Ich habe einen Bahnhof 2052 B auf einem Markt erworben. Eigentlich soll dieser für Spur 0 sein, laut Katalog 1935, aber der Sockel, Türen usw. sind besser für 00 geeignet (wie bei Bahnhof 2014 auch), also habe ich das wuchtige Teil doch gekauft. Nun habe ich da einige Fragen. Er sieht anders aus als im Katalog 1935; der Sockel misst 57x21 cm statt 68x21 cm; und weiterhin sind alle Teile gelötet, z.B. das Dach; oder eingelötet, z.B. die Fenster und Türen. Bitte Bilder betrachten. Es fehlt allerdings eine Uhr, deswegen meine Frage: hat oder weiss jemand eine Zeigerplatte auf Zellon für die Uhr, Durchmesser 4 cm? Die Beleuchtung dahinter werde ich wohl beschaffen können. An der Bahnsteigseite sind die Fenster recht leer, aber es scheint nichts zu fehlen. Für weitere Hinweise wäre ich dankbar!
schöne Grüße, Evert
Doppeldekker
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bei meinem Bahnhof sind alle Fenster nur im Schattendruck aufgedruckt und nicht durchbrochen. Auf der Terrasse ist bei mir ein Einsatz mit Tischen und Stühlen. Bei der Uhr handelt sich wahrscheinlich um eine "Echtuhr".
man kann die Bahnhofsgebäude Märklins aus den frühen 1930er Jahren wohl als einen Versuch sehen, die bei dem erfolgreichen Stuttgarter Bahnhof als Kompromiss gefundenen Größenverhältnisse auch auf kleinere Bauten zu übertragen. Maßstab war nach meiner Meinung nicht unbedingt eine bestimmte Spurweite, sondern der Stuttgarter Bahnhof, neben dem andere Bahnhöfe im Regal der Händler als Modelle bestehen sollten. Intern beschrieb man die Artikel 2014 Ende 1931 als "á la Tuttlingen" und den 2015 "mit Turm". Eben dieser Turm des 2015 hat mit seiner Fenster- Anordnung eine große Ähnlichkeit mit dem hier vorgestellten Modell. Das Geländer der Terrasse kennen Märklin Sammlern als Reling von den Schiffen. Ich sehe das vorgestellte Gebäude als eine aus der "Tuttlingen"- Serie kommende Weiterentwicklung in Richtung "Friedrichshafen".
Umgesetzt hat Märklin dann aber 1934 das erwähnte Modell 2052 B. Es erscheint zuerst auf der Einladungskarte zu der Leipziger Messe. Intern erwähnte man hier schon Ende 1933: "Fenster bemalt".
Von den Spur 0 Kunden stark angenommen wurden später aber einfache Bahnhofsgebäude, bei denen die Höhe der Stockwerke und die der Türen besser z.B. zu den ab 1933 stark verbreiteten Eisenbahnfiguren der Miniatur- Serie (damit ist Spur 0 gemeint) von Hausser ("Elastolin") passten und sich besser für das Spiel eigneten.
in meinen Augen ist das kein Vorserienstück des 2052 B. Einmal abgesehen von den abweichenden Abmessungen stand bei dem 2052 B (wie gesagt) schon Ende 1933 fest, dass die Fenster nur aufgemalt werden sollen.
Ich kenne den normalen Bahnhof 2052 nicht, hat jemand ein Bild? Im Katalog 1935 sieht das Erdgeschoss ganz anders aus, also nicht nur die Grundfläche ist anders. Das Obergeschoss zeigt da (teilweise?) aufgemalte Fenster, mit Schattierungen. Wenn mein Bahnhof keine Vorserie ist, was ist es dann? Serie?
nein, das ist kein Serienstück. Aber es ist nach meiner Einschätzung kein Vorserienstück des Bahnhofs 2052 B.
Es gibt ja auch Entwicklungen, die nicht in Serie gingen.
Auffällig sind die (vielen) Löcher für die Beleuchtungssockel sowohl im Boden, als auch (!) unter dem Dach. Vielleicht sollten hier verschiedene Lichtwirkungen ausprobiert werden.
ein imposanter Bahnhof! Mit meiner ersten Vermutung, dass die Echtuhr vom Friedrichshafener Bahnhof 2012 UB / 2013 UB passen könnte, liege ich falsch. Die Uhröffnung im Turm dort hat 56 mm.
Gute Beobachtung, Bodo. Im Bodenteil der Halle sind 2 Löcher von 18 mm Ø. Unter dem Dach der Halle sind 2 Löcher von 20 mm Ø. Im Boden des Turms, sowie oben im Turm hinter der Uhr, sind die Löcher auch 20 mm Ø.
das ist die erwähnte Abbildung auf der Vorderseite der Einladungskarte zur Leipziger Frühjahrsmesse 1934.
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Hier erkennt man noch die Fensterreihen am Turm neben der Uhr. Diese sind dann in dem Klischee des 2052 B in der Neuheitenliste aus dem Mai 1934 nicht mehr vorhanden. Man sieht bei der Abbildung des Vorserien- Gebäudes auf der Einladungskarte aber schon gut das Geländer auf dem Balkon und die nur aufgemalten (nicht durchbrochenen) Fenster. Lediglich die Durchgänge sind offen. Weiter sieht man die im Jahre 1933 neuen (und auch von Märklin vertriebenen) Spur 0 Figuren von Hausser.
zu dem Mast am Turm des Modells ist an anderer Stelle schon geschrieben worden. 1934 war es tatsächlich ein Fahnenmast, wie Märklin ihn ursprünglich nachbilden wollte (vergl. #12). Bewegte Bilder des großen Vorbildes aus dieser Zeit kann man im Internet in dem Film "Stuttgart Die Großstadt zwischen Wald und Reben" von 1935 ab Minute 2,07 sehen.
Mein Bahnhof hat jetzt eine Uhr bekommen, siehe Bilder, auch im Vergleich zum Stuttgarter 00/0 Bahnhof. Das Zeigerblatt ist ein Replikateil, das genau passend und mit Spannfeder erworben wurde. Der Hersteller (Gerhard Herthneck) bietet diverse Maße an.
Viel Spaß! Evert
Doppeldekker
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