Historische Modellbahnen » Technik und Problemlösungen » Elektrik » Frage: Elektrische Bahnschranke, elektrisches Läutwerk ansteuern. Wie geht das?

Hallo,
neu in der Sammlung sind nun eine Bing Schranke mit elektrischer Auslösung und ein Läutewerk von Bing, ebenfalls elektrisch.
Ich möchte gerne, dass im Fahrbetrieb beide Modelle durch den vorbeifahrenden Zug ausgelöst werden. Leider sind im Moment alle Bing Kataloge verpackt, so dass ich nicht nach sehen kann, ob Bing entsprechende Anschlussgleise angeboten hat.
Hat jemand Erfahrung damit? Wie werden sie angesteuert?
Ich stelle mir vor, dass ich ein Gleis umbauen könnte. Wenn ich die Modelle fest an die Mittelschiene anschließe und eine äußere Schiene kürze und mittels Holzstifte oder Kunststoffstifte verbinde, daran die zweite Leitung der Modelle anschließe, wird die Verbindung über die Räder des Zuges und der Stromfluss hergestellt.
Liege ich richtig?
Herzliche Grüße
Heinz

Moin. Sollte gehen, wäre mir zu umständlich. Ein kleines Federblech auf der Innenseite von unten neben die Schiene, wo dann Schiene-Lauffläche-Spurkranz-Kontakt verbindet, sollte sich einfacher realisieren lassen. Und Du bräuchtest nicht mal eine Schiene zu zerschneiden.

Heinz, ja, genau so geht das. Aber du musst die eine Außenschiene noch gegen die Schwellen isolieren. Dann fließt der Strom von der Mittelschiene über das angeschlossene teil zur isolierten Außenschiene und über die Räder zur stromführenden Außenschiene.
Der Nachteil dieser Schaltung ist die Abhängigkeit vom Fahrstrom. Schleicht die Lok, dann geht die Schranke nicht runter.
Ich finde aber die Bravo-Schaltung von Kibri besser. Die hat nur den Nachteil, dass die unterschiedlich schweren Züge die Teile unterschiedlich schalten.
Dafür ist es Spielzeug.

Hallo Steffen,
an ein Federblech habe ich auch schon gedacht. Vielleicht an der Mittelschiene? Doch wie befestigen?
Herzliche Grüße
Heinz

An der Mittelschiene ginge das mit dem Blech nur, wenn es genau so hoch ist. Sonst schafft der Schleifer keine Verbindung. Deshalb kam ich auf Außenschiene, da kann er tiefer liegen und der Spurkranz schafft trotzdem den Kontakt. Wie hätten/haben es die Altvorderen gebaut? Wahrscheinlich mit Hilfe einer Holzschwelle. Zwei Schienen sind da, um mit Klammern o.ä. die Schwelle zu befestigen und neben der dritten Schiene sitzt der Kontakt. Ne Metallschwelle ginge natürlich auch, wenn man die Schienen alle isoliert. Wenn die Schranken leichtgängig und die Schrankenbäume gut austariert sind, geht das auch schon mit geringer Spannung. Kleines Hilfsrelais wäre natürlich immer möglich, dann aber gleich mit Abfallverzögerung, damit der Sabotagebalken auch wirklich erst kurz nach dem letzten Wagen öffnet. Alternativ wäre ein vollständig isolierter Taster (o.a. selbstrückstellender Kontakt), der mit beliebiger Spannung betrieben werden kann und vom Rad/Spurkranz betätigt wird. Das wird aber fummelig.

Die Teile von Bing benötigen doch einen längeren Spannungsimpuls. Nicht nur im Moment. Mit moderner Technik kann man natürlich viel zaubern.
Heinz, kläre doch bitte erstmal was Du selbst willst. Antike Bingtechnik oder Hinweise auf moderne Technik?

Moin Y. Zählst Du Relais schon zu moderner Technik? Abfallverzögerung wurde früher mit einem kleinen Kupferring auf dem Kern des Relais gemacht. Sollte ausreichen, damit die Schranke zuverlässig geschlossen bleibt. Das wäre in meinen Augen noch nichts modernes und damit authentisch.
Modern würde das mit Reed-Kontakt, Hall-Sensor oder Lichtschranke gehen. Wäre aber nicht so mein Ding.

Hallo Ypsilon,
zunächst interessiert mich, wie die Teile im Original angesteuert wurden und ob es spezielle Anschlussschienen gab.
Danach würde ich versuchen, die original Teile zu ergattern oder in ähnlicher Form nachzubauen.
Herzliche Grüße
Heinz

Ja, Steffen,
da sind wir einer Meinung. Ich würde eine rein elektromechanische Lösung bevorzugen. Wenn ein Schalter vonnöten wäre, würde ich ihn ohne Verwendung von Kunststoff bauen.
Herzliche Grüße
Heinz

Ein Relais ist moderne Technik für eine Bing-Spielzeugbahn. Denn das wurde ja nicht ursprünglich verwendet. Wobei ein Relais ansich natürlich auch schon wieder antik ist. Man kann die Welt immer verschieden sehen....
Hallo,
man nehme die "elektrische Schiene mit Stromunterbrechung" Nr 12/742/0.
Aus dem Bing Katalog 1930 : Diese Schiene wird jeweils vor einem Signal oder einer Barriere oder einer Läutebude in die Gleisanlage angefügt. Solange der Zug über diese Schiene fährt, treten die nach der Unterbrecherschiene angebrachten Einrichtungen durch die Spezialanordnung als "elektro-magnetisch" betriebenen Organe automatisch in Tätigkeit.
Entspricht so genau der ersten Idee von Heinz. Der Einwand von Ypsilon ist aber dabei berechtigt, es funktioniert in Abhängigkeit von der gefahrenen Geschwindigkeit. Alledings lässt sich das mit den meisten Modellbahntrafos umgehen, wie es auch bei Märklin H0 mit gleichem Gleis zum Standard gehört. Diese Trafos haben normalerweise eine geregelte Spannung zum Fahren und eine ungeregelte Spannung für Licht mit einem gemeinsamen 0. Also versorgt man die Magnetartikel einfach mit der ungeregelten Spannung und schaltet mit dem 0 der Schiene. Man muss dabei nur eben auf die Polung auchten.
mit bestem Gruß
Arne