#1 Weihnachten 1948 von Eisenbahner 16.12.2020 15:09

avatar

Hallo zusammen,
heute genau vor 10 Jahren habe ich diesen Artikel im FAM geschrieben.
Weihnachten 1948 war damals ein Schlüsselerlebnis für viele Modellbahner,
es gab wieder etwas zu kaufen, was das Modellbahner Herz erfreute.
Genauso wie bei diesem damals 16 jährigen Jungen.
Ich habe diesen Beitrag mal aus der Versenkung geholt:


Zum Weihnachtsfest 1948 gab es wieder Märklin für die breitere Kundschaft, wenn man sie sich für die Kinder leisten konnte.
Einem heute 78 Jahre alten Herrn wurde an diesem Weihnachtsfest als 16jähriger Junge diese Freude zuteil.
Einige Kinder bekamen eine kleine Märklin Bahn, aber was ihm da geschenkt wurde, übertraf seine kühnsten Träume.
Er bekam "die große Zugpackung mit großer Dampflok und E-Lok, Personenwagen, Signal, Weichen und vielen Schienen", so der Originalton.
Diese Zugpackung ist auch heute noch in sehr gutem Zustand, "er hat sie immer pfleglich behandelt".

Es ist die Zugpackung HR 841/4 N, die ein halbes Jahr nach der Währungsreform den stolzen Preis von 175,- DM kostete.
Wenn man sich den Inhalt der Kiste genau anschaut, erkennt man viele Details:
Sie hat die Ausmaße von 75 x 31 cm und war nach der Packung SK 851/4 N die größte und umfangreichste Zugpackung damals.
Die Wagen sind alle wie in der SK-Packung einzeln noch mal in Wagenkartons verpackt.
Es ist noch kein Doppelstockkarton, bei dem die Fahrzeuge oben und das Zubehör unten liegt, sondern der alte, breite Karton.
Das Kartonbild auf dem Deckel ist noch das alte Bild von den VK-Kisten.
Eigentlich müsste auf der Seite des Kartons der Märklin Aufkleber mit der Artikelnummer zu finden sein, aber von einem Aufkleber ist nichts zu sehen,
auch keine Beschädigung oder ein Abriss des Aufklebers, dort hat nie etwas geklebt.
Dieser Karton wurde auch für die sehr seltene Zugpackung MS 841/4 verwandt, die den gleichen Inhalt hatte.
Eine MS 800 war ebenfalls Weihnachten 1948 als zweite Lok mit in dieser Kiste drin und das erste Heft der MIBA!
Man kann sich wohl die großen Augen des 16jährigen vorstellen.

Ich habe mit Erlaubnis einige Bilder machen können:




Innenseite des Kartondeckels













Karton 341 mit Stempel 46/1
Karton 342 mit Stempel 46/3
Karton 343 mit Stempel 46/4
Karton 344 mit Stempel 48/10 auf dem Deckel



schwarzes Weichenstellpult 474/4 von 1947 mit grünen Anschluss Buchsen



Signal 442 G mit Kontaktgleis 3600 KPN und Unterbrechergleis 3600 UN






die MS 800 mit dunkelroten Rädern

[

der komplette Karton, wie er Weihnachten 1948 geschenkt wurde.



das erste Heft der MIBA vom September 1948

Dazu existiert auch noch der alte Trafo 280 A in blau in erster Ausführung mit rosa Beschreibung und Stempel 11/48 auf dem Karton.

Ein wirklicher Traum!

-----------------------------------------


Der damals 16 Jährige ist leider vor einigen Jahren verstorben und seit dieser Zeit hat diese Zugpackung ein neues Zuhause.


Gruß und
bleibt gesund!

Hans-Gerd

#2 RE: Weihnachten 1948 von Eisenbahner 16.12.2020 17:55

avatar

https://up.picr.de/40096485hy.jpg

... wenn ich mir die beiden Kartons rechts ansehe, müsste zwischen den Quartalen 46/1
und 46/3 eine Änderung der Etiketten und der Buchstabengröße stattgefunden haben.

Anzumerken ist auch noch, dass die drei Rautenkartons die schräge Raute haben, also
nicht die gerade Raute, die seit Anfang der 1940er in den ersten Kriegsjahren angewandt
und ca. 1949 in Restbeständen aufgebraucht wurde, bevor 1950 Märklin wieder die schräge
Raute benutzte, die vorher bis ca. 1940/41 eingesetzt wurde.

Ich vermute, dass es sich hier um alte Karton Restbestände handelte, die vielleicht für den
Export in die Schweiz oder für amer. PX-Läden vorgehalten wurden und dann doch nicht
verkauft worden ist und daher den Weg in diese ersten Zug Zusammenstellungen gefunden
haben, die nach der Währungsreform verkauft wurden, wie manches andere in dieser Packung,
auch das Signal.


