Aus der Reihe „Wikinger auf die Bahn“ hier nun ein weiteres Kapitel.
Das Netz ist beachtlich geizig mit Bildern, die dokumentieren, wie VW seine T3 unters Volk gebracht hat. Tatsächlich schon per LKW? Wer weiß es?
Im Moba-Sortiment gibt es jedenfalls keinen zeitgenössischen Transportwagen, in dessen Hochparterre ein T3 wirklich hinein passt. Daran ändert auch nichts, dass der Offs 60 seinerzeit extra für den Transport von T2 auf beiden Ebenen konzipiert wurde. Das Roco-Modell ist jedenfalls nicht dergestalt verstellbar.
Den Exkurs über andere, ungeeignete Wagentypen spare ich mir hier, weil es ausschließlich darum ging, der erklecklichen Menge angefallener T3 ein Transportmittel zu verschaffen. Einfach auf einen anderen Typ PKW auszuweichen, wäre feige gewesen.
Ergo blieb nur die Suche nach einer anderen, bezahlbaren Lösung. Und hier ist sie:
Der Märklin 4606 ist leicht zu haben.16 Stück, von denen sich 13 als brauchbar erwiesen, konnte ich in drei Konvoluten für ca. 6,50 pro Wagen plus 2x Porto erjagen. Sicher ein Glückstreffer, auf den man zu anderen Jahreszeiten nicht zu hoffen wagt.
Tja, und wie sorgt man dafür, dass die Ladung nicht vogelwild umherhüpft?
26 Fixierungen mussten Epoche-IV-gerecht angefertigt werden. Dazu konsultierte ich einen Architekturmodell-Ausstatter namens Modulor in Berlin Kreuzberg, wo ich 2x2 mm Birnenholzprofile vorfand. Nobel geht die Welt zugrunde. Bei der Menge an Bastelarbeit lohnt sich eine Hilfsvorrichtung. Voilà:
Mit dem optischen Ergebnis bin ich sehr zufrieden.
beim Vorbild lassen sich die Stirnseiten der Niederbordwagen umklappen oder herausnehmen, so dass die Wagen mit einem Überfahrblech von einer Kopframpe aus befahren werden können. Anschließend werden die Fahrzeuge auf dem Wagen mittels entsprechender Vorichtungen, wie z. B. die von Anselm verwendeten Kanthölzer, fixiert.
Also in meiner kleinen Welt lassen sich sogar die Seitenwände dieser Wagen umklappen und die Busse fahren entweder aus eigener Kraft auf den Wagon oder werden dort per Rollbock hin verschoben.
Was interessiert mich das Vorbild, wenn ich mir was einfallen lassen kann?
Abwarten. Ich werde schon eine Verladetechnik präsentieren in der GHO.
Dann aber bitte nur zum Staunen vorbeikommen, denn Besserwisser langweilen mich nur. Es handelt sich um Spielzeug, falls ich das nochmal in Erinnerung rufen darf. Anachronismen sind das Salz in der Suppe. Das beschädigt die Leute, die immer alles ganz genau wissen wollen. Ich nenne so etwas einen teaser.
Aus Pappe, schwarz, das Gestell basteln, Löcher für die Reifen stanzen, und in den Niederbordwagen einlegen, Ladeklappen werden stirnseitig hochkant aufgestellt, zum Verladen einfach in die waagerechte drehen, so dass die Autos von Wagen zu Wagen fahren können...
In dieser Position sind die Autos mit der gesamten Seite zu sehen, die Räder müssen nur in die eingestanzten Löcher passen....
Keine schlechte Idee, was den überschaubaren Aufwand angeht. Jedoch möchte ich gar nicht von Wagen zu Wagen fahren können oder das höchstens insofern andeuten, dass mein aktuell zu beladender Wagen der letzte des Zuges ist. Denn es erscheint mir sonderbar, die Ladefläche über die dennoch sichtbaren und aufrecht stehenden Bordwände hinweg anzuheben. Für mich ist der Zug quasi fertig verladen, damit er auch jederzeit eine Runde düsen kann.
An defekten Wagen herrscht bei mir kein Mangel. Dem ranzigen Endwagen hab ich eine Stirn- und Seitenwand abgetrennt, die im abgekappten Zustand wieder angebeppt wird. Dazu wird es eine Anfahrrampe geben, die seitliches wie auch perlenschnurartiges Verladen erlauben würde. Idealerweise funktioniert diese Rampe dann ebenfalls für die 4612er Wagen.
dass das Netz mit Bildern zum Transport des T3 geizig ist, verwundert mich nicht. Denn der Großteil dieser Fahrzeuge wurde anfangs entweder von VW direkt nach den USA verschifft (dafür gab es jede Menge Überführungsfahrer nach Bremerhaven) oder ein kleiner Teil zwar an Deutsche verkauft, die diese Fahrzeuge jedoch ohne Kenntnis von VW wegen der damals noch extrem langen Lieferzeiten direkt an einen Aufkäufer abgaben, der in den USA für den T3 wegen der hohen Nachfrage einen extrem hohen Kaufpreis fordern konnte. Vor allem wurde aber auf diese Weise so mit dem VW-Käfer gehandelt. Sehr schön ist diese seinerzeitige Machenschaft in dem fiktiven Roman "Orden für die Wunderkinder" von Werner P. Zibaso nachzulesen. Zibaso hatte seinerzeit Wind von der Sache bekommen und seine Fantasie spielen lassen. Das Buch wurde später auch verfilmt.