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Eine Anlage im alten Stil aufzubauen, ist reizvoll, aber wohin damit, wenn sie fertig ist?
Also haben wir uns im Freundeskreis mal über eine überirdische Verkabelung temporär aufgebauter Anlagen unterhalten, die optisch nicht stört. Kabel zwischen den Gleisen dominieren auf Fotos schnell den Gesamteindruck, bunte Kabel erst recht. Das gleiche Konzept soll auch für temporäre Ausstellungsanlagen Anwendung finden. Deshalb soll der Aufwand in einer wiederverwendbaren Lösung münden.
Statt auf elektrische Weichen und Signale zu verzichten, sollen deren Kabel auf ansprechende Weise versteckt werden. Jede Verletzung der Tischoberfläche soll unterbleiben. Auch Kleben kommt nicht infrage.
Unser Lösungsansatz geht jetzt dahin, dass wir dünne Kabelkanäle mit quadratischem Querschnitt, wie sie bei der Aufputzinstallation verwendet werden, in grau beschaffen. Sind nur ganz wenige Kabel zu tarnen, genügen die Deckleisten dieser Kanäle. Müssen jedoch Steckverbinder kaschiert werden, wird der ganze Kabelkanal genutzt.
Statt alle Kabel auf möglichst direktem Weg an ein zentrales Stellpult zu führen, können einige Bedienelemente der temporären Anlage irgendwo aufgestellt und gut getarnt werden. Dazu dienen kleine Gebäude, unter denen Stellpulte, Verteiler oder Steckverbinder verschwinden. Solche Gebäude haben keine Bodenplatte und stehen auf Fundamenten, die ebenfalls aus Kabelkanal-Material zugeschnitten werden. Vorsorglich haben diese Fundamente auf jeder Gebäudeseite zwei Öffnungen, an die Kabelkanäle anschließen können, falls erforderlich.
Die Größe der Gebäudefundamente richtet sich nach den Schaltelementen, die darin untergebracht werden sollen und nach dem Grundriss des Gebäudes, das dieses Geheimnis verbirgt.
Nach anfänglicher Unschlüssigkeit, welche Gebäude infrage kommen, haben wir Schrankenwärterhäuschen aus Blech zusammengesucht und beraten, welche für welchen Zweck geeignet sind.
Die meisten aus dem Hause Märklin könnten gerade mal einige Steckverbinder tarnen. Das perfekte Häuschen, um ein Märklin Stellpult zu verbergen, haben wir noch nicht, denn man muss auch den Rückraum der Steckplätze berücksichtigen, damit man Stecker abziehen und neu stecken kann. Gerade bei temporären Anlagen ist das bedeutsam.
Gerne lassen wir uns von Vorschlägen inspirieren. Die Gebäude müssen nicht von Märklin sein, jedoch erschwinglich und dennoch stilecht für Anlagen der Jahre 1935 bis ca. 1965.
Wenn wir erste Resultate vorzuzeigen haben, stellen wir gerne Bilder ein.
Hallo Anselm,
das Thema der elektrischen Verkabelung von temporären Anlagen beschäftigt mich auch schon einige Zeit. Darum möchte ich auch hier zu Deinen vorgebrachten Ideen und Vorschlägen meine Gedanken äußern:
Das "Verstecken" der Kabel in Kanälen aus Kunststoff finde ich optisch nicht zur Anlage passend. Auch die Funtionstüchtigkeit sehe ich nicht gewährleistet, da die Kabel und Drähte durch Eigenverwindungen derart Kraft entwickeln können, dass der Kabelkanal sich ebenfalls verdreht. Stilechter finde ich solche Art von Kanelkanälen aus Holz - grau lackiert. Diese könnten U-Profile sein mit einer entsprechend festsitzenden Abdeckung. Dass diese Lösung Bastelaufwand bedeutet, ist klar. Eine mögliche Verdrehung ist aber auch nicht ausgeschlossen.
Eine andere Möglichkeit wären "Landschaftsinseln". Eine Sperrholzplatte mit entsprechenden Einfräsungen von unten. Diese kleinen Platten können Bodenplatten von Gebäudegruppen, Straßen, Telegrafenmastreihen, Strommastreihen, Baumreihen usw. sein.
Für temporäre Anlagen bietet sich auch der feste Aufbau von Weichenstraßen einschließlich der zugehörigen Verkabelung auf Sperrholz an. Wenn die Grundplatte nur rund 5 mm hoch ist, kann man die Gleise durch Befeilen der Trasse absenken, so dass es mit der Tischplatte bündig wird. Etwas Arbeit, aber funktionssicher.
Taster und Schalter unter Gebäuden zu verstecken, ist für deren ständige Benutzung nicht praktikabel. Die Gebäude werden ständig hochgenommen und stehen spätestens nach dem zehnten Schalten dauerhaft daneben.
Wenn Du dieses Versteckspiel magst, wären im Falle von Blechgebäuden Räucherhäuschen aus der DDR eine Alternative. Diese sind zwar als Räucherhäuschen nicht so toll geeignet, da sie tierisch heiß werden, als Anlagendeko auf Anlagen in dem von Dir genannten Zeitbereich aber ganz gut. Diese Gebäude sind komplett aus Blech mit ausgestanzten Fenstern, bunt lackiert, "Einfamilienhäuser" im Stil von zeittypischen Siedlungshäusern, und recht klein (was auch wieder für die damals zeittypische Zubehörgröße spricht) und haben eine kleine Bodenplatte ebenfalls aus Blech. Diese Räucherhäuschen werden immer noch hergestellt und ein derartiges "Neubaugebiet" mit mehreren hundert Einfamilienhäusern dürfte kein Beschaffungsproblem sein. :-) Es gibt auch verschiedene Varianten der Gebäude hinsichtlich der Fenster, mit und ohne Glitterschnee (damit sind auch temporäre Winteranlagen möglich), in allen möglichen und unmöglichen Farben - und zum Teil sogar mit Schaniern von der Bodenplatte klappbar.
Viele Grüße
Christian

