach Radebeul wurde das die heutige Maxim-Gorki-Str..
In der Nr. 30 gibt es zwar Fabrikanten mit Telefon, aber keinen Weber/Wera.
Danach habe ich versucht die Telefonnummer zu finden, aber da wird man irre. Die 72XXX scheint in der Gegend üblich gewesen zu sein. Man müßte das gesamte Radebeuler Telefonbuch nach der Nummer durchsuchen. Oder das Dresdner. Im Internet und digital sehr mühsam. Ich kann nbei meiner Mutter mal blättern, sie hat das Adressbuch von 1940 im Original. Das dauert aber.
Mein Eisenbahn-Urgroßvater hatte die Nr. 42192 und der andere die 41927. Kein Anschluss unter diesen Nummern....
Ich kann nur noch wenig dazu beisteuern
--542
561 Fleischerei
Henner

Moin. Die sächsische Geodatenbank hilft leider nicht weiter. Auf den alten Meßtischblättern von 1922-1945 fehlen die Straßennamen und Hausnummern. Auch die Flurstücksnummern sind nicht vollständig erfaßt. Gebt mir doch bitte mal die Straßennamen in der Reihenfolge, wie Ihr sie bisher ermittelt habt. Vlt. komme ich darüber an die Flurstücksnummer. Wenn das Grundstück eindeutig identifiziert ist, kann vlt. der Eigentümer mit einem Grundbuchauszug weiterhelfen. Da sollten Vorbesitzer etc. zu finden sein
Ciao Steffen
Hallo Steffen.
In alten Stadtplänen aus Adressbücher gab es die Russenstr von 1934 bis 1945. Danach Maxim Gorki Str. Da wo heute die Nr 30 ist kann eigentlich nicht die alte Nr 30 sein. So lang war die Russenstr. damals nicht.
In der Russenstr 30 muss wohl damals im Erdgeschoss, eine Schokoladen Produktion oder ähnliches gewesen sein.
Mehr glaube ich nicht zu wissen.
Henner

Steffen es wäre schön wenn du hilfst. Hast ja vielleicht noch andere Möglichkeiten zur Recherche.
Suche nur nach 1933. Zuvor war die Russenstraße eine andere. Eine Nebenstraße von der späteren Russenstraße bzw. Heutigen Maxim Gorki Str..
Also nur nach 33 suchen.
In der Nr. 30 gab es eine Firma mit Telefon. Jedoch völlig anders als gesucht. Wie Henner schreibt.
Rückschlüsse über die Hausbesitzer sind schwer. Ich bin da nicht optimistisch. Im Grundbuch stehen keine Mieter.
Unterlagen des Gewerbeamtes oder der Steuerbehörde wären effektiver. Eine GmbH musste immer eingetragen werden. In Radebeul hätte man auch Chancen weil es da nicht so viele Kriegsverluste geben könnte.
Interessant wäre ein reines Telefonbuch von Dresden mit Rückwärtssuche. Also Suche nach Nummern. Radebeul hatte die gleiche Vorwahl wie Dresden. Heute auch noch.
Hallo.
Hatte die Nacht ein bisschen >Zeit<.
1939 hab ich nichts gefunden.
1940 gab es in Radebeul die Fa. Apparatebau Richard Weber, Russenstr. 30
1941 gab es in Radebeul, Russenstr. 30, eine Fa. Apparatebau Weber + Co. Mit dem Zusatz: Fabrikgebäude, (F) für Firma, GR für Geschäftsräume, Ein Zeichen für Telefon.
1942 + 1943 wiederholt sich der Eintrag.
Danach ist kein Adressbuch für Radebeul im Archiv.
Habe dann noch Richard Weber und Apparatebau in Dresden und Radebeul gesucht, aber nichts gefunden.
Wenn man nun wüsste wie lange der Vorlauf für ein Adressbuch damals war.
Prospektblatt Herbstmesse 1937 da war schon eine Telefonnummer und Bankverbindung bekannt. Vielleicht haben sich Herr Weber und der Co. da erst zusammengetan. Wer war der Co. und hatte er eine Verbindung zu Koallick? Wo war oder wie hieß der Apparatebau vor 1939?
Mehr Fragen als Antworten.
Henner