Historische Modellbahnen » Technik und Problemlösungen » Mechanik » [*Möbel und Einrichtung] - Vitrine bauen - worauf ist zu achten?

Hallo,
ich möchte eine Vitrine, genauer, ein Vitrinen-Einbau-Schrank bauen. Es soll ein fest verbautes Möbel werden, das eine komplette Wand in der Bibliothek ausfüllt. Im Vitrinen-Einbau-Schrank befindet sich ein Durchgang, eine Zimmertür.
Das Einbaumöbel soll im Stil der so genannten Gründerzeit gebaut werden, somit erscheinen, als wäre es schon immer im Haus gewesen. Das Haus ist 1893 gebaut worden.
Das Möbel soll innen und außen weiß gestrichen werden.
Neben einem Teil meiner Blechspielzeugsammlung sollen auch Bücher untergebracht werden.
Hat jemand Erfahrung? Kann jemand Tipps geben, worauf zu achten ist, was nützlich ist?
Ich bin für jede Idee dankbar.
Hier der Entwurf
Die Schränke unten sollen 60 cm tief sein, die Vitrine 40 cm.
Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,
folgendes hätte ich gemacht...
über der Türe eine durchgehende Leiste, zum Leiter anlegen, Leiter unten mit Rollen,
alle Bauteile 45 cm tief,
unten drei Schubladen, gesamt 60 cm hoch, ab Schubladen bis Oberkante Türe Vitrinen,
über Türe Bücher,
Beleuchtung in Vitrine,
in jedem Fall Holz, Mahagoni, Kirsch oder Birke, aussuchen, wirkt viel wärmer als das kalte weiss...
mit GRüssen Georg

Hallo,
die Idee mit der Anlegeleiter hat was, wie in einer alten Bibliothek. Ein Messingrohr über die volle Länge.
Oder ein kräftiges Rundholz. Hier gibt es etwas in der Richtung sogar lieferbar:
Regal mit Anlegeleiter
Nur die Tür fehlt hier.

Hallo Georg,
vielen Dank für Deine Überlegungen. Die Leiter habe ich mir auch gewünscht. Das sieht total toll aus. Ich muss nochmal drüber nachdenken. Leitern sieht man üblicherweise nur bei offenen Regalen. Im Moment gehe ich davon aus, dass eine Holzleiter (Tritt), ca. 1 Meter hoch gebaut wird.
Zitat von geopiri im Beitrag #2Das habe ich leider nicht ganz verstanden.
unten drei Schubladen, gesamt 60 cm hoch, ab Schubladen bis Oberkante Türe Vitrinen,
Ja, Beleuchtung. Aber wie?
Die genannten Holzarten passen leide nicht in meine Umweltgedanken oder harmonieren nicht mit meinem Portemonnaie. Mir ist bewusst, dass zu der Zeit um 1900 Hölzer mit dunklen Ölfarben behandelt wurden. Es sind noch zwei Türen original vorhanden. Nur in Schlössern wurden Türen weiß gestrichen. Ein bisschen Schloss darf es ruhig werden.
Herzliche Grüße
Heinz

Ja, das wollte ich auch schon immer machen, aber ich bin umgezogen, jetzt habe ich 2,40 m Raumhöhe,
das wirkt dann nicht mehr, in der alten Wohnung hatte ich 3,30 m, das wäre was....!
Skizze....
auf Mahagoni Messing, auf Kirsche und Birke Edelstahl Beschläge, ist nur Vorschlag, weil ich ja so gerne
entwerfe....
mit GRüssen Georg

Georg, jetzt verstehe ich, wie Du das meinst :O)

Hallo Georg,
ich habe mir gewünscht, die Verglasung mit historischem Glas herzustellen. Es ist mir auch gelungen, mir einen respektablen Vorrat (verbaut), zuzulegen. Für die langen Türen sind die Scheiben aber zu kurz.
Nur, der Entwurf muss genehmigt werden ;O)
Sabine wünscht sich auf jeden Fall einen modernen Entwurf. Die Schubladen unten waren schon im Gespräch. Die Schubladen, wie geplant, sind der Kompromiss.
Die Bücher oben könnten den Schrank kopflastig wirken lassen.
Ich werde Deinen Entwurf Sabine zeigen.
Mal sehen, was sie sagt...
Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,
du musst noch mehr berücksichtigen...
seitlich muss der Lichtschalter eingebaut werden, an der Türe, zur Vitrine,
die Schränke müssen natürlich fest verdübelt werden,
wenn du noch Platz hast kannst du seitlich eine Nische lassen, da kannst du die Leiter abstellen,
Höhen wegen der Glasscheiben musst du selber planen,
Beleuchtung in jedem Fall oben in den Vitrinen,
in den Vitrinen Glasböden,
die unteren Schubladen sind wertvoll, aus meiner Praxis habe ich die immer verbaut,
wenn du Fragen hast.... gerne,
mit GRüssen Georg

