kürzlich bei mir eingetroffen ein Uhrwerkszug von Beckh:
Gehäuse und Räder der Lok sind aus Kunststoff, die Puffer fehlen leider; die Wägelchen sind aus Blech mit Hakenkupplung und mit Kunststoffrädern. Die sechs gebogenen Plastikgleisstücke ergeben zusammengeklipst einen Kreis. Ein Schlüssel zum Aufziehen der Lok ist ebenfalls dabei. Der Deckel wurde vom Verkäufer unter Verwendung der alten Beklebung erneuert. Dreht man das Kästchen mit den Wagen herum, sieht es so aus:
Die Lok zieht tapfer ihre zwei Wägelchen im Kreis:
vllt. macht das Züglein mit einem 3. Wagen mehr her, ich hab da noch eines iwo im Keller rumliegen Das Deckelbild gefällt mir dafür aber ausgesprochen gut!
Die H0-Bahnen von Beckh (elektrisch, Uhrwerk, Zubehör) habe ich ausführilich in Altes Spielzeug, Heft 1/2011 und 2/2011 beschrieben.
Die hier vorgestellte Bahn, Katalog-Nr. 1236/3 ist die billigste H0-Bahn von Beckh. Es gibt sie auch mit Shellwagen und Hochbordwagen, Katalog-Nr. 1286/3.
Die Loks sind unterschiedlich ausgeführt für die Personen- und Güterzüge mit 2 bzw. 3 Wagen: - Die Uhrwerk-Tenderlok für die Züge mit 2 Wagen hat katalogmäßig Räder aus Metallguß. - Für großzügige Einkäufer bekam die Lok zusätzlich Treibstangen (eigene Katalog-Nr.). - Für knauserige Einkäufer (ohne eigene Kinder und Enkel) hatte die Lok Räder aus Kunststoff. - Die Uhrwerk-Tenderlok für die Züge mit 3 Wagen hatte grundsätzlich Metallräder und Treibstangen.
(Die Tenderlok für elektrischen Betrieb hat 3 Achsen, Metallräder und Treibstangen.)
Die H0-Bahnen von Beckh haben ordentliche, auch optisch ansprechende Kartoneinlagen mit Ausstanzungen für Lok und Wagen. Die Kartoneinlagen der hier vorgestellten Bahn sehen nach "Verwertung von Restbeständen" aus. - Entweder wurde das tatsächlich so geliefert, dann war der Einkäufer besonders knauserig. Aber das ist unwahrscheinlich, mein Vater hätte einen solchen Auftrag nicht angenommen. - Wahrscheinlich sind die Kartoneinlagen nur teilweise original.
Die H0-Bahnen von Beckh wurden ab 1964 mit Fleischmann-Gleisen geliefert (vorher mit Beckh-eigenen Metallgleisen). Die Gleise in dieser Packung sind aber nicht von Fleischmann; sie sehen nach Grötsch aus. Rainer Haug kann sie sicher eindeutig bestimmen.
Hier zwei Seiten aus dem Katalog 1968: (1) Uhrwerkbahnen mit Tenderlok (die überaus seltenen Uhrwerkbahnen mit Stromlinienlok und E-Lok mit 4achsigen Wagen wurden 1968 nicht mehr angeboten). Die Bahnen mit 2 Wagen wurden in zwei unterschiedlichen Packungen angeboten: - 28,0 x 21,5 x 3,8 cm mit Kartoneinlagen - 39,5 x 21,0 x 5,4 cm mit Einlage aus Styropor. Die Deckelbilder sind unterschiedliche Ausschnitte aus dem originalen "großen" Deckelbild, das schon Anfang der 1950er Jahre für die mittleren Bahnen Spur 0 entworfen wurde.
(2) Uhrwerkbahnen mit Zubehör: kleiner Bahnhof und Signal oder nur mit Bahnhof.
Nochmals hallo an die Freunde der Beckh-H0-Uhrwerkbahnen:
hier der einfache Uhrwerk-Personenzug 1236/3 mit Tenderlok in der billigsten Ausführung (Räder aus Kunststoff). Die Gleise sind von Fleischmann.
OVP 28,0 x 21,5 x 3,8 cm mit Kartoneinlage. Warum die zusätzliche Ausstanzung oben beim roten Personenwagen ? Dreimal dürft Ihr raten ... - hier wird bei den Güterzügen der Shellwagen eingelegt.
