Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen, bei einem guten Sammlerkollegen habe ich das im Bild beigefügte Spur 0 Bahnwärterhäuschen gesehen. Der Eigentümer konnte mir zur Funktion nur soviel sagen, dass eine 4 Volt Lokomotive am Wärterhäuschen angehalten und durch einen Mechanismus mit Elektromotor das Licht im Häuschen eingeschaltet und eine Glocke betätigt wird. Danach erlischt das Licht wieder und die Bahn setzt ihre Fahrt fort. Da mich interessiert, wie das alles genau funktioniert und abläuft und ob man dazu eine bestimmte Lokomotive oder Zusatzvorrichtung benötigt, wende ich mich hiermit an Euch. Kann jemand erklären wie das Wärterhäuschen genau funktioniert? Lieben Dank und liebe Grüße aus der Wetterau! Rainer
Wie es genau funktioniert kann ich leider mangels eigenem Exemplar nicht sagen, aber der grobe Ablauf ist wie folgt:
Die Bub Lokomotiven, die zu Bahnspielen wie diesem gehören, haben am rechten Zylinder einen seitlich herausragenden Stift. Dieser streift den Hebel auf dem Bild, was die Stromzufuhr unterbricht - die Lok hält an. Gleichzeitig wird ein Mechanismus aktiviert, der nach einer Weile die Unterbrechung wieder rückgängig macht. Die Lok fährt weiter.
Diese elektrische Wärterhausbahn ist überaus selten, da die Bauzeit nur von 1912-14 war. Siehe auch die Post von Frank dazu, wo eine Abbildung aus einem Händlerkatalog gezeigt ist:
Den Mechanismus stelle ich mir in etwa so vor: Die Lok löst über einen Kontakthebel den Drehmechanismus aus. Die Achse dreht sich. Dabei wird der Klöppel von unten über eine Art Wippe / „Drehscheibe" nach oben gehoben und gegen die Glocke gestoßen. Wie oft hat der Klöppel angeschlagen? Gleichzeitig erhält die Birne vermutlich über ein Kupferblech auf der Achse einen Stromkontakt und leuchtet bis der Stromkontakt durch eine weitere Drehung unterbrochen wird.
@Heizer: Ein Kupferblech auf der Achse gibt es bei diesem Bahnspiel nicht. Aber so eine Art Schalter, der über Nocken betätigt wird. Der Schalter schaltet gleichzeitig den Gleisabschnitt ab und das Licht ein. Dieser Mechanismus läuft nach Streifen des Hebels vollautomatisch ab. Die Lok bleibt auf einem isolierten Kontaktgleis stehen, es bimmelt ein paar Mal, das Licht leuchtet, und die Lok fährt weiter, wenn das isolierte Gleis wieder Strom bekommt.
PS: Der Klöppel wird nicht nach oben gestossen, sondern er wird nach unten gezogen, die Feder spannt sich und der Klöppel schnalzt danach zurück an die Bimmel.
Ist das Gleis Spur 0 oder Spur 1? Ist es vielleicht gar verstellbar? Kann man etwas zur Betriebsspannung des Teils sagen? Niedrigvolt wie im Katalog angedeutet oder gar Hochvolt (Starkstrom)?
Hallo in die Runde, lieben Dank für die Informationen, insbesondere der Link zur Dampflokomotive mit dem „Auslöser“ am Zylinder war sehr aufschlussreich. Da ich das Bahnwärterhäuschen erwerben könnte, hier die Frage ob jemand zufällig eine dafür passende Lokomotive abzugeben hätte? 😇 Liebe Grüße
@Y: Mein Exemplar der obigen elektrischen Lok hat ganz eindeutig einen 4V Motor. Die Abbildung zeigt außerdem zwei in Serie geschaltete Batterieelemente, was ebenfalls ca. 4V Ausgangsspannung entspricht.