Moin. Die Wicklung wird sich kaum reduzieren lassen. Alleine die Spaltmaße der alten Motoren bewirkten doch einige magnetische Verluste, welche durch entsprechend starke Magnete/Spulen auszugleichen sind. PS: Öl- oder Wachspapier kam gewöhnlich nur unter die unterste Lage und unter die oberste. Unten zur Isolierung und oben/außen nur für die Optik.
Wenn ich meinem Bauchgefühl folge, wurde die Wicklung auf der linken Seite später hinzugefügt. Ober- und Unterteil sind gleichmäßig gewickelt und veredelt. Es lohnt sich, nur diese beiden Windungen sorgfältig mit einem einstellbaren Netzteil zu testen und zu sehen, welche Art von Magnetfeld erzeugt wird. Wenn nur Strom läuft, ändern Sie die Anschlüsse eines der beiden Winde. Wie stark das Feld ist, können Sie ganz einfach mit einem Metallschraubendreher testen. Hoffe das hilft
Zitat von kablech im Beitrag #25so eine Wicklung muss ich erst mal unterkriegen.
Vielleicht hat das der Vorbesitzer mit der Aufteilung der Spule gelöst. Stellt sich die Frage, warum der Motor warm wird. Möglicherweise ist der Widerstand der Spule zu hoch und es müsste ein anderer Draht gewickelt werden? Ich habe schon ein wenig geschaut und die Formeln, die ich gefunden habe, sind vollkommen unkompliziert.
Für Spezialisten
Vielleicht gibt es auch irgend wo Windungsschluss.
Ich möchte mal davon ausgehen, dass der Motor funktioniert hat. Die Fachkraft, die neu gewickelt hat, kannte sich wohl aus. Das ist daran zu erkennen, wie die Wicklungen mit einem Zwirn gepackt wurden.
Ich bin sonst nicht so, aber ich halte von dem alten Plunder hier (ausnahmsweise mal) nicht sehr viel. Eine saubere neue Wicklung kann alles vergessen machen.
Aber versuche dennoch erstmal die Wicklungen einzeln irgendwie zu prüfen.
Also, jede einzelne Wichklung hat ja einen Anfang und ein Ende. Die suchst du und ziehst sie sauber raus und beschriftest sie. Dann baust du den Motor zusammen und probierst jede einzelne Wicklung aus.
Also Wicklung 1 wird in Reihe zum Anker geschlossen. Wenn der Motor läuft (erstmal egal wie) notierst du wie Wicklung 1 angeschlossen war und wie gut der Motor läuft. Das machst Du mit allen drei Wicklungen.
Wenn der Motor mit einer Wicklung gar nicht läuft, dann ist die Wicklung futsch und muss weiter untersucht werden. Läuft der Motor mit einer Wicklung so lala und mit anderen recht gut, dann ist die lala-Wicklung sinnlos in dem ganzen Kreis. Allerdings muss man den Strom beachten. Wenn der nach oben geht, weil ja so eine Wicklung wenig ohmschen Widerstand hat, kann das natürlicj schnell den Anker überfordern. Aber das Megnetfeld hängt direkt vom Strom ab. Je höher der Strom, umso höher das Magnetfeld, umso mehr rennt der Motor. Fange also mit der Spannung langsam an, am besten mit einem Laborgerät, was auch den Strom begrenzen kann (meins schaltet bei 3,2 A ab.)
Wenn Wicklungne gut sind, aber der Motor noch schwach, kannst du die guten Wicklungen wieder in Reihe schalten. (Parallel schalten kann man auch versuchen, ist aber weitere Überlegungen wert wegen der Spannungsteilung). Mit jeder weiteren in Reihe geschalteten Wicklung, muss der Motor nicht besser laufen, weil je jede weitere Wicklung den Strom begrenzt und damit das Magnetfeld nicht erhöht.
In jedem Fall musst du genau einhalten wie die Wicklungen geschaltet werden. Also Wi 1 Anschluss A geht an Wi 2 Anschluss B. Damit sind die Spulen im magnetischen Feld richtig herum geschaltet.