H0-Personenzug mit Uhrwerk Nr. 1226/31 mit Tenderlok (billigste Ausführung mit Kunststoff-Rädern), 2 Wagen und Bahnhof. Der Bahnhof 414 wurde auch einzeln verkauft; das Gebäude ist aus Blech, Sockel und Dach sind aus Kunststoff.
danke für die ausführlichen Erläuterungen und Fotos. Demnach müsste es sich um die zuletzt von Dir gezeigte Packung 1226/31 handeln. Da hat der Karton-Restaurateur ein bisschen Fantasie walten lassen. Dann werde ich mal umsortieren und mir die Fleischmann-Gleise besorgen. Vielleicht habe ich ja Glück, und finde auch noch das Bahnhofsgebäude.
Jürgen, das Bahnhofsgebäude ist ziemlich selten. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich es gefunden hatte und erwerben konnte. Es ist besonders hübsch lithografiert.
Zitat von Dieter Beckh im Beitrag #5Die H0-Bahnen von Beckh (elektrisch, Uhrwerk, Zubehör) habe ich ausführilich in Altes Spielzeug, Heft 1/2011 und 2/2011 beschrieben.
Hallo Dieter,
auf Deinen Hinweis habe ich mir die Hefte gleich mal bei Frau Rückert besorgt:
Ich schlage vor, daß Du die Überschrift zu diesem Thread änderst in z.B. [Beckh] Kaufhaus-Bahnen in Spur H0. Dann können wir hier nicht nur Uhrwerkszüge, sondern auch elektrisch betriebene Loks sowie einzelne Fahrzeuge vorstellen und die Beiträge sind auch leichter aufzufinden. Auch kann die Spur 0 von Beckh dann einen gesonderten Thread bekommen.
ich bedauere, daß Du dem Vorschlag von Claudia gefolgt bist und den thread in [Beckh] Kaufhausbahnen in Spur H0 geändert hast. Nun lautet der Titel "Kaufhausbahnen", aber die einzelnen Beiträge weiterhin [Beckh] Uhrwerkszug, auch die Beiträge, die Claudia inzwischen zu den elektrischen H0-Bahnen eingestellt hat.
Der Begriff "Kaufhausbahnen" ist unscharf und mißverständlich, sogar diskriminierend.
1. Viele Sammler verstehen unter Kaufhausbahnen "billige Bahnen", wobei unter "billig" nicht preisgünstig, sondern "mindere Qualität" verstanden wird. Merkwürdigerweise werden nur H0-Bahnen als Kaufhausbahnen bezeichnet, aber nicht Bahnen in Spur 0, S oder TT. (Hat Patrick als Kenner von Bub Spur S diese Bahnen schon mal als Kaufhausbahnen bezeichnet ? Auch von Kaufhausautos habe ich noch nie etwas gehört,)
2. Es mag gerechtfertigt sein, die späten - nur die späten ! - H0-Bahnen von Grötsch und ggf. von Wimmer als "Billigbahnen" im Sinne von minderer Qualität zu bezeichnen. Aber für die H0-Bahnen von Distler, Dressler, Beckh und Wimmer trifft die Bezeichnung "Kaufhausbahnen" im Sinne von "Billigbahnen" nicht zu.
3. Was waren die Vertriebswege der Spielzeughersteller: - Direktvertrieb an die Fachgeschäfte (trifft nur für wenige Hersteller zu) - Vertrieb über die mittelständischen Großhändler und Exporteure (es gab Dutzende) - Vertrieb über die Einkaufsgenossenschaft VEDES - Vertrieb an die Kaufhäuser und Versandhäuser (die hatten einen zentralen Einkauf und brauchten die Großhändler nicht).
4. Wenn als "Kaufhausbahnen" die an Kaufhof, Karstadt, Quelle u.a. gelieferten Bahnen bezeichnet werden, dann müssen logischerweise auch die Bahnen von Märklin, Trix, Fleischmann u.a. als Kaufhausbahnen bezeichnet werden, denn siie waren dort zu kaufen. Und auch die Bahnen von Lima, die bei Quelle die Dressler-Bahnen ablösten. Und selbstverständlich führten die Kaufhäuser auch Bahnen in Spur 0. Sind diese Bahnen ebenfalls "Kaufhausbahnen" ? Ich habe in meinem Fundus einen Spielzeugprospekt von Kaufhof, in dem auf der gleichen (!) Seite Bahnen von Märklin und von Beckh friedlich vereint abgebildet sind.
