Grüß Gott! damit es nicht zu Irritationen kommt, die Frage ist auch im Nachbarforum gestellt.
Frage zum Toilettenhäuschen.
Hallo Adventsgemeinde! Offensichtlich war ich brav, denn neben meinem Schuh stand am 07.12.19 ein Toilettenhäuschen vom Nikolaus, das ich restauriert habe. (Reinigung, Festigung des bröselnden Lackes, usw.) Die Recherche ergab, dass viele Kollegen von einem BING-Toilettenhäuschen sprechen, zumal, so die Argumentation, die Lackierung Bing-typisch sei, da diese ohne Grundierung aufgetragen ist, und zusätzlich diese Modellausführung in der "Datenbank für altes Spielzeug" https://www.historytoy.com/Bing-Toilettenhaus, als Bing-Produkt geführt wird. Da ein konkreterer, objektiverer Nachweisbeleg fehlt und diese Argumentationen nicht überzeugen, frage ich auf diesem Wege an, ob jemandem dieses Toilettenhäuschen z.B. in der Katalog-Literatur bereits begegnet ist. Die Kugeln auf dem Dach habe ich nach dem Bild in der Datenbank für altes Spielzeug ergänzt, denn sie fehlten, waren abgebrochen, wie die Reste der Lötungsstümpfe zeigten. Auch die Spülkastenzugkette ist ergänzt. Damit es nicht zu langweilig ist, hab ich das Häuschen in Szene gesetzt im Sinne eines „Bahnhoftreibens“-
Botho: das habe ich auch oft gedacht, wenn ich dies gesehen hatte oder anlässlich diverser Auktionen direkt begutachten konnte. Von der Form, der Machart und der Hand-Lackierung: wie Märklin. Aber nirgendwo bislang ein Katalog-Bild gefunden. Vielleicht hat es Märklin für Plank gemacht. In den Katalogen sind allerdings nur die späteren Versionen erwähnt, ein früher Katalog von Plank liegt mir nicht vor, nur "die anderen Nürnberger", Band 3, dort Fehlanzeige. Auch in den "Schiffmännern" bin ich nicht fündig geworden. Weder Bing, Bub oder Carette, auch nicht Schoenner. Vielleicht frühes Kibri? In Ladenburg würde man wieder schreiben: "wohl Rock & Graner". Viele Grüße Wolfgang
Das Märklin Toilettenhäuschen 2598 mit der Werbung "Jugend-Eisenbahnen sind die Besten" ist wohl ziemlich bekannt. Anscheinend hat es auch eine etwas abgespeckte Version gegeben ohne die Sichtblenden an den Stirnseiten? Die Tür befindet sich an der langen Wand. Jedenfalls hat das Auktionshaus "Ladenburger" in der Auktion 30./31. März 2012, Losnummer 1006 angeboten, siehe https://www.spielzeugauktion.de/sp4/site...x_90000050.html
Irritierend bei Rieras Häuschen ist aber die ausgestanzte Lochreihe oben an den Wänden. Da hab ich auch keine Idee.
R., es wäre vielleicht interessant, die Maßangaben beim Ladenburger mit den Maßen Deines Häuschens zu vergleichen? Viele Grüße Karl
Ja, da strömt einem ja bereits der Ammoniakfötor entgegen. Konnte ich in SZ und BS, auch Kreiensen in den 50er Jahren erleben. Selbst bei einem "intensiven imperativen Stuhldrang" fällt es schwer sich hier zu erleichtern. Beim Kibri-Pissoir sind zumindest die Belüfungsverhältnisse etwas besser. LG, Rainer
Lieber Karl, danke, eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem bleibt der Verweis auf die Sekundär-Quellen,(-Literatur.) Grundierung? Auktionatoren, von wem werden die eigentlich beraten, sind das "erfahrene Kaufleute", oder arbeiten die sich "wissenschaftlich" in die Verkaufs-Materie ein? Ich bin da unsicher, kenne sehr erfahrene Sammlerkollegen, die sich intensiv in eine solche Materie eingearbeitet haben, aber es ist fast unmöglich die gesamte Materie der letzten mehr als 100 Jahre, sicher im Hirn abgespeichert, zu überblicken. Wolkos Gedankengang ist interessant. Zünde mal eine Kerze zur Stimmungshebung an. Masse Basisplatte: 14 cm x 7,5 cm, Höhe, 13,5 cm mit meinern rekonstuierten Kugeln. LG, Rainer
Riera, unmöglich ist das nicht, die gesamte Materie im Hirn abzuspeichern. In meiner Sammlung befanden sich etwa 80.000 Bierglasuntersetzer (im Volksmund "Bierdeckel" genannt). Die hatte ich im Prinzip alle im Kopf, auch die Einzelheiten.