Es kann ja z.B. sein, dass der Vorbesitzer eine Wicklung falsch herum angeschlossen hat, so dass die Felder gegeneinander arbeiten. N steht gegen N, S gegen S und nicht N auf S
Lieber Karl, nun habe ich Deine Malaise mit dem alten Fahrwerk siehe oben verfolgt und auch die Gegenüberstellung mit dem von mir gebauten Fahrwerk gesehen. Das hat bei mir den Reflex, ich muss da helfen ausgelöst. Schließlich hast Du mich ja auch schon mit hilfreichen Infos versorgt. Also, eine neue Wicklung für das Feld ist sicherlich hilfreich und da kann ich Dir mit Kupferlackdraht beistehen. Der für das Märklin-Replika Fahrwerk verwendete Kupferlackdraht hat die Stärke von 0,4 mm. Für ein hinreichend starkes Magnetfeld braucht man ca. 400 - 600 Windungen. Der an dem alten Feld verwendete Draht scheint dicker zu sein und durch die Isolierung mit Gewebe zusätzlich Platz zu verdrängen. In dem verfügbaren Wickelraum dürften also wesentlich weniger Drahtwindungen liegen. Das führt zu einem geringeren ohmschen Widerstand, weil kürzerer und dickerer Draht. Größerer Strom folgt daraus und dadurch entsteht Hitze und als deren Folge der verbrannte Geruch. Ein zusätzlicher Aspekt sollte untersucht werden. Die dritte Spule auf dem Querjoch scheint nachträglich von Hand dort eingebracht worden zu sein. Sie ist wesentlich unsauberer als die beiden anderen gewickelt und da wäre zu prüfen, ob sich nicht ein Anschlußfehler, wie Ypsilon ihn oben beschrieben hat, eingeschlichen hat. Die wichtige Größe für das Magnetfeld Heißt Ampere- Windungen, also, wie viel Strom fließt durch wie viele Windungen. Durch einen dünneren Draht fließt weniger Strom, aber in einen gegebenen Wickelraum passen mehr Windungen. Daraus ergibt sich die richtige Dimensionierung für die Feldwicklung. Nun breche ich hier ab, denn zunächst ist für Dich wichtig, Du kannst Lackdraht verschiedener Stärken von mir bekommen und vielleicht haben wir das Problem bis Scheyern eingegrenzt oder sogar gelöst. Herzliche Grüße Horst
Lieber Horst, vielen Dank für Deine Ratschläge und Hilfsangebote. Einen passenden Permanentmagneten werde ich wohl kaum erwischen, also ist wickeln angesagt. Erst mal, bevor ich die alten Wicklungen vom Blechpaket entferne, möchte ich wissen, wie die Wärmeentwicklungen zu erklären sind. Wie Y. vorschlägt, werde ich die Wicklungen entkoppeln und einzeln testen. Dann werde ich neue Wicklungen anfertigen und testen. Da wohl die Wicklungen oben und unten professionell gemacht wurden, möchte ich an diese Stelle(n) erst eine, dann, falls nicht ausreichend, zwei Wicklungen anbringen. Zwischen den Platinen ist 18,5mm Platz. Meine Wicklungen müssen also mindestens 1mm schlanker werden als Deine Wicklung im Märklin-Ersatz-Motor. Auch kann sie aus Platzgründen nicht ganz so lang werden. Ich vermute, es wird daher auf 2 Wicklungen hinauslaufen. Dein Angebot, mir Spulendraht zu senden, nehme ich gerne an. Ich schicke Dir eine PN mit den Anschriftsdaten. Herzliche Grüße Karl
Spule oben 2,4 Ohm..................0,3 A.............0,8 A.............1,1 A
Spule Mitte 1,7 Ohm..................0,6 A.............1,2 A.............1,7 A
Spule unten 1,5 Ohm..................0,7 A.............1,4 A.............2 A
Mit 3V werden alle Spulen schon deutlich warm. Wenn ich daran denke, dass ich beim Fahren mit der Lok zirka 12 V angelegt habe, darf ich mich nicht wundern, dass es deutlich heiß wurde.
[Edit] Von jeder einzelnen Spule wurde bereits bei 1V ein Magnetfeld erzeugt. Ich konnte ein paar Büroklammern hochheben. Also: Die einzelnen Spulen sind in Ordnung.
Habe jetzt die mittlere Spule andersrum angeschlossen, und was soll ich sagen: Der Motor läuft mit 5V problemlos und zieht nur ein halbes Ampère. Was will man mehr. Jetzt muss ich nur noch den Motor wieder unfallfrei in die Lok montieren und unter Last testen. Bin aber guter Dinge. Herzlichen Dank an alle, die mir hier (und im FAM!) mit guten Ratschlägen und Angeboten geholfen haben.. Viele Grüße Karl
Ach neeeeee. Da war die mittlere Spule tatsächlich verkehrt gepolt? Ich hatte das nur so als Jux und Variante erzählt. Da war mein Bauch mal wieder schlauer als der Kopf. Insgeheim freut mich das sehr, denn so eine alte Reparatur mit umsponnenen Drähten ist ja viel authentischer als jede neue Spule.
Die Aussage "verkehrt gepolt" kann man auch anders ausdrücken, nämlich: "falsch gewickelt". Das kommt aufs gleiche raus.
In früheren Jahren (50er / 60er in den Wirtschaftswunderzeiten) passierte das wohl öfters, besonders auch im gewerblichen Antriebs- und Motorenbau. Daraus entstand in Kreisen derer, die laufend beruflich mit elektrischen Maschinen zu tun hatten, eine spöttische Bezeichnung für einen Mitmenschen, der nicht so richtig tickte:
Es ist ein früher Motor von Bing, verwendet in einer 4-4-2T Precursor Tank ab 1911. Allerdings ist der Motor stark modifiziert worden, der ursprüngliche Permanent-Magnet wurde durch einen Feldmagneten mit Spulen ersetzt. Der Rollenschleifer wurde durch einen BUB-Skischleifer ersetzt. Es wurde ein Gleichrichter-Baustein verwendet, den es erst nach dem 2. WK gab. Ansonsten ist alles entsprechend dem Original: Rotor, Bürstenbrücke, Zahnräder, Räder, Kuppelstangen, Platine (hat mehrere zusätzliche Löcher für den Umbau und vielleicht durch Experimente bekommen).
Alles in allem habe ich wieder mal viel gelernt, auch durch eure Kommentare.
Lieber Karl, herzlichen Glückwunsch, das ist der beste Weg bei einer Reparatur, den Weg finden, den die Erbauer eines Gerätes, hier ein Fahrwerk, sich ausgedacht hatten. Du hattest darauf hingewiesen, dass die Spulen zwischen den Platinen liegen und das erklärt auch, dass die Wicklung in 3 Segmente unterteilt ist. Nun muss ich mir erstmal keine Gedanken um die Drahtmenge machen, halte aber grundsätzlich dieses Angebot aufrecht. Für die weitere Erprobung drücke ich Dir die Daumen und verbleibe mit herzlichen Grüßen Horst