5. Die H0-Bahnen von Beckh, Bub, Distler, Dressler, Grötsch und Wimmer wurden auch über die Spielzeug-Fachgeschäfte vertrieben. Es gibt keinen Grund, sie pauschal als Kaufhausbahnen zu bezeichnen und damit in die Nähe von "Billigbahnen" zu rücken.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin der Auffassung, daß auf den Begriff "Kaufhausbahnen" verzichtet werden soll, wegen der damit verbundenen Unschärfen und Mißverständnisse. Ich bitte Dich, wohlwollend zu prüfen, die Umbenennung des thread rückgängig zu machen. Außerdem: Wenn in den thread alle H0-Bahnen von Beckh einbezgen werden, besteht die Gefahr, daß er unübersichtlich wird (die Blechtunnels lassen grüßen).
Hallo Dieter, bewege mich mit diesem Beitrag auf ungewohnten Terrain Dein Punkt 1 stimmte mich nachdenklich und zeigte mir, dass sich zwar ewig mit Modellbahnen beschäftig bin. Vermutlich, mit Unterbrechungen, 50 Jahre und tatsächlich wäre meine Reaktion/erster Gedanke bei "Kaufhausbahnen" gleich "Billigbahnen" gewesen Nur gut, dass wir alle nicht manipuliebar sind Scherz Aus der Diskussion zum Platz im Forum möchte ich mich wegen zu wenig Hintergrund(Kompetenz) ganz bewußt raushalten Nur soviel Als die Fotomarken wie Praktica(Pentacon) unter dem "Quelle Label" Revue vermarktet wurden und andere bei Photo Porst (Nürnberg) ebenfalls umgelabelt wurden, war der die Marke Praktica im "Veriss". "DDR Zeugs", war noch die nettere Formulierung (völlig unberechtig, möchte ich ausdrücklich anmerken - gerade die mechanischen Praktica Kameras waren robust und lieferten je nach Objektiv sehr gute Ergebnisse) Wie gesagt, das mit dem "Veriss" war völlig unberechtigt und stellte die Marke Praktica in ein schlechtes Licht , eben als "Kaufhauskamera" (Porst und Foto Quelle hatten unendlich viele Filialen im Bundesgebiet), später als "Versandhaus Kamera". Also werde ich in Zukunft die "Kaufhausbahnen", dank Deinem Bericht Dieter, differnzierter betrachten.
Du hast natürlich recht. Kaufhausbahnen wirkt etwas despektierlich, was in diesem Fall nicht angebracht ist. Auch Primex und Lima werden ja nicht als Kaufhausbahnen bezeichnet. Ich habe die Bezeichnung Kaufhaus daher aus dem Titel zurückgenommen. Was die Funktion als Sammelthread angeht, hast Du auch wieder recht, aber das gleiche gilt auch für die Themen Dressler / Grötsch / Bub H0. Da kann ich aber jetzt nichts ändern, das könnte nur ein Admin.
Lieber Dieter - ich gebe Dir vollkommen recht: Der Begriff "Kaufhausbahn" hat sich mittlerweile als terminus technicus für ein bestimmtes Marktsegment preiswerter H0-Eisenbahnen etabliert. Jeder Sammler weiß sofort, wovon die Rede ist....
Es ist zweischneidig, diesen Begriff zu verwenden. Das hat Du verständlich dargestellt.
Jürgen hat die Überschrift dieses Threads salomonisch verändert - prima! Ich werde den Begriff "Kaufhaus-Bahnen" dennoch beibehalten und für einige meiner Spielbahnen verwenden. Insbesondere deshalb, weil er ein ergiebiger Suchbegriff in den Internet-Plattformen ist! Dort werden die kleinen Blechbahnen aus den 1950/60er Jahren oft gezeigt und auch angeboten, ohne daß der Hersteller benannt wird. Vielleicht, weil er im Billigsegment gar nicht bekannt ist?
Die Spur S und 0 Bahnen werden nicht als "Kaufhaus-Bahnen" benannt. Auch ich tue das nicht. Warum auch? Der Begriff ist nur für die Spur H0 in Gebrauch. Ebenso werden die großen drei - Märklin, Trix und Fleischmann - fast ausschließlich unter ihren Markennamen im Internet eingestellt und gelten nicht als Kaufhaus-Bahnen.
