[Hornby Dublo] LNER articulated coaches (Doppelwagen mit gemeinsamen Drehgestell)

Guten Abend,

auch wenn ich mein eigenes Sammeln auf TRIX konzentriere, schaue ich doch gerne mal über den
Tellerrand.

Die Hornby Dublo-Bahn wurde in Großbritannien im Jahr 1938 erstmals vorgestellt, damals bereits mit
Permanentmagnetmotor. Einzelne Lokomotiven hatten sogar noch einen Uhrwerksantrieb.

Die Wagen waren in bewährter Tinplate-Ausführung gestaltet.

Das Gleismaterial war aus Blech gefertigt und erinnert an die Produkte eines schwäbischen Herstellers.

Zu den Besonderheiten des Hornby Dublo-Programms gehören die sogenannten articulated coaches,
Reisezug-Doppeleinheiten mit gemeinsamen Mitteldrehgestell. Sie wurden von Hornby Dublo nur vor
dem Krieg produziert und waren auch in einer Zugpackung zusammen mit der A4 Stromlinienlokomotive
erhältlich.

Diese Wagen erfreuen sich heute größerer Beliebtheit, wie man in der folgenden Auktion beobachten kann:
361145208950


Von TRIX gab es diese articulated coaches leider nicht, aber derartige Anregungen kann man natürlich
aufgreifen und selber zur Tat schreiten:



Ähnlich, wie es auch beim Vorbild erfolgte, hat dieser Doppelwagen ein gemeinsames Drehgestell erhalten.
Für den Eisenbahnbetrieb bringt dies eine Reihe von Vorteilen mit sich. Bei zwei Wagen entfällt ein Drehgestell
mit zwei Radsätzen, für die weder Radsatz- noch Bremsanlagen-Wartungen eingeplant werden müssen.
Außerdem reduzieren sich Gewicht und Rollwiderstand. In England war dies in den 1920er und 1930er Jahren
übliche Praxis, es gab sogar triple units oder quad units.

Hallo Ypsilon,

bei den Briten ging das einige Jahre und wurde bis 1939 immer weiter ausgebaut, ganz schlecht
scheint das Konzept also nicht gewesen zu sein.

Hier in Berlin gibt es sogar inzwischen U-Bahnwagen, die als feste Sechswageneinheit nur zwei
Endführerstände besitzen - im Gegensatz zu drei Doppeltriebwagen, die in der Summe sechs
Endführerstände haben.

Auch hier hat man festgestellt, dass der Verzicht auf vier Endführerstände pro Zug so große
Einsparungen bei Anschaffungskosten, Wartung und Gewicht ergeben, die den Nachteil bei einem
etwaigen Ausfall eines kompletten Zuges wett machen.

Ist nicht auch der TGV so konstruiert (1 Drehgestell für 2 Wagen)?

Beispiele für derartige Gelenkdrehgestelle gibt es genug, auch in Deutschland: die SVTs, die Doppelstockwagen von LBE und Reichsbahn, viele Straßenbahnwagen etc.

Ich denke, dass dies auch von den Werkstattkonzepten und den Arbeitszeiten
in den Werkstätten (nur tagsüber oder auch in den Tagesrandzeiten) abhängt;
und natürlich von der Schadenshäufigkeit.

Heute fehlt es z.B. am Rangiererpersonal und an Zeit für Rangierarbeiten.
Da wird dann tagsüber eine schadhafte Tür mit Aufklebern versehen und
in der Betriebspause geht der Zug komplett in die Werkstatt. Oder es werden
mobile Entstörtrupps eingesetzt.

Interessant finde ich ein Beispiel im Verkehr Hamburg-Altona - Westerland.
Dort werden lokbespannte Züge eingesetzt; die Wagen sind aber als (fast)
feste Einheit gekuppelt, bei denen die Wagennummern fest aufgeklebt sind.
Selbst hier versucht man, das Aussetzen von Einzelwagen zu vermeiden.

Guten Abend,

beim abendlichen Stöbern bin ich auf eine zwar etwas zerrupfte, aber vom Inhalt sehr interessante
Hornby Dublo Zugpackung gestoßen - das ist der heilige Gral der Hornby Dublo-Sammler:

Eine Zugpackung von 1938/39 mit blauer Uhrwerks-A4 und dem LNER-Doppelwagen: 331407592711

Da sind sogar die Uhrwerksgleise ohne Mittelleiter dabei. Bei der A4 ist anzumerken, dass die
Vorkriegsausführung noch die Schürzen über dem Treibrädern besitzt. Bei der Nachkriegsausführung
wurden die Schürzen, dem Vorbild entsprechend, entfernt.

Falls jemand noch nicht weiß, was er sich unter den Tannenbaum legen soll ...

Wer weniger hoch einsteigen möchte, findet unter der folgenden Nummer einen weiteren articulated coach,
diesmal in der maroonfarbenen Ausführung der LMS: 390997342326
Dies scheint allerdings ein Eigenbau zu sein, der jedoch ganz gut gelungen ist.