...habe die Frage auch schon im FAM gestellt, aber hier lesen Mitglieder, die dort nicht mehr aktiv sind.
Ich habe eine Märklin 3021 bekommen, der ich zuerst keine große Beachtung geschenkt habe, die aber schwerer ist als ihre serienmäßigen "Schwestern". Die Lok wiegt stolze 558 Gramm, einiges mehr als bei den Anderen. Hier die Bilder...
So ein Gewicht zwischen den Drehgestellen, habe ich noch nie an einer V200 gesehen. Das gehört da sicher nicht hin, passt aber wie die "Faust aufs Auge". Das Gewicht selbst schaut nicht aus, wie am Küchentisch gebastelt. Die Bohrungen (eine ist mit Gewinde) sind auch innen brüniert, also nicht nachträglich gebohrt, der Ausschnitt für den Handschalthebel passt haargenau! Der Boden der Lok ist im Bereich, dort wo normalerweise das orginal Abdeckblech eingehängt ist, nur minimal bearbeitet. Alles ist reversibel.
Wer hat sowas schon mal gesehen? Gibt es eine Märklin Lok mit diesem Gewicht, das zufällig an der 3021 passt? Gab es vllt. einen begnadeten "Tuner", der so etwas in Serie herstellte oder herstellen wollte?
Das sind eindeutig Frässpuren. Da wurde ein in einer offenen Form abgegossenes Teil plan gefräst. Die einen Bögen entstanden auf der Vorderseite des Werkzeuges, die anderen auf der Rückseite. Das muss ein mächtiger Fräser gewesen sein. Ich gehe mal davon aus, dass sich da jemand in der Nachtschicht was zurecht gepfuscht* hat.
*Pfuschen ist was Ossi-Wort für eine private Betätigung im VEB, um sich einen Anteil am Volkseigentum zu sichern.
das sind die typischen Spuren, die beim Fräsen entstsehen, und zwar mit der Stirnseite des Fräsers. Damit wurde die Platte beidseitig plan und auf Maß abgefräst. Das kann aus "dem Vollen" passiert sein, oder war ein Gußteil, welches nachbearbeitet wurde. Die abgeschrägten Stirnseiten haben einen sehr feinen Feilstrich, oder sind gar bloß mit Schmirgelleinen bearbeitet. Jedenfalls alles sehr professionell gemacht!
Eigentlich bräuchte man bei dieser Lok nur eine kleine Bleiplatte unter dem serienmäßigen Abdeckblech an dieser Stelle kleben und hätte eine ähnlich hohe Gewichtszunahme erreicht. Also warum diese Arbeit, wenn es auch einfacher ginge?
Hallo Ypsilon,
..also Pfusch ist das ganz sicher nicht, aber da du anscheinend nicht ganz firm mit MÄRKLIN H0 bist, kommt ein Bild mit der gleichen Lok darüber und darunter abgebildet. Von oben nach unten: Bj. 10/1958, Bj. 1961/1962 (genauer weiß ich es nicht, da ohne Karton) und Bj. 02/1961.
Statt den popeligen org. Blechabdeckungen ist das gefräste Teil aber schon um Welten wertiger! Ciao, Horst
Zuhause 250m östlich des Hexenfelsens (Schweiz) mit integriertem "privat repair shop"
Zitat von tischbahn im Beitrag #4Eigentlich bräuchte man bei dieser Lok nur eine kleine Bleiplatte unter dem serienmäßigen Abdeckblech an dieser Stelle kleben und hätte eine ähnlich hohe Gewichtszunahme erreicht. Also warum diese Arbeit, wenn es auch einfacher ginge?
Guten Morgen Ich finde das gezeigte Zusatzgewicht eine gute, professionelle Arbeit. Da war ein geschickter Handwerker am Werk. Blei darf heute nicht mehr verwendet werden. Kürzlich habe ich festgestellt, dass auch die Wuchtgewichte an meinem Aute aus Zink sind (Reliefschrift Zn). Wenn der zur Verfügung stehende Platz klein ist, giesse ich aber auch heute noch passende Bleigewichte, meist in Holzformen. Als Alternative verwende ich aber auch Kupfer oder Messing.
Freundliche Grüsse LampenHans
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