Hallo,
zum Thema Blechhäuschen möchte ich nochmal den Hinweis auf die
Crottendorfer Varianten geben, die sind durchaus erschwinglich.
http://shop.crottendorfer-raeucherkerzen...p791n9c3kha2bg6
Auf der TRIXSTADT-Anlage kommen derartige Häuser auch zum Einsatz (unten links).
Zur Verkabelung empfehlen sich die alten Steckerleisten von Kibri oder anderen Herstellern
sowie alte Textilkabel (zur Not nimmt man schwarz ummantelte Litze).
Hallo,
genau diese Häuser meinte ich. Wobei die von Dieter gezeigten Exemplare arg dekoriert sind. Ein bißchen schlichter wirkt viel besser.
Viele Grüße
Christian

Hallo Christian,
Du hast recht, die sind wirklich etwas arg dekoriert.
Andererseits war das ein Schnäppchen, gab es vor 3 oder 4 Jahren
zu Weihnachten im Netto-Markt als Weihnachtsdeko für 1,99 pro Stück.
In der aktuellen Crottendorfer Liste scheinen die Modelle "Rotkäppchen"
und "Gestiefelter Kater" recht brauchbar zu sein.

Was für Bodenabmessungen haben die denn? Das wäre im Wortsinne maßgeblich.

Hallo LGA,
die originale Ausführung (noch mit EVP 0.90 auf dem Boden) hat einen Sockel
mit 58 x 58 x 5 mm, das Gebäude hat die Kantenmaße 52 x 52 mm, die Traufhöhe
liegt bei 28 mm über Sockel, der First bei 56 mm über Sockel.
Die später produzierten Roocherhaasl dürften die gleichen Maße haben (könnte ich
derzeit nur mit größerer Kistenumschichtung verifizieren).