Kleine Anmerkung: Die New York Central and Hudson River Railroad (NYC&HR) entstand durch Fusion 1869. Die Gesellschaft behielt diesen Namen bis 1914, als mehrere andere Gesellschaften mit der NYC&HR verschmozen wurden und (erneut) die New York Central entstand
Grüsse
Ursin
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Diese Tenderform gab es von ca. 1905 bis 1910. Danach wurde das vordere Kupplungsblech durch einen normalen beweglichen Kupplungshaken ersetzt. Und auch das Untergestell änderte sich. Der Aufbau bleibt jedoch gleich.
Die oben gezeigte Lok gehört nicht zu dem Tender sondern die Ullmann & Engelmann Nr. 1891. Zu der oben gezeigten Lok gehört der spätere Tender ohne Kupplungsblech. Da der Tender von diesem Detail abgesehen sehr ähnlich ist, passt er rein optisch natürlich trotzdem gut zu dieser Lok.
Der Übergang von einer Bauform zur nächsten ist wie immer fließend. Restbestände, auslaufende alte Serien parallel zu den neuen, alte Klischees usw. machen es schwierig, ein genaues Ende der Bauform zu bestimmen. Sicher ist lediglich, dass es die neue Form mindestens seit 1912 gab. Aber nicht vor 1910. Der Carette Katalog von 1911 liegt da genau im Übergangszeitraum.
Den Überblick bei diesen Bauformen speziell in der Übergangszeit zu behalten, ist fast unmöglich. Im Prinzip gibt es aber trotzdem ein definitives Kriterium, welcher Tender konkret zu einer bestimmten Lok dazugehört: Die späte Bauform des Tenders benötigt zum Kuppeln die späte Form des Kupplungshakens. Dieser Haken ist ein einfacher Blechhaken welcher in den Schlitz der beweglichen Tenderkupplung passt. Der frühe Tenderhaken ist hingegen ein dicker Rundstab, der nicht in den Schlitz sondern nur in das breite Loch des Kupplungsblechs der frühen Tenderform passt. Späte Tender-Versionen sind daher nicht kompatibel mit frühen Loks. Man sieht das häufig auch daran, dass der Schlitz aufgebohrt wurde, damit der dicke frühe Kupplungsstab trotzdem reinpasst.
In Bezug auf die obige US Lok der Wärterhausbahn sieht man, dass der Blechhaken viel zu dünn für den breiten Schlitz des Kupplungsblechs ist. Arne hat daher recht mit seiner Vermutung, dass die Lok jüngeren Baujahrs sein muss und zu dieser Lok die späte Tenderbauform passt.
Wie die Abbildung im Carette Katalog von 1911 zeigt, gibt es aber auch ähnliche Loks in einer früheren Bauform noch mit dem Tenderblech. Diese Kombination findet man selten, aber es gibt sie in der Tat zwischen 1910 und ca. 1912. Manche dieser seltenen frühen Varianten waren zudem auch noch schwarz und nicht grün. Ab ca. 1913 waren sie dann nicht mehr schwarz sondern grün und hatten die späte Bauform der Tenderkupplung. Ausnahmen davon gibt es leider aber auch. In der Übergangszeit ab 1910 hat Bub ziemlich viele neue Innovationen wie Elektromotoren eingeführt und die Modellpalette beträchtlich erweitert, so dass es fast unmöglich ist, da den Überblick zu behalten, wann was genau eingeführt wurde und welche Lok nun wann welche Kupplungs- bzw. Tendervariante hatte. Der konkrete dazu passende Tender lässt sich aber wie gesagt trotzdem einfach bestimmen: Ist ein dicker Kupplungststift an der Lok, ist es eine frühe Lok und es gehört die alte Tenderbauform mit Kupplungsblech dazu. Hat die Lok keinen Stift, dann ist es entsprechend eine spätere Version und die späte Tenderbauform gehört dazu.