Tischbahnen anderer Hersteller der Größe 00 und H0 » [Beckh] Bahnhof 73

Hallo miteinander,

in einem Konvolut erwarb ich folgenden Bahnhof:





Bei Historytoy.com habe ich ihn gefunden, allerdings mit der Jahresangabe "1930".
Das ist ja wohl nicht ganz richtig, da Ottmar Beckh erst im November 1938 die Firma von Adolf Schuhmann übernommen hat.
Anhand der Markierung müsste es aber aus der frühen Produktion von Ottmar Beckh sein.
Wo kann er eingeordnet werden, Vorkrieg oder Nachkrieg?







Ist die zweistellige Nummer"73" die richtige oder gab es auch eine dreistellige Nummer, wie bei anderen Bahnhöfen von Ottmar Beckh?
Gab es den Bahnhof mit Beleuchtung (wie bei Historytoy.com abgebildet) oder ist es eine "Bastelei am Küchentisch"?
Bei weiterer Betrachtung habe ich festgestellt, dass beide Türme und Seitenflügel jeweils aus dem selben Werkzeug stammen,
die Türme aber jeder eine eigene Lithographie hat.
Waren diese Teile eine Art Baukastensystem, aus dem weitere eigenständige Gebäude gefertigt wurden, nur mit unterschiedlicher Grundplatte?

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Beste Grüße
Axel

PS: Die Bilder sind bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen von mir gemacht worden!

Hallo Axel,

der Bahnhof hat die Nr. 73. Er wurde von Schuhmann Ende der 1930er Jahre auf den Markt gebracht. Die Angabe "1930" ist unzutreffend.
Der Bahnhof wurde von Beckh übernommen und nach 1945 neu aufgelegt.

Es ist richtig, daß die beiden Türme mit dem gleichen Werkzeug gefertigt wurden, aber unterschiedlich lithographiert sind.
Die Türme stammen von dem Bahnhof Nr. 71, ich werde ihn in den nächsten Tagen im Archiv einstellen.

Die Markung "MADE IN GERMANY" bedeutet nicht , daß dieses Ex. vor 1945 hergestellt wurde.
Nach 1945 war es wichtig, mit den noch vorhandenen Werkzeugen, dazu zählen auch die Druckplatten, überhaupt etwas auf den Markt zu bringen.
Es gab wichtigeres zu tun, als das "MADE IN GERMANY" in "MADE IN U.S. ZONE GERMANY" zu ändern.

Wichtig ist mir noch:
Ottmar Beckh übernahm 1938 nicht die Firma Adolf Schuhmann, sondern den Geschäftsbetrieb, also Maschinen, Werkzeuge, Bestände, Forderungen und Verbindlichkeiten.
Er mietete die Fabrik- und Büroräume. Das ist rechtlich und betriebswirtschaftlich ein großer Unterschied zu Übernahme einer Firma.
Die Firma Adolf Schuhmann bestand zunächst weiter, die Eigentümer meldeten ordnungsgemäß die Liquidation an.
Sh. dazu im Archiv [Beckh] Firmengeschichte.

Leider wird der Sachverhalt im Internet falsch dargestellt. (Aber die Leute glauben ja: Das steht so im Internet, das muß stimmen.)
Auch das Lexikon von Cieslik enthält den Sachverhalt nicht korrekt.

Gruß aus Nürnberg
Dieter