Wie der Bodo aus dem hohen Norden das macht, weiß ich nicht. Aber er weiß fast alles zu Märklin und sicherlich auch zu anderen Herstellern.
Noch toller ist das mit der Karolina Protsenko. 11 Jahre alt und Millionen Noten im Kopf. Siehe hier:
Hallo Udo, Du Wunderkind! kaum zu glauben, aber in der Onlinebörse taucht z.Zt. ein "Bing-Toilettenhäuschen" auf. Soviel Märklin? https://www.ebay.de/itm/altes-Bing-Toile...en/254443200810. Der Anbieter beruft sich auf Nachfrage zur Bingzuordnung auch lediglich auf die fehlende Grundierung und auf ein Fach-Auktionshaus. Gruß, R.R.
Jetzt weißt du, dass bei dir sowohl die Lampe (die ist ja bei dem hygienischen Zustand der Toilette abends unbedingt nötig) als auch der Abortdeckel fehlen. Da kannst du jetzt nachbessern. Allerdings kann es doch wohl kaum von Blumhardt sein. Zwei Blumhardt auf einmal gibt es nicht. Da geht eher die Sonne mal nicht auf. Obwohl - Blumhardt hat auch schon zu der damaligen Zeit, also vor 1898. elektrische Lampen angeboten.
Ich kann beitragen, dass ich diese Toilette - wenn es nicht gar die von Riera war - vor kurzem fast in einem Konvolut gekauft hätte, das aus einer Mischung von Carette und Bing bestand. Die Bilder habe ich leider frustriert gelöscht.
Zitat von RIERA im Beitrag #7Zünde mal eine Kerze zur Stimmungshebung an.
da rate ich zur Vorsicht. Unter Toiletten kann sich Hochexplosives entwickeln. Das wussten die Salpetersieder bestens, die im Auftrag der Landesherren im 16ten Jahrhundert auf der Suche nach dem Stoff waren. Salpeter entstand, wenn sich Exkremente der Menschen, die unter Ställen und Häuser zu finden waren, mit Kalk vermischten. Das war damals die wesentliche, quasi die einzige Quelle für ein Grundmaterial des Schwarzpulvers.
Nach der Weihnachtszeit kommt Silvester. Da freut man sich, dass Schwarzpulver erfunden wurde. Unser "Alte-Bahnen-Und-Liebhaber-Sammlerhaushalt" - das sind meine Schwägerin, meine Frau und ich - wir feiern wie im letzten Jahr auf Schloss Eggersberg, ein liebenswertes, kleines "Familienschloß" im Altmühltal. Da ist Ballern verboten. Da schauen wir in aller Ruhe und erwartungsvoll in den nächtlichen Sternenhimmel und freuen uns auf das kommende Jahr.
Udo! das wäre fatal, ein "originales Stück" nach zurechtgelegtem gusto ergänzend zu verfälschen. Bei dem meinigen ist die Stelle, an der evtl. eine ehemals vorhandene Laterne zu finden wäre, vollkommen originaler Lack erhalten. Keinerlei Spuren, dass da mal was vorhanden hätte sein können. Auch zum Clo-Deckel, keinerlei Hinweise. Auch die Klosettspülung ist variiert zu erkennen. Lediglich ein Haken zum aufhängen evtl. abzulegender Kleidung ist vorhanden. Auch die Clo-Spülung ist anders plaziert und verlaufend. Daher alles nur Spekulation. Folgerichtig muß es unterschiedliche Ausführungen gegeben haben, was wieder für zeitlich versetzt erfolgte Produktionen oder unterschiedliche Herstellungsfirmen spricht. Schlagt doch einfach zu beim Ebay-Angebot, ich nicht. Servus, Rie
auch ich stimme zu, wenn es mir auch manchmal schwer fällt. Viele Sammler, wie auch ich, wünschen sich perfekte Modelle. Wir schätzen und sammeln Spielzeuge, die viele Jahre, oft hundert Jahre und mehr alt sind. Da gibt es nichts "neues".
Spielspuren und Altersspuren gehören dazu. Das macht ja den Reiz aus, wie ich finde.
Mir gefällt die Leidenschaft und die Verbundenheit, die mich mit sehr vielen netten und interessanten Menschen zusammengeführt hat.