Ich finde Georgs Vorschlag sehr schön und denke nicht, daß die Bücher oben den Vitrinenschrank kopflastig machen.
Natürlich wäre eine Holzoberfläche schön!
Heinz, welche Holzarten hat man denn in der Zeit in Franken für den repräsentativen Möbelbau bzw. für Wandpaneele genommen?
Hat man auch Furniere verarbeitet?
Weiß kann sehr gut aussehen, wenn es eine gebrochene Kalkfarbe/Pigmentfarbe ist!
Moderne Anstriche kommen da nicht infrage!!!
Eine Bibliotheksleiter nach Georgs Vorschlag finde ich passend.
Eine Messingstange paßt nicht zu weiß, eine Edelstahlstange ist zu modern.
Eine Holzstange ist schwierig zu befestigen und kann klobig wirken.
Wenn ich zu entscheiden hätte, würde ich unseren Dorfschmied eine schlichte Eisenstange schmieden lassen und dunkelgrau/schwarz brennen lassen....
Viel Glück bei der Entscheidung und liebe Grüße - auch an die Damen - von Claudia

... es gibt im Stahlhandel "schwarze" = unbehandelte Stahlrohre in Zoll- oder in metrischen Maßen.
Mit Ballistol eingerieben geht das für Innenräume ohne Probleme, das ergibt einen dunkelgrauen
leicht scheckigen Farbton.

Eine Leiter bei 2,70 Raumhöhe benötigt man nicht. Ein Tritthocker reicht, oder eine Minileiter.
Bücher oben finde ich sinnvoll, ggf. auch hinter Türen - Staub! - denn oben stellt man ohnehin nichts zum Angucken hin, sonst bekommt man Genickstarre.
Schubkästen sind immer sehr gut, aber teuer! Alternativ reicht ein herausziehbares Brett als Zwischenablage, wenn man etwas aus der Vitrine nehmen und abstellen will.
Türen im tiefen unteren Teil - sehr gut. Dort sind dann die OKT und die Packungen verstaut. Nichts ist schöner, als auch mal etwas auszupacken.
Bedenke die Breite der Vitrinenteile. Wir Blechbahner neigen ja zum Größenwahn, d.h. ein Bahnhof sollte schon rein passen oder eine größere Lok.

Hallo Claudia,
bei dem Haus handelt es sich um ein Stadtbauernhaus. Das ist eine Spezialität in Oberfranken. Es gab zu viele Fürsten auf engstem Raum. Und da jeder Fürst Städte braucht, wurden auch sehr kleine Gemeinden zur Stadt erklärt.
Creußen war einst eine Flachburg in Hochlage, begrenzt durch Berghöhen und Wasser, dem roten Main. Es hat auch heute noch eine vollständige Stadtmauer.
Das Haus, in dem wir wohnen ist ein "besseres". Es besteht seitlich aus Sandsteinmauern und verfügt über eine Backsteinfassade. Es ist als Stadt-Bauernhaus-Wirtschaft gebaut. Im Hof befand sich ein Stall, der jetzt Platz für meine Werkstatt bietet.
Wie schon gesagt, war der Standard in dieser Zeit aus unserer Perspektive "kurz nach der Hütte". Das klingt jetzt nicht so schön. Aber. Das Haus ist nach jetzigen Maßstab richtig groß. Aber. Die damaligen Bewohner verfügten kaum über Platz für private Räume. Die großen Räume waren unten der Bier-Wirtschaftsraum und oben ein Festsaal. Es wurde auch Brot gebacken. So war das jetzige Bad, damals noch nicht erfunden, eine Mehlkammer.
Die meisten Menschen hatten damals nicht mehr Privateigentum, als sie an Kleidung am Leib trugen.
Der Boden des Hauses bestand und besteht (wird erhalten) aus Schlossdielen. Die waren gewachst, nahezu unbehandelt.
Zu dieser Zeit gab es kaum Möbel. Wie berichtet, handelte es sich um eine wohlhabende Familie, die das Haus erbaute. Ein original Langmöbel ist noch vorhanden. Die Möbel waren, außer in guten Häusern, wo sie furniert waren, allesamt aus Weichholz und bemalt.
Da wir uns im Wohnen zeitgenössischen Komfort wünschen, wollen wir mehr Licht, mehr Helligkeit. Mit dem Gedanken, Leinölfarben zu verwenden haben wir uns auch getragen. Das ist aber unglaublich aufwendig. Letztendlich sind wir davon abgekommen, da die Leinölfarbe ohne Sonnenlicht gelblich wird.
Alle Türen und Holzteile sind mittlerweile mit Acrylfarbe in Weiß gestrichen, das macht sich sehr gut.
Wir sind bemüht, den Charakter des Hauses weitgehend zu erhalten.
Eine Treppe aus Mahagoni im Hausplatz habe ich zurückgebaut und durch eine Treppe aus Lerchenholz ersetzt.
Herzliche Grüße
Heinz

Ja, der Staub, Y,
ich bin nicht so begeistert vom Staubwischen. Daher eher Türen ;O)
Nachtrag: Es wird alles selbst gebaut. Auch die Schubladen mit Schwalbenschwanzverzinkung. Alles aus Holz.

