ich bin im Besitz von zwei 20/51 (Scheibenradlok). Beim Vergleich der Loks sind mir Unterschiede aufgefallen:
- die Spule ist in der einen Lok gerade, in der anderen schräg eingebaut - die eine Lok hat Messing-Schleifer, die andere nicht - auffällig ist das "Loch" über der Bürstenplatte (ich denke, hier wurde gebastelt, um eine andere Platte einbauen zu können, denn diese hat ein "Ölreservoir", das die erste Lok nicht hat?) - der Tender der einen Lok hat kein Gwicht zwischen den Achsen (und die raschelnden Plättchen als Inhalt), der andere hat ein Gewicht zwischen den Achesen (ohne Raschelei) - der eine Tender hat die 35ger- Kupplung, der andere eine 37ger Blechhakenkupplung
Original scheint mir nur die erstgenannte Lok zu sein. Die zweite könnte ein Übergangsmodell gewesen sein: Lok 20/51 mit Tender einer 20/53. Beide Loks haben das "dünne" Fahrgestell. Die Tender sind mit dem (leider verlorenen) Splint an die Lok zu kuppeln.
Hallo Frank, gemäß Literatur "Peter Berg, Band 2 aus der Reihe Tischeisenbahnen" lässt der gezeigte Tender mit dem Gewicht zwischen den Achsen auf '37 (20/53) schliessen. Zusätzlich deuten die nun gedrehten Tenderpuffer darauf hin. Der Tender gehört aus meiner Sicht also nicht an eine 20/51. Messingschleifer wurden lange gebaut und dienen demnach nicht für eine genaue Altersbezeichnung. Messing war bei Loks aus 1935 original. Auch die Merkmale der Lok schliessen eher auf eine 20/53. Inwieweit TRIX bei Reparaturen einer 20/51 auf jüngere Teile zurückgegriffen hat, können vielleicht die Fachleute hier erläutern.
ich werde aus diesen beiden Loks nicht schlau, hier sind mehrere Merkmale durcheinander geraten.
Man muss bedenken, dass die 20/51 vor fast 90 Jahren gebaut wurde und auch die 20/53 ist nicht viel jünger. Alles was geschraubt ist, hätte in diesem Zeitraum geändert oder getauscht worden sein.
Ein selten verändertes Merkmal ist die gerade eingebaute Umschaltspule, sie ist für die 20/51 typisch. Die Scheibenräder dieser Lok sehen mir aber fast "zu neu" aus.
Die Lok mit dem aufgeschnittenen Gehäuse könnte eine 20/53 gewesen sein, der man ein 20/51 Gehäuse aufgesetzt und Scheibenräder montiert hat.
Schraub doch mal die Gehäuse beider Lokomotiven ab, dann könnte man mehr sagen.
die zweite Lok hat zwischenzeitlich den richtigen Tender bekommen. Danke für Euren Hinweis. Leider komme ich umzugsbedingt gerade nicht an die Loks heran, um sie aufzuschrauben. Das kommt aber noch.
müsste der Tender nicht auch einen roten Rahmenstrich haben, wie bei der Lok, so, wie du gezeigt, passt das nicht ganz zusammen, oder sage ich das falsch...?
müsste der Tender nicht auch einen roten Rahmenstrich haben, wie bei der Lok, so, wie du gezeigt, passt das nicht ganz zusammen, oder sage ich das falsch...?
mit GRüssen Georg
Du sagst das falsch . Anfangs hatten die Tender keinen roten Streifen auf dem Fahrgestell .
auch wenn beide Loks das dünne Fahrwerk haben: das gab es in zwei oder drei Ausführungen.
Bei dem der 20/51 und den ersten 20/53 (also 1935 und 1936) besteht der Bürstenhalter aus einer Pertinax (o. ä) Platte mit der kleineren, aufgesetzten Platte mit den Kohlenhalterungen. Die "Basisplatte" wird durch zwei Stangen befestigt, die an den Enden Gewinde tragen und jeweils mit zwei Muttern befestigt werden. Der Durchmesser beträgt geschätzt 3 oder 3,5 mm. Die kann man auf den Fotos bei der einen Lok recht gut erkennen. Die Unterschiede zwischen dem der 20/51 und dem der 20/53 sind nicht groß, aber ersteres kenne ich leider nicht persönlich.