Wenn ich mich recht erinnere, hat unser Sammlerkollege Jürgen Scherberich seine hübschen Spielbahnen in Lauf auch immer als "Kaufhaus-Bahnen" ausgestellt. Niemand, weder die Museumsleiterin noch Du und Manfred als Organisatoren, hat daran Anstoß genommen.
es ist leider Tatsache, daß der Begriff "Kaufhausbahnen" im Internet undifferenziert verwendet wird. Leider auch von vielen Sammlern. Es ist logisch nicht vertretbar, als "Kaufhausbahnen" nur H0-Bahnen zu bezeichnen. Es gibt doch auch preiswerte Bahnen in Spur S und 0, die von Kaufhäusern und Versandhäusern vertrieben wurden. Die Widersprüchlichkeit zeigt sich darin, daß diese Bahnen nicht als "Kaufhausbahnen" bezeichnet werden.
Dieter Käßer hat in einem Vortrag am TinPlate Forum 2005 das Thema "Kaufhausbahnen" ausführlich diskutiert. Sein Fazit: Der Begriff "Kaufhausbahnen" ist nicht exakt definierbar. Als "einfaches Billigspielzeug" sollte man sie nicht bezeichnen. Am genauesten trifft den Begriff noch den Vertriebsweg Kauf- und Warenhäuser und Versandhandel.
Also sollten wir den Begriff wegen seiner Unschärfe vermeiden.
Könnte man nicht einfach statt "Kaufhaus" von "Sortimentsbahnen" sprechen? Die Bahnen wurden ja geschlossen, zusammen mit etwas Zubehör für Betrieb oder Ausstattung vertrieben. Eben als Sortiment. Wo das dann vertrieben wurde, ob im Einzelhandel oder im Kaufhaus oder im Versand, spielt dann auch keine Rolle. Dem gegenüber stehen die hochwertigeren Sachen, die (auch) als Einzelstück in einem eigenen Karton vertrieben worden sind.
Man muss nur die Hürde im Kopf nehmen, dass ein bestimmtes Sortiment auch von vermeintlichen Premiummarken dann eben auch als Sortimentsbahn zu verstehen ist.
Dein Vorschlag ist logisch, Ypsi! Aber in Sammlerkreisen wird sich dieser neue Begriff nicht einführen lassen, sondern nur ????? hervorrufen.
Es ist so, daß sich der Begriff "Kaufhaus-Bahnen" seit Jahrzehnten in der Sammlerszene etabliert hat. Jeder weiß sofort, wovon die Rede ist!
Gemeint sind die westdeutschen H0 Bahnen der Nachkriegszeit, die nicht zum Premiumsegment gehörten, nämlich - BECK - BUB - DISTLER - DRESSLER - GRÖTSCH - WIMMER (HWN)
Ich kann nichts Despektierliches an diesem Begriff finden (auch nicht jeder von uns fährt ein Auto aus dem Premiumsegment). Früher war das sicher anders, aber mittlerweile hat sich eine stabile Sammlergemeinschaft für Kaufhaus-Bahnen gebildet. Die kleinen Bahnen sind hübsch und es bringt Spaß, sie zu fahren!
Historisch betrachtet sind die Kaufhaus-Bahnen ein lebendiges Zeugnis der bundesdeutschen Nachkriegskultur (auch Kultur bewegt sich nicht immer im Premiumsegment!) Es lohnt sich, sie zu dokumentieren! Rainer Haug hat damit ja schon vor Jahren erfolgreich begonnen. Seine Webseite www.spur00.de lädt zum Stöbern ein!
Freundliche Grüße von Claudia, die die Kaufhaus-Bahnen zu schätzen gelernt hat!
Märklin verkaufte in den ersten Jahren mit Erfolg teils opulent ausgestattete Sortimentsbahnen.
Bing sah sich veranlasst, im Hauptkatalog von 1898 wortreich zu erklären, warum man keine derartigen Zusammenstellungen mit Zubehör führt. (vergl. Jeanmaire Archiv Nr. 125, 1992, S. 109)
ich bleibe dabei: Der Begriff "Kaufhausbahnen" ist unscharf und irreführend, u.a. deshalb, weil er von vielen Sammlern und Sammlerinnen mit dem Begriff "Billigbahnen" verbunden wird. Daß viele Sammler und Sammlerinnen den Begriff aus Gewohnheit verwenden, ist kein Grund, das weiterhin zu tun. Man sollte unscharfe Begriffe nicht (mehr) verwenden, ist doch nicht zu viel verlangt.
Der Begriff "Kaufhausbahnen" sollte vermieden werden. Die Fachgeschäfte, die damals die H0-Bahnen von Beckh, Bub, Distler führten, haben keine "Kaufhausbahnen" verkauft !!!