Vielen Dank für die detaillierte Beschreibung des Hauses, Heinz!
Jetzt kann ich mir etwas darunter vorstellen. Es muß ein sehr schönes Haus sein 😄.
Für mich ist jedes Haus ein lebendiger Organismus. Deshalb muß nicht nur der Bewohner sich in seinem Haus wohlfühlen, sondern das Haus muß auch seine Bewohner mögen. Nichts ist schlimmer, als ein trauriges Haus! Niedergemacht, kaputtsaniert, vernachlässigt und lieblos behandelt oder von Anfang an achtlos zusammengeschustert... Irgendwann wehrt sich das Haus und drangsaliert dann seine Bewohner!
Mein altes Bahnhaus war so ein trauriges Haus....die Hälfte des Gebäudes, das ich bewohne, ist wieder froh geworden, weil sie geliebt wird!
Die zweite Hälfte ist sehr vernachlässigt worden und wird nicht wertgeschätzt. Die Haushälfte ist sterbenskrank....
Ich bin dabei, sie zu erwerben und zu sanieren. Das wird eine große Anstrengung für mich, denn ich bin weder reich noch gesund. Aber das Haus bittet um Hilfe.
Helfe ich dem Haus, wieder heil und hübsch zu werden, so wird es mir helfen, meine Sammlungen ansprechend unterzubringen...
So einfach ist das!
Freundliche Grüße von Claudia

Die Leiter ist der Gag, du brauchst auch nur die ersten vier Stufen, die seitlichen
Holme sind zum festhalten, abstützen wenn du ganz oben ein Buch suchst...
Die herausziehbaren Zwischenböden sind klasse, empfehle ich auch...
Die Einteilung der gesamten Wand ist euch überlassen, du kannst auch nur links
und rechts Bücher planen, von unten bis oben, und dazwischen die Vitrinen...
Zusammenhängende Vitrinen sind natürlich wichtig wenn du mal einen ganzen
Zug hinter Glas sehen willst...
Bücher gehören für mich nicht hinter Glas, Bücher beleben den Schrank, Staub
gehört dazu und dieser muss halt mal gelegentlich abgesaugt werden, aber
wenn du kostbare Bücher hast, ja dann kommen sie hinter Glas...
Wenn du die gesamte Wand in weiss halten willst, könntest du bei den
Schubladen den Mut zur Farbe zeigen, alle Läden in verschiedenen Farbtönen...
Viel Spass bei der Planung und Ausführung,
mit GRüssen Georg

Hallo Claudia,
Zitat von cmnhorsebreeder im Beitrag #14Es gibt besondere Orte, zu denen fühlen sich Menschen hingezogen. Heute würde man "begehrte Baulage" dazu sagen. Tatsächlich spielt mehr als nur gutes Sonnenlicht und gute Aussicht eine Rolle.
Mein altes Bahnhaus war so ein trauriges Haus....die Hälfte des Gebäudes, das ich bewohne, ist wieder froh geworden, weil sie geliebt wird!
Besondere Menschen können aus Häuser besondere Häuser machen, in dem sie es bewohnen und gestalten.
Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Georg,
die Ausziehböden stehen auf der Wunschliste. Ich besitze bereits einen Vitrinenschrank. Er hat durchgehende Regalböden. Das ist sehr vorteilhaft für die Präsentation von Zügen. Ich brauche aber noch eine Möglichkeit, die Abschnitte auf Wunsch veränderlich unterteilen zu können, um Bücher unter zu bringen.
Jetzt geht es an die Materialplanung. Dazu muss ich eine genaue Zuschnittliste erstellen. Das Material kommt in Platten 1,1 x 5,2 Meter. Ich muss also wissen, wie viele Platten ich benötige.
Noch ungeklärt ist die Beleuchtung und die Elektrik. Nachdem der Schrank eine gesamte Wand vereinnahmt, fallen dort sämtliche Steckdosen weg. Wenn ich eine Beleuchtung vorsehen möchte, muss ich an die Kabelführung denken.
Doch zunächst muss das Material bestellt werden. Es hat Lieferzeit.
Herzliche Grüße
Heinz