Gegen Märklin spricht, dass Märklin eigentlich immer einen roten Markenstempel unter dem Boden hatte. Außerdem hatte das sehr ähnliche Märklin-WC-Häuschen Nr. 2594 im Katalog von 1909 keinen durchbrochenen Streifen unter dem Dach, sondern einen durchgehenden, auf dem Toilette stand, nicht wie hier auf der Tür. Weiterhin hatte das Märklin-Häuschen zwischen den Dachpfosten einen Zierstreifen auf dem Giebel. Die dicken Bing-Kataloge von 1904 und 1912 liegen mir vor, in beiden finden sich keine Toilettenhäuschen, was natürlich nicht aussagt, dass es früher oder später von Bing so etwas gab. Grüße von elaphos
Hallo, ich bin der Meinung, das Stanzmuster ist der Schlüssel, jeder Hersteller hatte unterschiedliche Muster. Nach längerem Suchen habe ich ein Vergleichsmuster gefunden, aus dem Bub Katalog 1900.
Hallo Arne, die Spur mit dem Stanzmuster ist nicht schlecht aber das Muster von Bub ist anders, ebenso die Stanzung bei einem Aussichtswagen. Wie schon in Beitrag #3 festgestellt, gibt auch Schiffmann keinen Hinweis auf Toiletten bei Bing, Bub, Carette, Schoenner. Was die Angaben der Auktionatoren anbelangt, werden die Hinweise der Einlieferer übernommen. Im gezeigten Fall "Ladenburg" sind mir die Einlieferer wohlbekannt. Der dortige Auktionator ist sicherlich ein Kenner von Puppen und Zubehör aber die Kenntnisse in Sachen "antike Eisenbahnen" sind wohl limitiert. Viele Grüße Wolfgang
Das Toilettenhäuschen aus #1, wie Riera gezeigt, habe ich mir heute abend gegönnt, Frust und das Gefühl "Ich weiss nicht wohin" haben mich veranlasst zu bieten....
Trotzdem, es ist ein schönes und seltenes Häuschen und ich bin auch der Meinung, wie Arne schon in #20 beweist, dass es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um ein Bub Toilettenhaus handelt, wegen dem Stanzmuster, und das finde ich tatsächlich ausschlaggebend, wenn Arne ein Foto eines Bahnüberganges aus dem Jahr 1900 hervorzauberte, mit dem gleichen Stanzmuster, dann sollte das Toilettenhäuschen in ähnlichem Jahrgang hergestellt sein....
nicht ähnlich, sondern es muss das gleiche Stanzmuster sein. Dann könnte es von BUB sein.
Im Übrigen ist mir gerade eingefallen, dass ich als Kind auf der Reise von Köln nach Hof ein solches Toilettenhäuschen einmal selber benutzt habe. In der Mitte ein runder Holzdeckel mit Knauf. Und es hat schrecklich gestunken. Aber es ging nicht anders. Ein Trauma, aber ein leichtes.
Das Stanzmuster ist ein guter erster Hinweis. Allerdings verwenden die meisten Hersteller im Lauf der Jahrzehnte nicht nur ein einziges Muster, was zur Identifizierung ausreichen würde, sondern bei Bub zähle ich z.B. bei bekannten Stücken vor dem 1.WK mindestens 4 vollkommen unterschiedliche Stanzmuster. Bei anderen Herstellern ist das ähnlich. Es gibt daher bei den Herstellern einen gewissen Überlapp, was die eindeutige Zuordnung erschwert. Müller&Kadeder hat z.B. ein sehr ähnliches Stanzmuster mit zwei Rundlöchern am Ende eines Schlitzes. Zur sicheren Identifizierung müsste man im Prinzip die Stanzmuster vermessen und die Maße müssten identisch sein. Da dies meistens bei so seltenen Stücken nicht möglich ist, werden zur sicheren Identifizierung nicht nur ein einziges, sondern mehrere Merkmale benötigt. Bei dem Toilettenhäuschen fallen mir aber keine weiteren Merkmale auf, die ich irgendwie mit Bub in Verbindung bringen könnte. Insbesondere ist die mit Holzmuster bemalte Blechtüre vollkommen untypisch für Bub. Ebenso die gegossenen Dachspitzen. Eine Zuordnung zu Bub ist daher unwahrscheinlich. Ich kann es auf jeden Fall nicht positiv bestätigen. Im Prinzip kommt jeder frühe Nürnberger oder baden-württembergische Hersteller um 1900 in Frage.