Tante Corona kam spontan zu einem Besuch. Das hat mich etwas durcheinander gebracht und ich verbeulte ein Prägewerkzeug für Mauerstein.
Also muss für zwischendurch ein einfaches Projekt her.
Um 1900 war es nicht üblich, dass Handwerker sich Lesen oder Rechnen aneigneten. So muss es bei dem kleinen Projekt auch gehen. Keine komplizierten Abwicklungen, kein Taschenrechner, nicht kopfrechnen.
Alles beginnt mit einer feinen Sicke,
die ich dank eines lieben Freundes nun herstellen kann,
der eine Sickenwalze für mich überarbeitet hat.
Mit einem Streckenteiler wurden Markierungen aufgebracht
und im Handumdrehen waren die feinen Sicken eingebracht.
Nach dem Rundbiegen wurden Korrekturen vorgenommen. Der Umfang des Zeltes wird größer.
Die Sicken- und Bördelmaschine kann noch mehr...
mit ihr kann man auch schweifen.
Kleine Dellen und Faltenwurf machen gar nichts. Am "Schweifstock" wird nachgearbeitet.
alle kennen die künstlerischen Qualitäten von Bender. Sodann legte er sich ins Zeug und zeigte seine Hula Hoop Künste.
Heute wurden die Blecharbeiten abgeschlossen.
Das Zeltdach wurde auf einen Abschluss vorbereitet. Alles soll ohne elektrische Werkzeugmaschinen ausgeführt werden. Ein Kugelabschnitt wurde mit der Kugelpunze getrieben, mit der auch das Zeltdach vorbereitet wurde.
Formteile aus Guss gehören unbedingt zum Blechspielzeug. Doch für nur einen Abschluss und eine Kugel ist es zu aufwendig. Also muss moduliert werden.
Mit Lötdraht und einer Form geht es ganz passabel. Schnell nun den Fahnenmast einstecken, solange das Lot flüssig ist...
Das muss sekundenschnell gehen.
Mit der Feile wird nachgearbeitet. Es muss nicht so genau sein.
Ein Zirkuszelt ist natürlich schön bunt. Es ist also Zeit, über die Lackierung nachzudenken. Am einfachsten ist es, das Zelt und das Zeltdach zunächst zu lackieren und später zusammen zu fügen.
Hierzu wurden Halter angelötet. Das Zelt wird mit Spirituslack lackiert. Naturharze werden als Flussmittel beim Löten eingesetzt. Der Lack wird also nicht hinderlich sein.
Mit der Dreiwalzen-Rundbiegemaschine kann auch Draht rund gebogen werden.
Der Draht soll das Zelt im unteren Bereich verstärken. Der übliche Blechsockel, der den Blechmodellen Stabilität verleiht, bietet sich bei einem Zelt nicht an.
Fertig.
Die Blecharbeiten sind abgeschlossen. Nun wird grundiert und morgen lackiert.
ich habe mir überlegt, dass es viel einfacher ist, wenn das Zelt zunächst geschlossen ist. So kann ich innen lackieren und außen die Streifen abkleben und sprühen.
Dann wird der Eingang geschnitten und aufgewickelt.
die erste Schicht Lack ist aufgebracht. Ich habe mich für Bleiweiß-Ersatz, Kremerweiß, entschieden. Nicht nur, dass die erste Schicht wenig überzeugend aussah,
drang ein grell blecherner Schrei aus dem Nachbarraum.
Bender wollte Feuer speien und hat sich die Schallöffnung verglüht.
Jetzt kann er vorerst nur noch schreiben. 01000001011101010111010001110011011000110110100000100001 Er muss allerdings recht lange auf eine Antwort warten, denn er schreibt in Nullen und Einsen.
Nun war der Lack zwischen getrocknet und ich konnte weiter arbeiten.
auch ohne zu rechnen kann man sich verrechnen. Das Zelt sollte in Streifen, rot und weiß ausgeführt werden. Doch hierzu müssten die Abschnitte eine ungerade Anzahl haben. Der Schreck war groß und eine neue Gestaltung musste her.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die rot-weiße Gestaltung eher modern ist. Historische Zelte waren vorwiegend in der Farbe der Tuch-Leine.
Linien ziehen ist ein Graus für mich. Doch das musste jetzt sein.
Gold ist richtig teuer.
Für das einfache Projekt griff ich an dieser Stelle auf Modellfarbe zurück, um die Linien zu ziehen. Wie man sieht, vertragen sich Spirituslack und Modellfarbe recht gut. Goldeffekt Pigmente sind sehr kostspielig und daher wollte ich sie nicht einsetzen.
Nun ist es aber so, dass ich das Zeltdach nach dem Vor-Lackieren auflöten wollte. Das geht nicht mehr und es muss eine Lösung her.
Schrauben, nieten, kleben?
Herzliche Grüße Heinz
Nachtrag: Die gelblichen Schatten habe ich mit ungefärbtem Schellack erzeugt.
Er hat eine große Dose Comic-Grau in das Spülwasser geschüttet. "Bender, das war doch nur Spaß", sagte ich.
Zitat von ypsilon im Beitrag #14Er möchte auch weiß grundiert werden. Den Hochglanz ist er leid.
"Dein Körper, ähm, die Blechhülle, ist perfekt. Da musst du dich nicht schämen." Zum Glück ist das nicht aufgefallen, mit der Farbe. Es kamen anschließend fünf Autos in der aktuellen Modefarbe Grau.
Natürlich wird in der Werkstatt nicht nur geblödelt.
Mit grünem Erdfarbe-Pigment rieb ich eine ÖL-Kopal-Farbe an,
die mit Kopal-Lack eingestellt (verdünnt) und aufgebracht wurde.
Die Erdfarbe ergibt eine grüne Lasur, die leicht wie Metall glänzt. Der Zirkusplatz* ist fertig, muss nur noch alles trocknen.
Der Zirkus kann kommen...
Herzliche Grüße Heinz
*Der Blech-Platz wird nur für Spielertreffen benötigt. Auf den Tischauflagen fallen Figuren leicht um.
nun ja, für eine Vorstellung innen würde es wohl nicht reichen :O)
Mir ging es darum, eine Zirkusdarbietung auf der Eisenbahn in Spur 0 zu stellen. Zudem sind die Figuren kleiner als Heyde Figuren. Mit dem winzigen Zelt sehen sie größer aus. Überdies soll alles vom Platzbedarf gut unter zu bringen sein.
Die Premiere des Wanderzirkus findet am kommenden Wochenende 18./19.11.2023 bei den 25. Laufer Dampfmodelltage statt.
nun ja, für eine Vorstellung innen würde es wohl nicht reichen :O)
Mir ging es darum, eine Zirkusdarbietung auf der Eisenbahn in Spur 0 zu stellen. Zudem sind die Figuren kleiner als Heyde Figuren. Mit dem winzigen Zelt sehen sie größer aus. Überdies soll alles vom Platzbedarf gut unter zu bringen sein.
Die Premiere des Wanderzirkus findet am kommenden Wochenende 18./19.11.2023 bei den 25. Laufer Dampfmodelltage statt.
Herzliche Grüße Heinz
Ich bin gespannt auf einen Bericht leider ist es was weit weg viel Spaß dir !