Moin. Zur Beleuchtung bieten sich doch LED-Lichtstreifen an. Die kann man beliebig kürzen, sie werden nicht warm, brauchen wenig Strom und das/die Netzteile lassen sich auch abgesetzt unterbringen, so daß nur dünne Schwachstromkabel gezogen werden müßten. Das sollte kein Problem sein. Sehr intetessant finde ich dabei die Beleuchtungen, wo die LED hinter die Glasböden kommen und das Licht mit Hilfe der Glasböden gleichmäßig streuen. Wäre bestimmt mal ne Überlegung wert.
Ciao Steffen

Hallo Steffen,
vielen Dank, an LED-Streifen habe ich auch schon gedacht. Ich muss mir mal welche besorgen und sehen, wie sie leuchten.
Ich hatte das schon einmal vor. Da ich aber alles sehr ordentlich gemacht haben möchte, hatte ich nach einem System Ausschau gehalten, das alle Verbindungsmöglichkeiten mitbringt. Die Teile waren nirgends vorrätig und überdies war das System sehr teuer. Daher hatte ich es nicht weiter verfolgt.
Glasböden sind aufgrund der hohen Kosten nicht vorgesehen.
Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,
natürlich fallen die Steckdosen weg wenn du eine komplette neue Regalwand davor baust,
aber da hätte ich eine Möglichkeit.... unten im Sockelbereich, der ca. 3 cm eingerückt ist,
an den Enden je eine Doppelsteckdose einbauen, das ist von Vorteil wenn du staubsaugst
oder den Tannenbaum beleuchten willst, ausserdem sehr nützlich solltest du eines Tages
deine Bahn mal auf dem Boden aufbauen, dann musst du daran denken wie hoch die
Steckdose ist, entsprechend hoch ist die Sockelleiste...
mit GRüssen Georg

Ich nochmal. Die Idee mit den Steckdosen in der Sockelleiste ist gut. Dann würde ich aber auch noch in den Vitrinen an den Seiten in den Ecken ein paar Steckdosen mit einplanen. So ließen sich Funktionsmodelle auch mal betreiben.
Ciao Steffen

Hallo Heinz,
du und Sabine seid vielleicht nicht die verrückten Farbenliebhaber, deshalb zeige ich
euch nur ein kleines Regal nach meinem Gusto, schwedisches Möbelhaus...
...ich liebe Farben, bunt ist die Welt so auch meine Möbel, die Uhr habe ich selbst
eingebaut, mein Esstisch hat auch fünf verschiedene Stühle, Biderrahmen sind bei
mir alte Fenster mit Sprossen, quer aufgehängt und hinter den Glasscheiben sind
meine Bilder...
...ist alles ein wenig ausgeflippt, aber ich habe mich immer aufgeregt wenn ich
im Möbelhaus die Esstische gesehen habe, sechs feine gleiche Stühle, alle Bilderrahmen
vergoldet, Regale weiss... nun, ich will auch nicht dagegen meckern, alles kann
harmonisch zusammen passen, dann bin ich derjenige der unorthodox mit
Einrichtungen hantiert, was soll´s, mir gefällt es...
mit GRüssen Georg

Hallo Georg,
vielen Dank für die Anregungen. Ich werde auf jeden Fall seitlich beim Durchgang Steckdosen setzen.
Einen Sockel habe ich bei meiner Planung noch nicht vorgesehen. Da muss ich nachbessern. Die Türen werden mit Zapfenbändern versehen. Da brauche ich ohnehin einen Sockel, zumindest einen Rahmen.
Hier ist ein Beispiel eines Wandschrankes mit Fitschenbänder und aufgesetzten (überfälzten) Türen, im Gästezimmer.
Hier ein Beispiel mit Zapfenbänder und zurückspringend angeschlagenen Türen, Elektroschrank.
Der Vitrinenschrank soll glatte Füllungen bekommen und nur an den Türen eine Viertelstab-Verzierung, also recht schlicht in der Ausführung.
Herzliche Grüße
Heinz

Sockel ist bei Türen unten absolut wichtig. Schon wegen der Zehen beim Türöffnen.
Steckdosen hätte ich auch so vorgeschlagen.
Als Beleuchtung bieten sich LED Lichtleisten an. Verdeckt unter den Böden. Damit blendfrei.
Wenn du fertig bist mit deinem Schrank schicke ich dir meinen Plan fürs Wohnzimmer. Wenn du einmal dabei bist.....

Das sind schon schicke Sachen die du baust, du siehst dass die Aufträge langsam kommen...
würde mich freuen wenn du weiter berichtest, viel Glück und gutes Gelingen,
mit GRüssen georg