Hallo zusammen, am vergangenen Sonntag war, nach der Corona Unterbrechung, wieder die jährliche Veranstaltung des MEGK ( Modelleisenbahn Gemeinschaft Kerpen-Düren) im Europa Gymnasium in der Kolpingstadt Kerpen. Es war sehr voll, viele Verkäufer waren mit ihren Spezialitäten da und auch ausstellende Vereine mit ihren großen Modulanlagen. Bei einem der Händler, der viele ältere Modelle zum Kauf anbot, bin ich dann fündig geworden. Die beiden ET 88 von Heinzl in Wechselstrom und Gleichstrom konnte ich erwerben. Die WS-Ausführung lief sehr gut, aber die =Strom-Ausführung wurde als defektes Modell verkauft. Die =Strom-Ausführung läuft daher antriebslos am Zugende mit. Die WS-Ausführung wird von einem Motor, der auch in der Märklin V 100 zu finden ist, angetrieben. Dazwischen können bis zu 5 Liliput Abteilwagen ihren Platz finden, denn auf alten Bilder sieht man den Triebzug als sehr lange Zugeinheit in dieser Wagenlänge. Hier als sechsteilige Einheit
Beide Heinzl Wagen sind in DRB Ausführung gebaut worden und beidseitig beleuchtet. Die WS-Ausführung hat rot/weißes Wechsellicht je nach Fahrtrichtung. Die defekte =Strom Ausführung bekam als Steuerwagen hinten weißes konstantes Licht, hier war ursprünglich leider kein rot weißes Wechsellicht vorhanden.
Hier einige Bilder mit einem Zwischenwagen Die Wechselstrom Ausführung, ...
... die originale Heinzl Verdrahtung mit dem Märklin V 100 Motor und Schaltrelais 20824. An beiden Seiten sind die Lichtwechsel Bausteine zu sehen.
Die ehemalige Gleichstrom Ausführung, der Motor war leider defekt.
Der elektrische Triebzug mit nur einem Zwischenwagen. Mit fünf Zwischenwagen in 2. und 3. Klasse Ausführung, incl. Postwagen, kann er fahren und hat dann eine Gesamtlänge von 1,40 m.
der Steuerwagen dürfte aber keine Stromabnehmer haben, oder Du deklarierst ihn als Triebwagen-Dummy. Die Züge mit dem ET 88 wurden ja gerne mit je einem Triebwagen vorne und hinten gefahren. Es gab insgesamt 4 Steuerwagen. Der erste war dreiachsig und wurde gleich von Anfang an mitgeliefert. Die anderen drei wurden 1932 aus Stromschinentriebwagen der Lichterfelder Vorortbahn umgebaut. Die Bezeichnung ET / EB / ES 88 trugen die Fahrzeuge ab 1941. https://www.triebwagenarchiv.de/index.php?nav=1000350&lang=de
Hallo Jürgen, danke für den Hinweis, ich hatte die falsche Wortwahl bezüglich es letzten Wagens getroffen, ich habe es im Artikel geändert. Den etwas seltsamen dreiachsigen Steuerwagen hatte ich auch in Google gesehen. Auf dem link in meinem obigen Beitrag erkennt man im uralten s/w Bild ganz schwach die Pantos des hinteren Triebwagens, diese Zug Einheit war das Vorbild für meinen Zug.
Hallo zusammen, die Gleichstrom Ausführung des ET 88 habe ich mittlerweile nochmal umgebaut. Ich hatte noch einen der zweiteiligen Motore der Märklin V 100. Der obere Teil des Motors ist starr eingebaut, er hat zum unteren Motorteil einen kurzen Kardan, damit sich das untere Teil drehen kann.
Den =Strom Triebwagen habe ich auseinander gebaut und für den Einbau des neuen V 100 Motors den FG Boden eines der anderen Wagen ausgebaut. Diesen Wagenboden habe ich mit dem Dremel bearbeitet und habe mir eine genaue Kopie des WS-Strom Triebwagen Bodens mit den vielen Ausschnitten hergestellt. Auch die Schraublöcher sind exakt gleich, sodass der zweiteilige Motor genau hinein passt.
Im hinteren Teil des FGs habe ich noch nötige Beschwerungen eingeklebt. Es ist zwar eng geworden, aber alles funktioniert wie es sein soll.
Ein Lichtleiter auf der Motorseite war gebrochen und gab nicht die volle Lichtmenge nach vorne ab wie die Nachbarseite. Dieses Teil habe ich mir mit dem Dremel aus einem anderen beschädigten Lichtleiter hergestellt, es musste mit etwas Hitze gebogen werden und anschließend in die Halterung, ein dünnes Messingröhrchen, hineinpassen. Die Arbeit war sehr filigran, aber erfolgreich, beide Seiten haben jetzt die gleiche Lichtmenge.
Um den Triebwagen mit der nötigen elektrischen Masse zu versorgen, musste ich mir auch etwas einfallen lassen, denn er hat Kunststoff DG. Ich habe einen Hamo Schleifer von seiner Pertinaxplatte befreit und ihn direkt auf die Unterseite des DGs geklebt und mit dem Motor verbunden.
Der Skischleifer für den Motorstrom musste ja auch noch befestigt werden, unter dem Motor DG war zu wenig Platz, so habe ich mir etwas anderes ausgedacht. Auf dem aufgeklebten Hamo Masseschleifer habe ich zusätzlich den nach unten isolierten Skischleifer mit Pertinaxplatte aufgeschraubt. Das funktioniert sehr gut, der Platz ist vorhanden, die Probefahrten als dreiteilige Einheit waren erfolgreich.
Jetzt kann man die ETs einzeln und auch zusammen mit Zusatzwagen fahren. Aus dem übriggebliebenen Wagenaufbau und dem alten nicht zum V 100 Motor passenden =Strom Wagenboden habe ich wieder einen Abteilwagen gebaut. Dieser Abteilwagen wurde noch beschwert und ist jetzt ständig zwischen den beiden ET 88 zu finden.
Die übrigen fünf Abteilwagen fahre ich mit der kürzlich umgebauten Trix/Märklin BR 01 oder mit einer P8, BR 38 DRB mit Kastentender, mit letzterer Lok ein typisch preußischer Zug oder sie stehen im ET 88 Zugverband.
Nach der Fertigstellung des Triebzuges hat mich ja noch interessiert, was bei dem defekten =Strom Motor nicht funktioniert. Nachdem ich mir mit der Lupe das Zahnrad der Schwungmasse angeschaut habe, wusste ich Bescheid. Dem Vorbesitzer musste etwas 2K Kleber auf das Zahnrad getropft sein, denn dort hatten sich zwischen den Zähnen winzige Klebereste festgesetzt und daher lief der Motor nicht mehr. Nachdem ich diese Reste mit einer kleinen Nadel entfernt hatte, lief er wieder. Er dient jetzt als Reserve.
Hier einige Bilder
Der Heinzl ist jeweils oben zu sehen.
Der nicht mehr "defekte" Heinzl Gleichstrom Motor.