Die zweite Ausführung (lt. Berg 1937) ist dem "dicken" Fahrwerk schon recht ähnlich. Der Bürstenhalter besteht aus Guss und dem von innen angenieteten Plättchen mit den Kohlenhalterungen, er wird von der anderen Seite her mit zwei Schrauben befestigt - wie beim späteren "dicken" Fahrwerk. Auch das kann man auf den Bildern gut erkennen. Am Gussteil des Bürstenhalters stehen (um jedes Gewindeloch herum) runde Zapfen ab (Durchmesser ca. 4mm), die in die entsprechenden Löcher am Fahrwerk gesteckt werden. Auf der anderen Seite gibt es am Fahrwerksrahmen auch viel größere Löcher (auch ca 4-5 mm), durch die die länglichen, zylindrischen Schraubenköpfe gesteckt werden. Das ist also nicht austauschbar.
Auch wenn das Gehäuse beider Loks offensichtlich 20/51er sind, das eine Fahrwerk stammt von einer 20/53 oder 20/54 oder 20/55. Da müssen natürlich noch die Scheibenradsätze eingebaut worden sein. Die Achsen der 20/51 haben zwar einen Durchmesser von 3,5 mm, die der 20/53 hingegen nur 3mm, aber das stellt ja kein Problem dar.
Das das bei Trix zur Resteverwertung gemacht wurde, kann ich mir nicht vorstellen - aber wer weiss das schon. Laut Peter Berg oder Mikado gab es wohl 20/51 mit 20/53 Fahrwerk (der erste Serie mit den Muttern), dann aber auch ohne Scheibenräder.
Die Tender? Na ja, gerade die sind ja beliebig tauschbar ...
Anfangs hatten die Tender keinen roten Streifen auf dem Fahrgestell.
Wie ist „Anfangs" zu verstehen? Bezieht sich Anfangs auf das Vorbild oder ist das produktionstechnisch bedingt die Sparversion? Desgleichen kommt auch bei Karl Bub vor, deshalb meine Frage.
Zitat von Heizer im Beitrag #8Anfangs hatten die Tender keinen roten Streifen auf dem Fahrgestell.
Wie ist „Anfangs" zu verstehen? Bezieht sich Anfangs auf das Vorbild oder ist das produktionstechnisch bedingt die Sparversion? Desgleichen kommt auch bei Karl Bub vor, deshalb meine Frage.
Viele Grüße Heizer
Hallo Heizer ,
Ich verstehe deine Frage nicht ... 1935 waren diese Trix Scheibenrad Locos brandneu , eine echte Inovation in dieser Baugröße . Das hat mit "Sparversion " rein gar nichts zu tun , das war einfach so ,bei der 1. Version dieses Modells .
Trix Locos dieses Typs und aus dieser Zeit ( 1935 - 1953 ) wurden laufend verändert , bzw. verbessert ... technisch und auch wenns ging optisch - da kann dann auch ein roter Streifen am Tender dazu gehören .
Sparversionen gab es nicht , ab 1953 hat man diese Modellreihe eingestellt und durch modellhaftere Typen ersetzt ...
na ja, auch wenn es mit den roten Streifen nix zu tun hat: das mit den produktionstechnischen "Sparversionen" ist nicht ganz von der Hand zu weisen, auch wenn sie mit Verbesserungen der Optik einhergingen. Die 20/53 hat ja modellmäßigere Radsätze, aber gleichzeitig waren die weniger aufwändig konstruiert. Die einfachen Stangen ohne Gewinde mit der gesteckten Konstruktion war sicher billiger herzustellen als das, was in der 20/51 verbaut war. Auch beim Übergang vom ersten zum zweiten Fahrwerkstyp wurden Teile eingespart, die Stangen mit den Gewinden incl. Muttern für den Bürstenhalter wurden gegen einfachere Schrauben und Gussteile ersetzt. Optisch war der Wegfall der Sicht auf die doch etwas klobigen Muttern aus damaliger Sicht sicher vorteilhaft. Ich würde es nicht "Sparversion" nennen, könnte mir aber gut vorstellen, dass hier versucht wurde produktionstechnisch zu optimieren.
Als Negativbeispiel würde ich die "Erneuerung" der E93 von der 760 auf die 22irgendwas ansehen. Fast der ganze Charm der Konstruktion wurde rausgeschmissen und produktionstechnisch ge-"streamlined", optisch gab es nur Miniverbesserungen an den Drehgestellen. Aber klar, der Aufwand, der bei der 760 getrieben wurde kostet halt und die Kunden hatten mit der E50 eine billigere Alternative. Aber mal ehrlich: hat das der E94 für den Betrieb geschadet? Zu der Zeit waren es ja, wie oben gesagt, neue Loks und keine Sammlerstücke.