Gruß
Hans-Gerd

#3 RE: Weihnachten 1948 von WolKo 16.12.2020 18:22

Hallo Hans-Gerd,
eine wunderschöne Geschichte die Du uns hier präsentiert hast. Authentisch, traumhafter Zustand, aus Erstbesitz von jemanden den man
kannte. Der Mann war gemäß Deiner Schilderung Jahrgang 1932, also wie mein ältester Bruder. Diese Familie muss wohl ziemlich gut
situiert gewesen sein, damit ein solch wertvolles Geschenk 6 Monate nach der Währungsreform möglich war. Vielen Dank, dass Du uns
dies hier gezeigt hast, verbunden mit den tollen Bildern. Da lebt mein altes H0-Herz wieder richtig auf. Ich hoffe sehr, dass die Sachen
nun bei Dir gelandet sind. Ferner hoffe ich, dass wir uns wieder mal zu einem netten Stammtisch im neuen Jahr sehen werden!
Viele Grüße
Wolfgang

#4 RE: Weihnachten 1948 von Eisenbahner 26.12.2020 20:01

avatar

Hallo zusammen,
aus der gleichen Quelle wie oben, aber erst in der letzten Zeit, habe ich noch einige,
damals Weihnachten 1948, für das breite Publikum neue und begehrte Guss Güterwagen
bekommen.
Zu den sechs Güterwagen sind noch fünf originale Kartons erhalten geblieben, aufgrund
derer man schließen kann, dass sie auch aus dem Weihnachtsverkauf 1948 oder kurz danach
stammen.
Wagen 315 ist noch aus der frühen Serie, bei dem aber nicht 315 sondern 311 über den
durchgehenden Bretterfugen steht.
Die Wagen sind in fast neuwertigem Zustand, als hätte nie jemand damit richtig gespielt.
Was auch auffällt, sie haben alle silberfarbene Räder und die Wagenböden, außer 320, haben
nach der damaligen Fertigungsmethode bei Märklin, die genietete Pufferbohle.







































Bei den drei Kartons auf der linken Seite fällt auf, dass alle drei Rollenstempel vom gleichen
Kontrolleur stammen und vielleicht auch alle zur gleichen Zeit gestempelt wurden, nämlich
im November 1948.
Beim Karton 315 b fehlt leider der Rollenstempel, beim Karton 320 fehlt der Kartondeckel,
auf dem, analog der drei anderen Kartons, der Rollenstempel gestanden hätte.



Frohe Weihnachten an alle

Hans-Gerd

#5 RE: Weihnachten 1948 von ancella1039 27.12.2020 22:46

avatar

Hallo Gert

danke fürs zeigen ,kenne den artikel von früher .
die raute kartons und stempel sind okee , das etiket und beiger OVP würden ende 1946 eingestezt für die Kartofelwagen , bis mitte 1947 dann verschwanden diese wieder .
aus einer anderen auktion wie sich das diese startersets mega selten sind und aus rest beständen von 2 jahren ( oder weiss ich was ) zusammen gestellt wurden .
was mir intteresant wäre , ist das rote papier mit lochmuster oder schuppenmusten , wenn lochmuster ,könnte es sein das auch 1941/1942 diese startersets verkauft würden , auch im krieg war vieles vorhanden , durch viel info TV weis ich das vieles vorhanden war , genau wie 1945 nach dem krieg fettpapier mit holzwolle drin , siehe OVP RS 800 , normal wäre diese in denn schweren kriegsjahren gebraucht für etwas anders .
mein vater ist 1938 geboren in erfurt , und er erzählt, dass erfurt nie einen richtigen krieg bekommen hat , also war da alles zu haben was es gab , nach dem krieg wurde es anders , da haben sie kartoffelschalen als suppe gekocht , oder die eisenbahn wagen mit koks briketts erklommen ,und etwas zum erwärmen geklaut ( okee organisieren hiess es damals 1946 bis ? )
buchstabengrösse ist auch 100% sowie es sein soll , paul hat öfters geschrieben ab 1946 grosser buchstabe , leider hat er nie das genaue auqrtal belegt .
auch wurde nach dem krieg glaube ich , jedenfalls habe ich es nie gefunden ein schienenpapier imdeckel inneren geklebt , auch sind mir nur bis 1940 bekannt .
später wurde die dunkel gelbe packungspappe gegen hell gelbe gewechselt , ich denke, dass sowas schon in denn kriegsjahren vorbereitet wurde ,oder es gab sowas .nur sowas zu finden ist wie ein lottegewinn , wär hatte damals soviel reichsmark übrig in denn schlimmsten jahren des kriegs um anstelle von essen , liebe eisenbahn zu kaufen .

gr thomas

Xobor Forum Software © Xobor
Datenschutz